Satzzeichen im Glossar

Hallo zusammen, ich erstelle gerade ein Glossar* und frage mich, wann setze ich einen Punkt und wann nicht? Erkläre ich den Begriff der* Gauß’schen Normalverteilung*, sind das ein oder zwei Sätze, die bekommen natürlich alle Satzzeichen, die sie brauchen. Auch den Punkt am Ende. Ab welcher Kürze eines Satzes, würdet ihr denn keine mehr setzen? Denn sonnenklar ist auch, wenn man etwas erklärt wie Brass, dass da nur Ärger, Wut steht und zwar ohne abschließenden Punkt.

Wok — Eine große, chinesische Pfanne mit sehr hohem Rand
paralysiert — vor Angst erstarrt
Physiognomie — Die äußere Erscheinung des menschlichen Gesichts

Punkt oder nicht? Die Erklärung, immer groß am Beginn oder nicht?
Ich würde mir mit dem Prädikat behelfen. Hat ein Satz ein Verb, kommt auch ein Punkt ans Ende, hat er keins, kann ich ihn weglassen. Großschreibung äquivalent dazu? Was meint ihr?

*ja, ja, lacht nur, der erste Porno der Welt mit einem Glossar

Über dieses Problem bin ich auch schonmal gestolpert, wenn auch in anderem Zusammenhang.
Ich würde sagen, wenn du einen kompletten Satz mit Prädikat und allem drum und dran hast, mach den Punkt.
Wenn da nur ein Fragment steht, kann man drauf verzichten.

Die Erklärungen würde ich groß beginnen wenn Name oder Substantiv, alles andere klein.

Ein Glossar für einen Porno finde ich jedenfalls ne originelle Idee.

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Ich stimme @Yoro zu:

  • vollständige Sätze mit, Bruchstücke ohne Punkt am Ende
  • Erklärung vor allem einheitlich, Namen/Substantive groß, andere Wortarten klein.

Wenn die genannten Beispiele in Deinem Glossar vorkommen, frage ich mich allerdings, ob Deine (angepeilte) Zielgruppe wirklich so, sagen wir, anspruchslos ist?

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Anspruchslos? Ich habe nie etwas derartiges behauptet. Ich glaube jeder, einschließlich dir, nimmt von vorneherein an, dass ich nus Anspruchsloses schreibe und meine Zielgruppe entsprechend ist. Oder umgekehrt. Aber glaub doch nicht, dass die Gauß’sche Normalverteilung vor Brüsten haltmacht. Die gilt dort genauso wie für Penisse und alles andere auf der Welt. Ich schreibe gerade für jene, die von allem, was bisher auf dem Markt ist, gelangweilt oder abgestoßen sind. Und ich nutze das Glossar für kleine, politische Botschaften. Im aktuellen Fall betrifft das die Wörter, Cougar, frigide, metoo, Sibel Kekilli, Vulva. Dann kommen noch jene Dinge rein, die man in 20 Jahren vielleicht nicht mehr kennt, WhatsApp, Tinder und so was. Ist ja nicht ausgemacht, dass die überleben werden. Wer kennt heute noch Lycos oder Alta Vista?

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Ich.

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Aber eben nicht alle. Deswegen ist es nicht schlecht, Sachen, die nicht alle kennen, in einem Glossar zu erläutern. Und wer weiß, wie lange es WhatsApp noch gibt? Bücher könnten länger überdauern … deswegen schreibe ich solche Dinge in ein Glossar. Und die Frage war übrigens eine rethorische. :wink:

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Nur mal 'ne blöde Frage: Wie macht du den Glossar? Mit Endnoten? Manuell?

Ich schreibe übrigens einen erotischen Roman und habe genau dasselbe ‘Problem’ mit Begriffen, die vielleicht einige Leser nicht kennen (oder in ein paar Jahren nicht mehr kennen werden) oder die ich (mühsam) erfunden habe und irgendwo am Ende erläutern will. Daher verwende ich Endnoten (mit denen ich wegen einiger Besonderheiten etwas Mühe habe).

Ich habe es manuell gemacht. Ohne Verweise, einfach eine Tabelle erstellt und sie an das Buch drangehängt. Schnörkellos und rein informativ. Dazu habe ich etliche Wörter drin, die jeder kennt, damit man mich nicht für einen abgehobenen Intellektuellen hält. Merke, wenn der Leser die Hälfte der Begriffe im Glossar kennt, fühlt er sich nicht so unwissend und vorgeführt.

Ja, so geht es natürlich prima, ich hatte das am Anfang auch so gemacht.
Nur weiß der Leser beim Lesen ja nicht, dass es zu einem Wort am Ende des Buches eine Erläuterung gibt. Daher habe ich es zu Endnoten geändert.

Eine Erläuterung zu ‘Bollenhut’ finde ich super, denke, dass kaum jemand weiß, was das ist.
Beim Wort ‘Bullauge’ denke ich allerdings, dass das jeder kennt der schon mal ein Schiff gesehen hat.
Ich bin oft am hin- und herüberlegen, ob ich ein Wort aufnehmen soll (Beispiel: ‘Spalier’) , oder nicht.

Das ist bei meinen Büchern nicht so tragisch, da die darauf ausgelegt sind, mehrfach gelesen zu werden, es gibt jedesmal etwas Neues zu entdecken, da man beim Lesen oft etwas abgelenkt ist. Spätestens beim zweiten Lesen weiß man ja, dass es ein Glossar gibt.

Genau das habe ich nicht angenommen. Ich hatte mich über den Wok gewundert, aber Du hast es ja netterweise in #6/8 erklärt.