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Hallo ihr Lieben!
Ich schreibe schon seit 15 Jahren. Habe unzählige Bücher begonnen und nur wenige beendet. Jetzt will ich mit meinem Debüt ernst machen. Es ist ein YA epischer Fantasy Roman mit einer LGBTQ Liebesgeschichte. Der erste Entwurf ist fertig und seit Tagen überarbeite ich ihn… Und überarbeite und überarbeite … Nur das mir inzwischen die Objektivität fehlt! Ist sonst noch jemand in einer ähnlichen Situation und wäre bereit, Kapitel oder Manuskripte auszutauschen, um sich gegenseitig Feedback zu geben?

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Vielleicht solltest du zuerst eine Leseprobe einstellen, damit man sehen kann, auf welchem Level du dich bewegst und ob man vom Stil her überhaupt etwas miteinander anfangen kann. So rein ins Blaue ist das schwierig zu sagen.
Und was sind eigentlich LGBTQ Liebesgeschichten?

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Ich weiss von mir - im Nachhinein - daß ich der subjektivste Leser meines Manuskriptes war. Das gibt sich mit der Zeit. Hier wirst Du reichlich objektive Beurteilungen finden, mal gnadenlos, mal liebevoll. Leider bin ich bei Fantasy raus, ich wäre Dir ein schlechter Ratgeber.
Und ich schließe mich Yoro an:

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LGBTQ = lesbian, gay, bisexual, transgender, and queer
Also alles andere, nur nicht hetero?

Willkommen im Forum! Hier finden sich bestimmt einige Personen, die gerne eine Leseprobe von Dir annehmen, und dann konstruktiv auseinandernehmen … und Dir damit sicherlich viele wertvolle Hinweise geben.

YA Fantasy LGBTQ - kommt sehr darauf an, ob das etwas für mich ist, kann ich so noch nicht sagen. Gelesen habe ich dieses Genre bewusst noch nicht, aber ein paar Bücher enthalten durchaus Teilaspekte davon.

Also, trau Dich! Der Lesezirkel wartet.

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[Und was sind eigentlich LGBTQ Liebesgeschichten?
[/QUOTE]

Eine gleichgeschlechtliche, Queer- Liebesgeschichte. Eine junge Frau verliebt sich in ein Mädchen und einen Jungen.
Hier als Leseprobe der Prolog.

Prolog

Ein Kontinent aus Wüste. Ein Kontinent der Sonne. Ein Kontinent ohne Erbarmen.
Endlose Dünen, aus goldenem Sand. Ein Meer aus weißem, gebrochenem Salz, wie zerrissenes Papier. Scharfkantige Felsen, die wie Dolche aus dem Boden ragen. Tote Gebirge, ohne Leben. Und in der Mitte all dessen ein grün schlagendes Herz. Safaa. Das Land des Wassers, des Lebens und Heimat des Berges. Umgeben von satten, grünen Hügel schießt der Berg zwei tausend Meter, scheinbar aus dem Nichts, senkrecht in den Himmel. Ein Wasserfall findet unerklärlicherweise im Inneren seinen Ursprung und das klarste, köstlichste Wasser aller Kontinente, rauscht an ihm herab. Voller Stollen und Gängen, haben sich unten am Berg Händler, Künstler, Großgrundbesitzer und andere der reichsten Menschen der Welt ein Zuhause geschaffen. Über ihnen lebt der Adel Safaas. Generationen an Volkshelden, Generälen und militärischen Führern. Diplomaten und Politikern. Und thronend über allen anderen, am Dach der Welt. Der Hochadel. Geschichten und Gerüchte werden von Küste zu Küste getragen. Niemand hat den Hochadel gesehen. Seit über 150 Jahren ist es ihnen verboten ihre Gemächer, hoch oben im Berg zu verlassen. Versteckt von einer konstanten Wolke aus Wasserdampf, die die Spitze des Berges umspielt, sind sie verborgen von der Welt. Manche behaupten nachts Lichter, hoch oben im Berg zu sehen, andere schwören Musik und Gelächter würde von weit oben herabschallen. Denn dort herrschen sie, verborgen, beschützt, eingesperrt. Nun, alle außer mir.

Eine kurze Inhaltsangabe: ANINA ist als Hochadelige mit einem Wasserstein auf ihrer Stirn geboren worden. Somit kann sie Wasser erzeugen und kontrollieren. Als letzte Erbin einer Heldenfamilie, ist es ihr erlaubt, sich frei Berg zu bewegen, was sie auch muss, da sie als Mädchen, ohne männlichen Vormund, im Hochadel keine Rechte- und keinen Besitz hat. Um zu überleben, verkauft sie Drogen, Informationen und vieles mehr. Nach einigen merkwürdigen Vorfällen wird der Hochadel angegriffen und Anina schafft es, aus dem Berg zu entkommen. Das einzige was sie mitnimmt, ist die Prinzessin des Hochadels VIVIAN. ANINA will aus der Stadt, aus dem Land und von dem ganzen verdammten Kontinent fliehen, während VIVI versucht, den Hochadel zu retten. Auf ihrer Flucht treffen sie auf den 4. Prinzen Maldins, der talentlos für Spionage ist, jedoch trotzdem, der Tradition entsprechend, von dem königlichen Spion ausgebildet wird. Sein großer Bruder hat den Angriff auf den Hochadel inszeniert und damit die Wasserversorgung des ganzen Kontinents aufs Spiel gesetzt. Sie kämpfen sich gemeinsam aus Safaa frei und beschließen die Königin Maldins aufzusuchen um, um Hilfe zu bitten. Es folgt eine Flucht durch eine erbarmungslose Wüste, in deren Verlauf sich nicht nur der junge Prinz, sondern auch VIVI in Anina verlieben. Diese muss sich schlussendlich nicht nur für ihre eigene Freiheit, fern ab des Kontinents, oder ihr Erbe als Heldin und das Zurückerobern des Berges entscheiden, sonder auch zwischen dem Prinzen und VIVI.

Also falls jemand Lust hat mehr zu lesen, würde ich mich sehr freuen. Ich würde den Gefallen natürlich erwidern. Als Testleserin und konstruktive Kritik- Partnerin habe ich schon ein paar Erfahrungen sammeln können und bis jetzt waren alle mit meinem Feedback zufrieden. ^^

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Plein, leider würde ich mal sagen: Fang nie mit einem Prolog an!!! 2. In die erste Szene kommen keine Beschreibungen von irgendwas. Wichtig ist hier nur eins: Protagonist kurz und knapp vorstellen, das Ziel und die erste Katastrophe evt. Außerdem kann man wenn man mag den Antagonisten auch schon vorstellen. Der Leser muss von der ersten Seite so begeistert sein, dass er unbedingt weiterlesen will. Und dann? Dann geht er zur Kasse und holt das Buch und hinterlässt eine wunderbare Rezession, wenn es seine Erwartungen erfüllt.
Ich bin kein Fantasy Liebhaber, habe dennoch einige gelesen und ich rate dir dringend von deinem Anfang ab. Versuch das was du sagen willst ohne Umschweife auf den Punkt zu bringen.
Tipp: Wenn du dir das Ende deiner Geschichte durchliest, dann sollte es die Antwort sein auf die ersten Seite. Das ist eine gute Möglichkeit zu prüfen, ob das Thema wirklich bedient wurde.
Korrektur bedeutet eine zeitaufwändig mühselige Arbeit. Das Schreiben geht schnell, die Korrektur dauert dafür im Durchschnitt 3-6 Monate.
Ich wünsche dir gutes Gelingen.

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Prologe sind nicht unüblich in Genre Fantasy. Allerdings findet man dann meist einen Zeitraum lange vor oder nach der eigentlichen Geschichte darin - etwas so episches, dass es zu groß für einen Anfang wäre, der mir noch die Personen und Welt erklären muss.

Allerdings: Beim vorliegen Prolog hier würde ich auch vermuten, dass es einfach kein Prolog seien müsste :slight_smile:

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Genau darum liebe ich dieses Forum :slight_smile: Ich als kein Fantasy Fiction Experte lerne wieder Neues dazu. Einerseits denken viele NEWCOMER immer sie müssten unbedingt einen Prolog schreiben. Ich weiß, dass das bei Lektoren in Verlagshäusern der mit Abstand am häufigste Absagegrund ist: Das Manuskript landet in der Mülltonne, ohne gelesen zu werden. Und auch ich als Leser erwische mich Bücher mit Prolog in 99 % der Fälle nicht zu kaufen und zu lesen. Also scheint daran etwas zu sein.

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Ich als jemand, der hpts. im Fantasy-Genre (allerdings Urban) schreibt, finde auch, dass diese Art von Prolog unnötig ist. Darin sind lediglich Worldbuilding-Informationen enthalten, die sich im normalen Verlauf der Geschichte besser machen und den Leser so peu à peu ein Bild schaffen, statt ihn im ersten Absatz mit einer Aneinanderreihung an Adjektiv-Nomen-Konstruktionen zu erschlagen.

Prologe sind im Fantasy-Genre aber durchaus beliebt, aber wie @Stolpervogel eben sagt: meistens irgendwas dramatisches aus der Vergangenheit (wobei das langsam echt ausgelutscht ist …)
Als Liebhaber des False Protagonists-Tropes könntest du, wenn du unbedingt einen Prolog mit Worldbuilding-Informationen willst, in einer aktiveren Variante die Info des ungesehenen Hochadels auch so verpacken, dass sich Leute niederen Standes/von unten darüber unterhalten – ein Reisender kann sich bei einem Händler erkundigen, ein Kind kann seine Mutter ausfragen …

… was die Landschaft anbelangt, überlass das den Protagonisten, es dem Leser zu erzählen.

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Die Tatsache, dass Du mit einem Prolog angefangen hast, ist weniger das Problem als die fehlende Handlung bzw. die fehlende szenische Darstellung.
Schreib “Prolog” drüber oder “Erstes Kapitel” oder gar nichts - das ändert nichts daran, dass Du mit Handlung und Figuren in die Geschichte einsteigen musst, mit denen sich der Leser identifizieren bzw. denen er sich emotional annähern kann.
Es stimmt schon, dass manche Leser Prologe grundsätzlich überspringen, aber es ist egal, wie man die erste Seite nennt - sie muss den Leser immer in die Handlung hineinziehen.
Meistens werden im Prolog keine Namen genannt, sondern eher Bezeichnungen wie Mann, Frau etc. oder Zauberer, Elf oder Zwerg. Trotzdem werden diese Figuren so charakterisiert, dass der Leser keine Mühe hat, sie später im Roman wiederzuerkennen, auch wenn dann erst ihre Namen eingeführt werden.
Ein Prolog wirft häufig ein Rätsel auf, das sich durch den ganzen Roman zieht und am Ende aufgelöst wird.

Allerdings macht man es sich bei einem Prolog doppelt schwer, weil man den Leser zweimal ködern muss - im ersten Kapitel nochmal.
Einen gelungenen Prolog gibt es - wie ich finde - in Ken Folletts “Die Säulen der Erde”.

LG
Pamina

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Liebe J.T.Plein,

im angeführten Zitat – gleich von der zweiten Zeile an – wird m.E. etwas Nachlässigkeit sprachlicher und auch logischer Natur eklatant, die aufmerksame Leser davon abhalten könnte, mit der Lektüre fortzufahren. Wobei ich gestehe, keine Ahnung vom sog. “Fantasy”-Genre zu haben; doch will mir scheinen, daß es genre-unabhängige Fehler gibt, die zumindest etwas reflektierteren Lesern aufstoßen, weshalb es mich sehr ungünstig dünkt, wenn sie gleich ganz am Anfang “aufpoppen” …

Meine Wenigkeit würde z.B. die Fügung " … Meer aus weißem, gebrochenem Salz, wie zerrissenes Papier. Scharfkantige Felsen, die wie Dolche aus dem Boden ragen" stören, weil mir dabei das auf kurze Distanz wiederholte ‘wie’ nicht gefällt, ohne daß ich eine Not sähe, die es unumgänglich machte. Warum sollte da nicht bspw. “… die Dolchen gleich …” (o.ä.) stehen, wenn das ‘wie’ doch schon wenige Wörter vorher penetriert wurde? Und gleich danach dann so etwas: “in der Mitte all dessen ein grün schlagendes Herz”. – Jo! Alles ist tot [sic] ringsum, aber in der Mitte existiert ein “grün schlagendes Herz”. – Ich halte das für eine verunglückte Metapher, weil ja ein Herz normalerweise das Ganze mit Energie versorgt … Wenn aber ringsum nur wüste “tote Gebirge” sind, ist die Herz-Metapher doch irgendwie daneben. Falls ich richtig rekonstruiere, wäre ja eher die Quelle im Berg als Herz anzusehen, von dem die ganze grüne Oase inmitten der toten Wüstenei versorgt wird. Und besser unterbleibt vielleicht so etwas: “Tote Gebirge, ohne Leben”. – Jo! Wenn sie denn tot sind, die Gebirge, dann lebt dort freilich nichts …

Ich habe mal nur die ersten Zeilen deines Prologs dieser sicher etwas spitzfindigen Analyse unterzogen; aber mir sind noch andere Dinge im logo-formalen Sektor der kritischen Betrachtung aufgefallen, weshalb ich rate, darin noch nachzuarbeiten.
Gefallen hat mir, daß du mit dem Prolog bei insgesamt kleiner Zeilenzahl eine Welt erstehen läßt, die – jedenfalls für mich – eine nachvollziehbare Gestalt hat. Mir persönlich würde es allerdings besser gefallen, wenn – vom dramatischen Effekt her – das, was du ans Ende gesetzt hast, also daß “ganz oben” Leute versteckt und eingesperrt sind und eine Person aus diesem Kreise gerade nicht, an den Anfang rückte, infolgedessen dann womöglich die Welt-Beschreibung aus der first-person-view der Ich-Erzählerin erfolgen könnte. – Aber da sind natürlich auch Geschmacksfragen relevant und deshalb ist diese Einlassung keine Kritik an deinem Vorgehen, sondern nur ein Hinweis für Alternativsträngiges.

Sieht man von logischen und formalen Schnitzern ab, die natürlich behoben und am besten gleich von vornherein vermieden werden müssen, kann meine Wenigkeit nicht erkennen, warum es – wie das hier von anderen werten Mitgliedern angeführt wurde --, angeblich dieses oder jenes ‘Muß’ beim Schreiben einer Story geben sollte oder sogenannte “No-Go’s”. Wer bestimmt das und unter welcher Maßgabe? Wenn es eine solche überhaupt gibt für jemanden, der schreibt, wäre es die inzwischen nahezu – fetischisierend – angebetete Marktkompatibilität. Die hat allerdings ersichtlicherweise kein stabiles Fundament, sonst gäbe es ja längst eine Einheitsliteratur. Noch gibt es eine solche aber nicht! Womit gezeigt ist, daß die Bedürfnisse “am Markt” schwanken und gelegentlich auch unversehens wechseln. Darüberhinaus ist es auch fraglich, warum sich Schreibene überhaupt nur an vorgeblichen Usancen orientieren sollten, die “der Markt” diktiert. Würden das alle ernst nehmen, wäre längst die totale lit. Tristessa etabliert und das Medium ‘Literarisches Buch’ hätte sein Leben ausgehaucht. Also andersherum formuliert: Gerade daß es immer wieder Abweichungen vom mainstream gibt, pumpt ja überhaupt erst Leben in die Szene und natürlich auch ins Rezeptionsverlangen!
Insofern würde ich mich an deiner Stelle von den hier bereits angeführten Muß-Katalogen nicht so arg irritieren lassen. Weder ob ein Prolog im Buch zu stehen habe noch wie er verfaßt sein sollte, kann von irgendwo herkommend verfügt werden (welcher point of view ermächtigte zu solchen Anmaßungen? – Ein göttlicher?), weshalb du dich da besser vielleicht auf deine Intuition verläßt. Denn ohne Intuition ist alles nichts in der Literatur. Meine Ansicht: Wer bloß Kohle machen will, ist doch nun wirklich nicht gut im Literatursektor aufgehoben. Das geht in anderen Sphären der Ökonomie – gleichwohl dazu natürlich ein Stück weit auch die Literatur rechnet, jedoch eher randständig – wesentlich besser …

Schöne Morgengrüße von Palinurus

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Zwanzig Adjektive im Prolog. Wow. Weißt du, was Autoren, Schreibratgeber und Sprachpuristen dir sagen würden? Streich sie alle! Und dann formuliere den Text neu, sodass der Inhalt trotzdem rüberkommt. Nur eben ohne Adjektive. Wolf Schneider hat vorgeschlagen, das Adjektiv aus dem Wortschatz zu tilgen. Recht hat er.

endlose Dünen ~~ Dünen bis zum Horiziont
weißes Salz? Pleonasmus würde ich sagen. Was ist gebrochenes Salz?
scharfkantige Felsen ~~ Felsen wie Dolche (das ist der richtige Weg! Aber nachdem du einen Vergleich gefunden hast, musst du das Adjektiv weglassen!)

Die vielen Adjektive hast du gar nicht nötig, du kannst die Welt auch ohne sie erschaffen.

Hallo Duane,

Es ist schlicht Unfug, das Adjektiv streichen zu wollen (aber das weißt du natürlich)! Zwar hat @J.T.Plein ganz sicher ein paar zu viel in den Prolog eingebaut, aber wenn das Kind mit dem Bad aussgeschüttet wird, kommt natürlich auch nur Sülze raus! Vielleicht ist es ratsam, daß sich J.T. ihren Text mal selbst vorliest oder noch besser: ihn sich vorlesen läßt. Dann hört sie nämlich, wo es “adjektivisch holpert” (und auch des Text-Rhythmus wegen ist es gut, sich den Text mal “zu Gehör zu bringen”) …

Jedenfalls gibt es kein ‘Muß’. Warum herrscht hier eigentlich so ein Muß-Fetischismus?

“Weißes Salz” ist kein Pleonasmus; in der Natur kommt Salz in diversen Farben vor. Und auch gebrochenes Salz kann richtig sein, weil es oberirdische Lagerstätten gibt, bei denen es in Platten auf dem Untergrund liegend vorkommt (was ich selbst allerdings nur in Form weißen Salzes kenne).

Viele Grüße von Palinurus

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Ein treffend gewähltes Adjektiv an der richtigen Stelle kann einen Text unheimlich bereichern. Mal eines, nicht gleich einen ganzen Haufen, aber das gilt für sehr viele Dinge in der Schreiberei (und nicht nur dort). Stilmittel, Inquits, Dialekt u.s.w., kann man alles überstrapazieren.
Sich seinen Text mal laut vorzulesen, ist eine gute Idee, dann hört man sofort, wo sich die Dinger gut anhören und wo man drüber stolpert. Es kommt halt immer drauf an.

Prologe finde ich in den allermeisten Fällen auch überflüssig und die Autoren versauen sich damit so oft den Anfang, gibt aber genauso auch Fälle, da braucht man so ein Teil.

Das Einzige, was in 90% aller Fälle verboten gehört, sind gewisse Adverbien, bei denen man merkt, dass dem Autor kein aussagekräftigeres Verb eingefallen ist. Bei Sätzen wie (“Blablubla!”, rief er laut) bekomme ich Aggressionen, warum sagt man da nicht viel treffender ‘er brüllte’?
Aber auch das ist nur meine eigene, ganz persönliche Meinung.

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Ist nicht der Fall.

Fakt ist allerdings, dass weit mehr Adjektive überflüssigerweise eingesetzt werden als gezielt und sinnhaft. Je besser man beim Schreiben wird, desto eher wird ein Adjektiv auch seinen durchdachten Sinn haben.

Weißes Salz birgt durchaus Pleonasmus-Gefahr. Man sollte als Autor vom Regelfall im Kopf des Lesers ausgehen und, ob der Leser stolpert und die Formulierung als Pleonasmus empfindet.

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Danke für all eure Kritik. Ich kauere mental zwar vor- und zurückwippend in einer Ecke und murmle über überflüssige Adjektive, aber ihr habt vollkommen recht. Prolog ist Geschichte und die Weltenbildung ist (mit weniger Adjektiven) auf die ersten Kapitel ausgelagert.

Im Nachhinein frage ich mich, wieso ich überhaupt einen Prolog geschrieben habe. Ich hätte die gleichen Tipps gegeben, hätte ich das von jemand anderem gelesen. Ich weiß es doch besser. Da sehe ich, dass ich mit meiner Arbeit im Moment absolut nicht objektiv umgehen kann.
Also noch einmal: Danke!

Noch eine Frage an euch: Wenn ihr mit dem ersten Entwurf fertig seid, lasst ihr ihn dann eine Zeit lang liegen? Ich habe gehört, man soll ein paar Wochen, oder Monate mit dem Überarbeiten warten, um objektiver zu sein.
Wie handhabt ihr das?

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:slight_smile: Ich handhabe das immer so; erstmal Rohfassung schreiben, ohne auf irgendwas zu achten! Danach in die Schublade, liegen lassen. Andere Projekte bearbeiten und nach einer Weile mit der Rohfassung anfangen. Du wirst dadurch objektiver und dann wirst du auch die Adjektive ausmerzeln, weshalb ich sie gar nicht erst erwähnt habe. Schließendlich gibt es viele sinnvolle Adjektive die einfach erfoderlich sind.
Du wirst immer besser, je mehr du in Korrektur arbeitest und irgendwann wirst du es perfektionieren, sodass du den Abstand nicht mehr benötigst. Aber in der Anfangszeit ist es gut Abstand zu gewinnen. Du schaffst da, dein Schreibstil ist schön und ich sehe, du bist auf einem guten Weg. Letztendlich lernen wir nie aus.

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Ich lasse es immer ein paar Tage liegen. Dann lese ich einen Teil, überarbeite es und lass es wieder liegen, bevor ich ans nächste Häppchen gehe.

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Ja, kommt bei mir hin. Band 1 liegt schon lange auf der Festplatte. Währenddessen plane ich die Bände 2 - 4. Und dann werde ich wieder zu Band 1 zurückkehren …

LG

Pamina

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Ich bin der Meinung, jedenfalls passt das für mich so, dass man genügend lang warten sollte. Was heisst genügend? Das ist natürlich sehr individuell.
Wichtig scheint mir, dass man sich in der ‘Wartezeit’ tief mit anderen Dingen beschäftigt und versucht, überhaupt nicht an das fertig geschriebene Manuskript und dessen Geschichte zu denken. Also richtig Abstand/Distanz gewinnen.
Das ist sicher bei jedem(r) anders.
Für mich passt es, wenn ich es nachhaltig aus meinen Gedanken verbannt hatte, dann bin ich reif, die Geschichte nun (fast) neutral zu lesen und zu redigieren.

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