Linksbündig oder Blocksatz?

Einen schönen Guten Abend :smiley:
Ich bin es mal wieder ^^ Vorweg hoffe ich das ich nicht zu nervig bin, doch ich versuche mir so viel Hilfe wie nötig zu holen um meinem Traum vom eigenem Buch näher zu kommen:roll_eyes: Also verzeiht mir wenn ich zu viele fragen stelle.
Mein aktuelles Anliegen betrifft wie ihr in der Überschrift lesen könnt „Linksbündig oder Blocksatz“?
Ich habe mal grob durch meine ersten 10-20 Bücher hier zu Hause durchgeschaut und dort wird ausnahmslos der „Blocksatz“ verwendet. So habe ich mich ebenfalls dafür entschieden. Jedoch passieren in manchen Passagen echt unschöne Dinge. Wörter werden derart weit auseinander gezogen um die Zeile voll zu machen das es so aussieht als wären dort mehrere Leerzeichen gemacht worden. Ist das normal? Ist das eine Einstellungssache oder lässt sich das nicht vermeiden? :unamused:

Hier mal ein Ausschnitt:

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Vielleicht ist es auch ein format Problem? Ich nutze für ein Buch von ca 300-320 Seiten das Format 5,06 x 7,81 Zoll ( 12,85 cm x 19,84 cm). Ist das in Ordnung?

Okay… ich denke über folgendes sind wir uns einig:
Blocksatz bedeutet, dass die Worte so angezeigt werden, dass sie die Zeile ausfüllen. Während bei Linksbündig mehr oder weniger Platz am rechten Rand übrig bleibt, verteilt sich dieser Rand bei Blocksatz möglichst gleichmäßig zwischen die Worte.

Da “zusammenfassen” in deinem Screenshot nicht mehr ganz in die Zeile passt, rutscht es hinunter und der übrige Platz ist sehr groß. Ich kenne Blocksatz üblicherweise nur im Zusammenspiel mit Silbentrennung. Die kannst du in Papyrus natürlich einschalten und dann reduzieren sich die Löcher auch auf ein “Normalmaß”. Bedenke jedoch, dass - wenn du dein Buch als eBook planst -, die wenigsten eBook-Reader automatische Silbentrennung haben, aber du aus Papyrus kein eBook mit vordefinierten “Sollbruchstellen” in den Worten erhältst.

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Hi Nina ^^
Ahhh interessant. Wäre es dann möglich die Silbentrennung bei der gedruckten version zu aktivieren, bei der Ebook version hingegen nicht. Dort eventuell linksbündig bleiben. Oder macht man solch Zweierlei Dinge für gewöhnlich nicht?

Wenn man beim Blocksatz an der Silbentrennung noch etwas „spielt“, also die vorgeschlagenen Trennungen evtl. auch ändert, kann man diese Lücken im Text noch optimieren.

Beim Buchsatz geht es ja darum, einen gleichmäßigen Grauwert im Text zu erhalten, was die Lesbarkeit steigert bzw. das Lesen angenehm für das Auge macht.

Testen kann man dies, indem man eine Seite ausdruckt, sie vor sich hält und mit leicht zusammengekniffenen Augen drauf schaut. Wenn man dann den Text als gleichmäßig graue Fläche auf dem Blatt sieht, ist alles gut. Sieht man aber auf diese Weise kleine weiße Schleier im gesamten Grau, sollte man noch mal in den Text gehen und an diesen Stellen evtl. auch den Buchstabenabstand etwas erweitern oder eben verringern, je nachdem was besser passt. Dann die Seite wieder ausdrucken und in o.g. Weise betrachten. Ist mühsam, aber wenn man das ein paar mal gemacht hat, entwickelt man ein Gefühl dafür und es wird immer leichter.

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Tipp hierzu: Die “weiche” manuelle Trennung (Menü “Einfügen” → “Sonderzeichen” oder kurz Strg+‘-’ bzw. auf Macs AppleCommand statt Strg).
Damit gesetzte Trennungen bleiben inaktiv und unsichtbar, solange das Wort nicht am Zeilenende steht.
Sprich, setze ich so eine Trennung, füge dann aber noch Text ein, so dass das betroffene Wort komplett auf die nächste Zeile rutscht, verschwindet die Trennung wieder - so, wie es sein sollte.
Solche manuell gesetzten Trennungen werden übrigens gegenüber den aus den Duden-Trennstellen entnommenen, algorithmisch gesetzten Trennungen bevorzugt.

Erweiterungen des Buchstaben-Abstandes … War früher im deutschen Raum sehr unüblich, tröpfelt aber nach und nach aus dem englischsprachigen Raum zu uns.
Ich mag’s nicht so, da eine Spreizung der Abstände - “Sperrung” genannt - früher letzlich als B e t o n u n g eines Wortes genutzt wurde. Das kann beim Lesen irreführend wirken.

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eBook und Print-Buch müssen mMn nicht komplett identisch aussehen, es ist sehr zu bezweifeln, dass sich jemand beide Versionen kauft, um sie dann nebeneinanderzulegen und zu vergleichen - außer er kauft sie genau für den Zweck und die werden immer was finden.

Du musst die Silbentrennung fürs eBook nicht deaktivieren, es wird auf den meisten Readern einfach keine getrennten Worte geben und falls doch, kann man es auf dem entsprechenden Reader einstellen und es ist damit nichts, was du vorgibst. Daher würde ich beim eBook linksbündig bleiben.
Optional gibt man diese Dinge auch einfach gar nicht vor und übernimmt dadurch einfach die Einstellung, die der Benutzer bei seinem eBook-Reader hat. Ein Kinde Paperwhite bietet bspw. folgende Einstellmöglichkeiten: Schriftart, Schriftgröße, Schriftdicke, Zeilenabstand, Randgröße, Hoch-/Querfomat und Blocksatz/Linksbündig.
Ich z.B. kann es gar nicht leiden, wenn jemand sein Buch so eingestellt hat, dass ich diese Einstellungen nicht umstellen kann. Ich neige dann dazu, dass Ding durch Calibre zu schieben, damit ich es unter meine Gewalt bekomme.

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Hallo Ulli,
ich arbeite als Mediengestalter schon recht lang im Job. Und vor dreißig Jahren hat uns keiner gesagt, dies wäre eine Mode aus dem englischsprachigen Raum. Habe ich so noch nicht gehört. Allerdings würde ich beim Satz auch nie solche Abstände einstellen, wie du in deinem Beispiel für Betonung gesetzt hast. Natürlich muss das Ganze „gefühlvoller“ :heart_eyes: gesetzt werden und deshalb ja auch meine Rede von „Gefühl dafür entwickeln“. Dann gibt es da auch nichts, was irreführend wirkt, sondern es entsteht für das Auge ein angenehmes Textbild. :thumbsup:

Den Tipp zu den Trennungen habe ich unterschlagen:thumbsdown:, da ich das tagtäglich so automatisch setze und vorhin gar nicht daran gedacht habe. Ist natürlich absolut wichtig im Satz! :thumbsup:

Vielen Dank für eure zahlreichen Tipps :thumbsup:
Mittlerweile bin ich zu dem Ergebnis gekommen das Papyrus im Prinzip auch für dieses „Problem“ eine tolle Lösung bietet.
Habe unter „Sprache und Silbentrennung“ Die Methode „progressiv“ eingestellt und das Häckchen bei „nicht im Wortstamm“ aktiviert. Wenn ich so die Silbentrennung aktiviere sieht das optisch ganz gut aus.

Okay das Risiko würde ich eingehen ^^ Wobei ich bei der Ebook version doch sowieso nicht viele Einstellungsmöglichkeiten besitze oder? Theoretisch kann ich die Schriftart „Times“ in der ich geschrieben habe doch auch lassen? genauso die Schriftgrösse und der Zeilenabstand. Die Leser können doch ohnehin selbst auswählen. Um mir die Ebook Version anzuschauen benutze ich den „Kindle Previewer 3“. Ist der zuverlässig? Und kann ich dem Präsentationsmodus von papyrus vertrauen? Sieht das Endergebnis exakt so aus wie es mir dargestellt wird?

Lg

Guten Morgen zusammen,
genau hier bin ich auch am Verzweifeln:
Mein Manuskript soll in d. BoD TB-Vorlage 13,5x21.
Ich habe verschiedene Schriftarten und Größen sowie Zeilenabstände getestet und verwende nun Palatino 11,5; Z:Faktor 15
Mein Problem: Ein Dialog – drei Sätze, einer davon etwas länger - bei dem BoD Format macht dies 8 Zeilen u. diverse Lücken zwischen den Wörtern wg. Blocksatz.
Bei einem Nicht-Dialogabsatz kann ich tricksen und Zeilenumbrüche verwenden.
Mein Lösungsansatz im Dialog wäre:

  1. per „Sperrung im Minus-Bereich“ versuchen die Wort-Abstände kleiner zu machen – gehe ich den Plus-Bereich, habe ich das nächste Problem: Absätze werden auf die nächste Seite verschoben (u. d. Zeilen im unteren Seitenbereich bleiben leer)
  2. die drei Sätze zu teilen und Redeeinleitungen etc. „reinzubasteln“ um Zeilenumbrüche einzusetzen zu können.
    Bei der 1. Methode sehe ich im Ausdruck je nach „eingestelltem Sperr-Wert“ einen Unterschied im Text – außerdem klappt es nicht immer zufriedenstellend.

Bez. 2. Methode: Da basteln und überarbeiten wir während des eigentlichen Schreibprozesses so lang herum, um den „perfekten Satz/Absatz/Dialog“ hinzukriegen – nur um dann vor Veröffentlichung einen Teil d. Manuskripts wieder neu umzuarbeiten?
Unter Umständen dabei sogar den Stil zu verändern?

Kämpft Ihr da genauso – oder gehe ich die Sache falsch an?

Warum machst du dir über die Formatierung Sorgen, solange du noch nicht einmal am Überarbeiten bist?
Schreiben, Überarbeiten, Setzen.
Es macht keinen Sinn sich um Zeilenumbrüche, Schriftart oder “Wie soll das aussehen wenn es mal veröffentlicht ist?” Gedanken zu machen, solange du noch nicht einmal ein fertiges Manuskript hast.

Ich kenne Journalisten, die schreiben ihre Artikel in New Courier, weil es sie daran erinnert, dass sie an einem Entwurf arbeiten.

Hallo Nina,
ach das hatte ich nicht dazu geschrieben: Überarbeitet ist es schon, lektoriert und nochmal überarbeitet…

Und jetzt kämpfe ich eben mit dem Buchsatz.
Ich schreibe übrigens auch am liebsten in der Papyrus Normseite. Ich brauche das irgendwie - die Zeilennummerierung, die große Seite usw. :slight_smile:

Ich verstehe nicht warum du den Dialog in den Blocksatz zwingen willst. Bei der wörtlichen Rede macht man doch einen harten Umbruch und die nächste Person redet. Wenn der gesprochene Satz länger ist, umbricht er mit dem Blocksatz, wenn nicht endet er eben auf der Hälfte der Zeile.

Anmerkung, etwas off-topic: Der alte Gutenberg, der ja bekanntlich das erste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch überhaupt produziert hat, hat, um ein ausgeglichenes Schriftbild zu erreichen, nicht nur mit Zwischenräumen gespielt, sondern auch Buchstaben dezent unterschiedlicher Breite verwendet. Deswegen, so erklärt man uns, wirke die Gutenberg-Bibel so ästhetisch.

Eigentlich ist es erstaunlich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, diese Methode im Computerzeitalter wieder aufzugreifen. Man macht mit Computern allen möglichen Blödsinn, aber ein bestimmter Buchstabe hat immer das gleiche Höhen-Breiten-Verhältnis …

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Da möchte ich mal die Tastatur oder auch die ganzen Tastaturkürzel zu sehen! :scream:

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Hallo zusammen,
Diaologe, die über mehrere Zeilen gehen, werden von dem Blocksatz auseinandergezogen. Schon am Bildschirm stört das, und leider auch im Testdruck.
Und bezüglich Gutenbergs Nachfahren :wink: - die Buchsetzer bzw. der Buchsatz war ja nicht umsonst mal ein Beruf. Na klar, kann ich das Handwerk nicht mal eben erlernen. Jedenfalls finde ich es extrem schwer mit “Sperrung” die Buchstabenzwischenräume zufriedendstellend zu korrigieren. Manchmal klappt es super, bei dieser Dialogstelle aber z.B. überhaupt nicht.
Ich wollte auch vorallem von Euch wissen, ob ich nicht irgendwas falsch mache oder irgendwas übersehe. Aber anscheinend gibt es (wie immer) keinen einfachen Weg. :cry:

Hast du die Silbentrennung aktiviert? Ist in Romanen so üblich. Dann wird es eigentlich ganz ordentlich.

Ich habe meinen Text mal in die, von dir erwähnte BoD Vorlage gesetzt. Ich verstehe jetzt, was du meinst. Auch bei mir gibt es da unschöne Lücken.

Hier hilft als erstes @Waba `s Tipp mit der Silbentrennung. Das ergibt schon ein sehr ordentliches Schriftbild. Um das noch weiter zu optimieren, hat bei mir dann noch eine negative Sperrung von -0.145 Punkt geholfen.

Wenn man will, kann man die Trennungen an verschiedenen Stellen noch verbessern mit der “Manuellen Trennstelle mit Priorität im Wort für Silbentrennung” WIN “STRG -”

Natürlich passt das nicht überall im Text perfekt, ist aber bei mir der sehr annehmbare Mittelweg.

Übrigens, die Sperrung verändert den Buchstabenabstand nicht den Wortabstand!

Hallo Waba, hallo Bloodhound,
@Waba: die Silbentrennung habe ich aktiviert, danke Dir aber trotzdem für den Tipp, Waba.
@Bloodhound: Ich werde Deine Einstellungen testen, bin schon gespannt … danke auch Dir :slight_smile: