Normseiten in bod-Format 12 x 19 cm umwandeln

Hallo,

ich habe mit Papyrus Normseiten, Courier New, Größe 12 ( einen 416 Seiten langen Roman geschrieben.

Jetzt habe ich mich für eine Veröffentlichung bei BoD entschieden, im Format 12 x 19.

Wenn ich die Papyrus-Vorlage für BoD benutze, komme ich auf 549 Seiten - UPS! :frowning:

Die gedruckten Bücher von BoD kommen doch auch auf 63 Zeichen bei 30 Zeilen, also Normseiten in klein.

Wenn ich Times New Roman eingebe und Schriftgröße 10, komme ich aber nur auf 23 Zeilen a 53 Zeichen.

Wie kann ich das Problem lösen???

Vielen Dank für schnelle Hilfe,
Miriam

Das ist halt simples Rechnen - Textmenge pro Seite gestaltet sich aus Seitengröße, Rändern, Zeichensatzgröße und Zeilenabstand.

Auf wie viel gedruckte Bücher bei BoD kommen, hängt also nicht nur von 12x19 ab, sondern da bleiben noch die übrigen Parameter - hier würde ich sowieso keinesfalls in Courier veröffentlichen, sondern in Garamond oder Times, dann auch in 11 Punkt.
Da geht dann schon viel mehr Text auf die Seite … :slight_smile:

Menü “Bearbeiten” → “Alles auswählen” (oder nur den Fließtext über den Formatvorlagen-Dialog “Markieren”) und den Zeichensatz umstellen auf den gewünschten Font und die gewünschte Größe.

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Hallo Miriam-V.,
auch ich veröffentliche bei BoD. Jedoch habe ich noch nie die angebotenen Vorlagen benutzt, weil für mich Veröffentlichung mit „einem Mausklick“ nicht funktioniert. So hast Du kaum Einfluss darauf, wie Dein Werk aussehen soll. Vielleicht ein paar Ratschläge von mir als „Hobby-Layouter“ (insgesamt mehr als 20 Bücher):

  • Es sieht immer gut aus, wenn der Textspiegel auf allen Seiten gleich groß ist, ohne dass der Zeilenabstand unterschiedlich ist. Das erreichst Du, wenn Du die Laufweite der Buchstaben im Taschenbuchformat 12 x 19 minimal veränderst. Das wird nur auf bestimmte Absätze angewendet. Das meiste bleibt normal. Dazu im Menü Zeichen
    den Menüpunkt Sperrung aufrufen und ganz rechts die Einstellung Druckerpixel einstellst. In der Zeile Sperrung kannst Du dann Werte von -1,5 bis etwa 3 einstellen. In besonders schwierigen Fällen bis 5. Kleiner als -1,5 vermeide bitte. Wenn Du dann auf übernehmen klickst wird Dir das Ergebnis angezeigt. - Markierung eines Absatzes: Doppelklick auf das abschließende Absatzzeichen.

  • Schnell wirst Du herausfinden, wann Du die Laufweite erweiterst und wann Du sie minimal verringern kannst. Je länger der Absatz, desto einfaches ist es, den Absatz eine Zeile länger oder kürzer zu machen. Mit bloßem Auge sollte die Veränderung nicht auffallen. Ist das der Fall, hast Du des Guten zu viel getan!

  • Ein Roman verlangt ein anderes Layout, wie eine Lebensgeschichte. Hier ist das richtige Gefühl gefragt.

  • In der ersten und letzten Zeile sollte kein Absatz beginnen oder enden, es sei denn, der ganze Absatz passt in diese Zeile.

  • Ein neues Kapitel sollte zum Seitenende hin mindestens 5 Textzeilen haben. Besser und schöner ist es aber, wenn ein Kapitel oben auf der nächsten Seite beginnt. Also: Neues Kapitel → Neue Seite! (Noch schöner ist es, wenn das Kapitel auf einer ungeraden Seite beginnt.)

  • Beginne beim Sperren stets von vorn oder nach einem Seitenumbruch!

  • Exportiere als PDF

  • Ach Ja! Die Seitenzahl muss ohne Rest durch 4 teilbar sein (Sind die letzten beiden Ziffern der Zahl durch 4 teilbar, ist auch die ganze Zahl durch 4 teilbar. Seitenzahl: 224, 24 ist durch 4 teilbar(=6), also ist auch 224 durch 4 teilbar)). Sollte das nicht der Fall sein, musst Du Leerseiten ergänzen.

  • Beachte auch das, was Ulli bezüglich Schrift schreibt. Bei den kurzen Zeilen im Format 12 x 19 ist ein Zeilenabstand von 1,2 ausreichend. Mein Muster hat übrigens 34 Zeilen, wenn ich mich nicht verzählt habe.

Wie Du siehst, steckt im Layout und Satz auch noch einmal ganz schön Arbeit. Inzwischen schaffe ich ein 200-Seiten-Buch in etwa 2 bis 2,5 Stunden. Aber ich habe auch etwas Übung.
Dann ist auch noch das Cover dran. Gehe dazu bei BoD auf Coverberechnung und lass Dir die Größe anzeigen. In dieser Größe legst Du Dir in Papyrus ein Dokument an (DokumentLayout). Die Größe des Covers ist abhängig von der Dicke Deines Romans. Du musst also vorher die Anzahl der Seiten wissen. Beachte die 5 mm Rand um das Coverblatt herum.
Wenn Du noch mehr wissen willst, frage einfach noch einmal nach!
Im Anhang habe ich Dir ein Beispiel zum Herunterladen hinterlegt. Kopiere einfach Deinen Normseitentext ([Strg]+[C] in Deinem Text und **[Strg]+[V] **ab Seite 5 in meine Vorlage. Solltest Du die Seitenzahl an einer anderen Stelle haben wollen, ändere das nach Deinen Wünschen in DokumentLayout usw.
Herzliche Grüße
Berti

Taschenbuch 12x19 Bod.pap (6.65 KB)

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Das mit der Sperrung halte ich für etwas übertrieben, da das auch eine immense Menge Arbeit bedeutet und vom Leser kaum gewürdigt wird.
Was man leicht machen kann, ist, die Silbentrennung zu beeinflussen bei Zeilen, die im Blocksatz arg breite Leerzeichen haben. Das liegt ja oft daran, dass ein langes Wort am Ende der Zeile steht, das teilweise in die nächste Zeile umgebrochen wurde.

Das mit der wirren, langen, schrägen Un-
möglichkeitsberechung macht die Zeile lang.

Man schaut für das meist lange, ungünstig getrennte letzte Wort der Zeile im umgebrochenen, silbengetrennten Teil der nächsten Zeile nach einer sinnvollen Trennung.

Hier wäre das z.B. nach “…mög…”, “…lich…”, “…keits…”, “…be…” usw.

Dadurch rutscht dann mehr von dem langen Wort “hoch” in die vorherige Zeile - und die Leerzeichen darin werden entsprechend schmaler.
Hier z.B. gesetzt nach “…lich…”:

Das mit der wirren, langen, schrägen Unmöglich-
keitsberechnung macht die Zeile lang.

Eine halbmanuelle Trennung im Wort setzt man an geeigneter Stelle mit “Strg+‘-’” setzt (eine sogenannte “weiche” Trennung). Baut man den Satz um, verschwindet diese “weiche” Trennung auch brav wieder.

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Tausend Dank! Versuche, dass jetzt mal Schritt für Schritt zu verstehen und umzusetzen.

Noch eine Frage an Ulli: Ich würde gerne bei der BoD-Forlage weniger Abstand zwischen Kapitelnummer(Abstand unter Absatz: 44,2) und dem Titel haben. Wenn ich das unter Erweiterte Absatzformatierung mache, verschwindet leider die Kapitelnummer. Hast du dazu noch einen Tipp?

Ich weiß, Ulli, da haben wir verschiedene Auffassungen. Ob der Leser das honoriert oder nicht, weiß ich nicht.
Ich selber bin aber für einen Satz, der den alten Anforderungen genügt, weil es mir einfach Freude macht. Gute Bücher werden auch heute noch so gesetzt! Ich halte es also mit eine der früheren Ausgaben von “Grundkurs Typografie und Layout” von Claudia Runk (damals hieß sie noch anders), das ich einmal aus der Leihbibliothek ausgeliehen hatte. Jetzt habe ich mir eine spätere Auflage besorgt …
Da aber der Blocksatz auf der variablen Leerzeichenbreite beruht, kann man hier auch durch die allgemeine Laufweite ein wenig gegen diese Löcher ankämpfen. Wenn man den Satz aus einer Entfernung betrachtet, in der er nicht mehr lesbar ist, erkennt man diese Löcher und den Grauwert. Eine veränderte Laufweite in den von mir genannten Grenzen ruft noch keine sichtbare Grauwertveränderung hervor. Ich finde, zwei zusätzliche Stunden in ein gutes Layout zu investieren ist nicht zu viel, wenn man sich anschließend besser fühlt.

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@Miriam: Wenn Du eine Formatvorlage im Aussehen manipulierst, musst Du auch darauf achten, dass Du nicht den einen Absatz aus der Formatvorlagen-Kette herausnimmst (und den Rest im Text so belässt), sondern dass Du die Änderungen auch für die Formatvorlage an sich akzeptierst (da kommt ein Dialog, der a) oder b) anbietet - “es kann nur einen geben” oder “alle für einen” ;-)).
Du hast nur den einen geändert, die Folge ist dann, dass die automatische Zählung (die für alle Absätze der Formatvorlagen-Kette gilt) für diesen einen Absatz nicht mehr gilt.

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DAS habe ich jetzt verstanden! :slight_smile:
DANKE ULLI :slight_smile:

Ich hab noch eine Frage: Ich habe jetzt auf eurer BoD-Forlage 12x19 mit verschiedenen Schriftgrößen und Zeilenabständen herumprobiert, das ganze als PDF gespeichert und ausgedruckt.
ABER: die Seiten werden als DIN a 4 Seiten ausgedruckt - so dass die 9,5 Schriftgröße wie 16 aussieht… :frowning:
Dachte, dass eben nur 12x19 vom Blatt bedruckt ausgedruckt werden, damit ich eine realistische Einschätzung habe, wie die gedruckte Seite wirkt (zu eng, zu schwer lesbar, okay, …)
Was mache ich falsch?
Das Schriftstellerleben wäre sooo einfach, wenn man/frau eine normale Normseite einfach auf 12x19 Buchseite verkleinern könnte. Ohne jede Bastellei… (die Hoffnung stirbt als letztes)

Der vergrößerte Ausdruck müsste am zoom vom Drucker liegen. Wenn du auf A4 ausdruckst, kommt A4 auch raus

Aber die PDF-Seite ist auch komplett voll - wie DIN a 4 eben.
Wenn ich Din a 5 drucke, habe ich ja auch nicht die o.g. Maße

Dein PDF hat kein A4 Format, es hat die BoD Größe und deswegen ist es natürlich voll.
Ich schätze, dass im PDF-Druckdialog eingestellt ist, dass er die Seite angepasst ans Druckformat ausdrucken soll. Da dein Format kleiner als A4 ist, wird die Seite beim Ausdruck vergrößert. Wie in diesem Beispiel unten links zu sehen. Im Druckbereich einpassen sorgt für einen vergrößerten (gezoomten) Ausdruck.

http://m.pctipp.ch/typo3temp/pics/109fcf5e67.jpg

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