real small caps

Huhüchen zusammen.

Weiß jemand, wie ich echte Kapitälchen in Papyrus hinbekomme? Also nicht die hässlich kleingerenderten Großbuchstaben, sondern die bei guten Schriften im otf mitgelieferten Kapitälchen?

Bei libreoffice schreibt man einfach hinter die Schriftart noch :smcp (für small caps). Wenn die Schriftart echte Kapitälchen enthält, dann werden diese angezeigt:
https://ask.libreoffice.org/en/question/97858/small-caps-how-to-do-it/

Warum das wichtig ist:
https://practicaltypography.com/small-caps.html

Geht das überhaupt in Papyrus?

Beste Grüße

Martin

Da beileibe nicht jeder Schriftschnitt auch die entsprechenden Zeichen mitliefert, verweisen wir hier auf echte Kapitälchen-Fonts, die hier die beste Lösung auch in Sachen Qualität darstellen.

Leider gibt es das nicht bei allen. Z. B. Fira liefert echte otf-Kapitälchen, aber keinen eigenen Small Caps Font. Gibt es dafür eine Lösung?

Das Anliegen, dass Papyrus solche OpenType-Funktionen unterstützt, möchte ich hier nochmals deutlich unterstreichen.
Leider weiß ich keine andere Lösung als externe Kapitälchenschriften. Aber teilweise sind ja die Kapitälchen inzwischen selbst bei kostenlosen Zeichensätzen als OT-Feature integriert (z.B. bei Linux Libertine oder Linux Biolinum, in älteren Versionen sind aber noch Extra-Kapitälchenschriften vorhanden …)

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Kann Papyrus 9 OpenType-Features aus Schriftarten herausholen, die z. B. echte Kapitälchen enthalten, diese aber nicht in einem eigenen Zeichensatz-Font mitliefern?

Echte Kaptälchen gehen, womöglich auch andere Features. Zu erreichen über die Zeichentabelle von PA. Ich selbst nutze dafür TexGyrePagellaX und Libertinus.

https://ctan.org/tex-archive/fonts/newpx?lang=de
https://github.com/khaledhosny/libertinus/releases

So formatierter Text macht nur leider die Rechtschreibprüfung nicht mit, da eine echte OpenType-Funktionalität in PA leider noch fehlt.

Geht das erst mit Papyrus 9? Bzw. wie kann ich da Fließtext tippen, wenn ich einen längeren Abschnitt in smallcaps schreibe? Oder kann ich das nachher durch eine Suchen/Ersetzen-Funktion umwandeln?

Geht nur mit reinklicken in die Zeichentabelle - Buchstabe für Buchstabe, um ein Wort zu kreieren. Funktionierte auch so schon in frühereren Versionen von PA.

Gute Güte!

Also die Rechtschreibprüfung funktioniert einwandfrei, wenn man den Font Times Ten (TTF) verwendet.
Download

Bitte beachten: Bevor ein Buchstabe als Kapitälchen ausgezeichnet wird, ist dieser als Kleinbuchstabe zu schreiben! Also wird d-Glucose geschrieben und nicht D-Glucose.

@Manfred: Vielen Dank, es ging mir darum wie man Open Type Features unter PA nutzen kann. Vorschläge, eine Schriftart zu verwenden, die keine Open Type Features verwendet, lösen die Frage nicht. Auch nicht ganz viele verschiedene Schriftarten zu benutzen, um diesen Mangel auszugleichen. Der Export wird dadurch sehr schwierig und unnötig kompliziert und aufgebläht. Nebenbei möchte ich gerne Schriften verwenden, die das in einem Guß ermöglichen und welche, die ich mir ausgesucht habe und die das alles können. Ich möchte den typographischen Eindruck selbst bestimmen und das ganze in einen Workflow einbetten, der Markup und Markdown sowie schlanke Ergebnisse im Web und im pdf ermöglicht, was durch Einbetten vieler unterschiedlicher Schriftarten nicht geht oder unglaublich komplex wird. PA bietet da viele Möglichkeiten, leider aber ausgerechnet den seit über 20 Jahren entwickelten und seit weit über zehn Jahren offenen Typographie-Standard nicht. Ich finde Typographie bei der Erzeugung von Text recht wichtig.

Es gibt sehr gute Gründe, warum True Type von Adobe und Microsoft ad acta gelegt wurde und nur noch als Legacy von OTF durchgeschleift wird.

Beste Grüße

m

Hallo!

Ich habe gerade Papyrus gekauft, denn alle sagten, das sei der Porsche unter den Schreibprogrammen. :slight_smile:
Ich habe meinen Roman aus Scrivener importiert und alle Ziffern im Text werden leider in Tabellenziffern umgewandelt, statt sie als Fließtextziffern mit Ober und Unterlängen anzuzeigen. Die Suchfunktion hat diesen Faden nach oben gespült. Ich hoffe, dass das in der neuen Version 9 jetzt geht und ich nicht weiter in Scrivener arbeiten muss!?

Papyrus macht da mit den Ziffern keinerlei Umwandlung, sondern benutzt Text so, wie er abgespeichert wurde. Sprich, wenn andere Programme Ziffern “normal” abspeichern, dreht Papyrus daran nicht. Werden Unicodes für bspw. Mediävale abgespeichert, nutzt Papyrus eben die. Hängt also alles vom Export des “Spenders” ab.

Explizit andere Zifferndarstellungen wie Mediävale unterstützen wir nicht mit einer aktiven Funktion, dafür ist dieser Wunsch mit Verlaub zu exotisch (bitte keine Diskussion hierzu anfangen - wir sehen das pragmatisch, wenn uns nach >30 Jahren im Markt der Wunsch ein erstes Mal erreicht, ist das unsere Definition für “exotisch”). Diese Funktion so selten gefragt, dass wir derlei nicht unterstützen.
Auch die Theorie spricht dagegen, hier Wandlungen vorzunehmen: Im Gegenteil sollte man auch nicht “einfach so” an den Unicode-Positionen der Ziffern herumdrehen, indem man die vom Zeichensatz für 1, 2, 3, … gewählten Zeichen verändert, da ggf. dadurch jedem Zahlen verarbeitenden Programm die Chance genommen wird, diese zu erkennen und damit bspw. zu rechnen.
Denn es geht ja “einfach so”: Man sollte lieber eben einen passenden Zeichensatz wählen, der die Ziffern so darstellt, wie man sich das vorstellt - tabellarisch oder mediäval. Es gibt für beide Varianten passende Fonts.

Soweit zur Theorie und zu Empfehlungen - will man das aber partout dennoch, dann geht’s so:

Man kann sich derlei leicht basteln, indem man sich für die 10 Kanditaten Textmakros anlegt.
Die normalen Zahlen benutzt man als Aufrufkürzel, die entsprechende Unicode-Position des mediävalen Ziffer-Zeichens als Inhalt des Textmakros.
Voraussetzung ist hier natürlich, dass der Zeichensatz, in dem man arbeitet, auch beides beinhaltet - tabellarische und auf Unicode-Positionen mediävale Varianten der Ziffern.

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Und bitte keine riesigen Abbildungen ins Forum, wie auch in den Forenrichtlinien beschrieben. Die Einschränkungen funktionieren da leider nicht gut.

Danke für die schnelle Antwort. Dann versuche ich mir mal Zahlenmakros zu basteln.

Selbstexplodierend, Aufruf simpel die ASCII Ziffer, Inhalt die Unicode Mediäval-Ziffer.

Willst Du beides nutzen können, nimm’ ein Exoten-Zeichen in den Aufruf mit hinein, was sonst in Combo mit einer Ziffer nicht vorkommt, bspw. ein # oder ein &.

Hat geklappt. Danke. Super. Aber wie sage ich Papyrus, dass ich bei den Seitenzahlen auch diese Mediävalziffern verwenden möchte?

Wie ich schrieb - einen Zeichensatz nehmen, der für die normalen Ziffern Mediävale nutzt.