Reparatur einer Kutsche

Hallo, zusammen,

in meinem Fantasyroman soll eine Figur durch einen Defekt an seinem Wagen (von einem Pferd gezogen) ein paar Stunden lang mit der Reparatur aufgehalten werden. Er möchte sich möglichst keine Hilfe holen, da er etwas zu verbergen hat. Also muss er mit der Reparatur selbst fertigwerden.
Was könnte das für eine Art von Reparatur sein, die ein Mann allein in einigen Stunden bewerkstelligen könnte? Er hat zwar etwas zu verbergen und würde die Gegend gerne verlassen, wird aber nicht verfolgt oder gejagt.
Ist ein Bruch der Hinterachse zu kompliziert? (Die Panne findet im Wald statt, also gäbe es zumindest Holz in ausreichender Menge …)
Oder sollte es lieber was an den Bremsen sein?

Kennt sich jemand mit sowas aus?

LG

Pamina

Das Pferd könnte ja auch am Huf verletzt sein. Er muss es ausspannen, dabei rennt es weg, er muss es mit Engelszungen beruhigen / einfangen, dann die Verletzung notdürftig versorgen. Kann auch lange dauern, denke ich.

Das nur falls er kein Wagner/Stellmacher ist und sich ein Rad nicht selbst “schnitzen” kann.:smiley:

Danke @Bloodhound, aber dann ist er nicht mehr so in der Szene präsent, wie ich ihn haben will. Er soll ja meinen Protagonisten kurz bei sich unter dem Wagen verstecken und dessen Verfolger in eine falsche Richtung schicken. Das stelle ich mir schwierig vor, wenn er gerade dabei ist, sein Pferd einzufangen. Außerdem heilt man eine Hufverletzung bei einem Pferd nicht im Handumdrehen. Sowas kann langwierig sein. Dann wäre er erst recht auf Hilfe (oder ein Ersatzpferd) angewiesen. Aber nach der Szene soll seine Reise ja weitergehen …

Meine weiteren Recherchen haben ergeben, dass er eine Klotzbremse an seinem Wagen haben könnte und dass die Bremsklötze verschlissen sind. Die waren früher aus Holz. Da könnte er sich einen oder zwei schnitzen, dachte ich und dann bis in die nächste Stadt weiterfahren.
Meinst Du, das ginge?

LG
Pamina

Die Deichsel könnte brechen. Das ist die Zugvorichtung, in die das Pferd eingespannt ist. Die ist meist aus Holz.
Dein Protagonist müsste sie dann durch einen Ast ersetzen.

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Das hat sich mir vorher nicht erschlossen. Es könnte ja auch nur etwas im Hufeisen verklemmt sein, dann wäre keine Heilung nötig. Aber das Einfangen fällt ja eh flach.

Ich denke so einen Holzklotz könnte man recht schnell herstellen, wenn man zumindest eine vernünftige Axt dabei hat. Auch die Idee von @Pferdefrau dürfte funktionieren. Er müsste dann natürlich auch Befestigungsmaterial dabei haben oder geschickt herstellen. Denn so ein Bremsklotz muss ja fest an seiner Vorrichtung sitzen, sonst bremst er nur einmal.

Danke @Bloodhound und @Pferdefrau,
ich glaube, ich nehme die Bremsklötze. Er hat es nicht mehr weit zur nächsten Stadt (und weiß das auch, weil er dorthin zum Markt unterwegs ist). Deshalb dürfte auch ein Provisorium helfen.
Und vielleicht noch ein, zwei gebrochene Speichen. Die lassen sich - laut Internetrecherche - relativ einfach nachschnitzen und einsetzen. In der Stadt kann er dann eine richtige Reparatur bekommen.

Eine Deichsel (nicht gerade als Deichselbruch) spielt später in der Geschichte noch eine Rolle. Deshalb wollte ich das nicht zweimal nehmen, ist aber auch eine gute Idee.

Stimmt, das war mein Fehler.
An etwas, das im Hufeisen verklemmt ist, dachte ich auch kurz, aber es dauert nicht Stunden, um das zu beheben.

Hier zeigt sich wieder mal die Wichtigkeit von Planung. Es geht dabei um meinen Band 1, der eigentlich schon längst fertig ist. (Deshalb kann ich da auch keine grundsätzlichen Dinge ändern, dann müsste ich alles nochmal schreiben.) Aber ich habe damals vergessen, die Ereignisse vor der 1. Szene zu planen (hab ich gar nicht dran gedacht) und jetzt habe ich eine Lücke von ein paar Stunden, die ich füllen muss. Die Reparatur war zwar vorher auch schon drin, aber die hätte eben nur ein paar Minuten bis zu einer halben Stunde gedauert, und das reicht bei genauem Hinsehen nicht.
Diese Plotlücke ist mir aufgefallen, weil ich gerade Band 2 plane und bestimmte Dinge Auswirkungen auf Band 1 haben und z.T. auch auf die Zeit vor Band 1. Damals war ich noch nicht so geübt und organisiert im Planen, dass ich das einfach nicht so auf dem Schirm hatte …

Aber Ihr habt mir sehr geholfen! Vielen Dank!

LG
Pamina

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… das will ich wohl glauben. Das Problem ist, zumindest auf flachem Land braucht man solche Bremsen gar nicht, wenn der Wagen nicht allzu schwer ist. So ein Pferd ist so eingespannt, dass es sowohl ziehen also bremsen kann.
Zumindest war das zu Jugendzeiten bei unseren Ponykutschen der Fall. In den Bergen, bei schweren Lasten oder rasanten Fahrten mag das natürlich anders sein …

Mit freundlichen Grüßen
os|<ar
edit: corr

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Es ist immerhin der Wohnwagen eines fahrenden Händlers …

LG
Pamina

… wenn dann die Landschaft noch hügelig ist, braucht man schon eine Bremse …
mfg os|<ar

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