Lets talk about Sex

Hi, Ihr Guten!
Abgesehen davon, daß Sex sells, wie es so schön heißt, ist das ja auch eine ganz natürliche Sache. Und manchmal paßt es in die Story. Natürlich nicht zwangsläufig - ich beschreibe ja auch nicht den endokrinen Haushalt meines Helden - aber warum nicht. Allerdings ist das nicht ganz einfach. Für mich. Eine Zeit lang landete ich entweder beim “Frauenarzt von Bischoffsbrück”, so bebende Lenden, brennende Leidenschaft, etc., oder bei einem pornösem, knallharten Jerry-Cottonverschnitt. Und Porno hat nach meinem Empfinden nichts zu suchen. Wie haltet ihr das damit?

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Wie stand das mal in einem Ratgeber - Sollte die Geschichte auch OHNE den Sex teil Funktionieren, dann kann man es schreiben, ansonsten sieht es eher nach dem ab 18 aus was dann zu Problemen führen könnte, das man nicht explizit schreibt versteht sich von selbst.

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Hallo, @narratöör,
in der Belletristik für Jugendliche ist Sex tabu.
In Romanen für Erwachsene kommt es drauf an. Bei Jean M. Auels Romanzyklus aus der Steinzeit “Children of the Earth” (auch unter dem Namen der Protagonistin ‘Ayla’ bekannt) habe ich den Sexteil vor allem ab Band 2 als redundant empfunden. Nur weil die Leute damals noch keinen Fernseher hatten, muss die Autorin nicht jede freie Zeit ihrer Protagonisten mit Sex füllen. Erst recht nicht, wenn sich die Beschreibungen wiederholen. Der Sex hat schon Eingang in die Kritiken dieser Buchreihe gefunden, was m. E. kein gutes Zeichen ist. Die Kritiker machen sich darüber lustig.
Wenn jedoch immer gleich diskret die Tür hinter den Protagonisten geschlossen wird, gefällt es mir auch nicht. Das sieht so aus, als sei der Autor verklemmt. Es kommt also auf die richtige Dosierung an.
Bei Ken Follett hat mir das ganz gut gefallen, vor allem, weil es immer gut in die Geschichte passt: eine junge Frau oder ein junger Mann, die/ der ihre/ seine Unschuld verliert, ein brutaler Ehemann, der seine Frau in der Hochzeitsnacht vergewaltigt. Bei Follett ist Sex nicht nur Ausschmückung, sondern zeigt eine weitere Seite des Charakters einer Figur. Dann finde ich Sex im Roman sinnvoll.
Da ich gerade einen Jugendroman schreibe, werde ich keinen Sex hineinbringen. Ich habe aber trotzdem mal eine Sexszene mit zwei meiner Figuren geschrieben - zur Übung, um die Figuren besser kennen zu lernen. Es ist gar nicht so einfach, das hinzukriegen, ohne dass es billig wirkt.
Die besagte Szene werde ich nie veröffentlichen, aber durch sie kenne ich eine weitere Facette der Figuren.

LG
Pamina

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Liebe/r Pamina22, ich stimme Dir absolut zu. Wenn Sex in der Story ständig “passiert”, ist das vielleicht ein anderes Genre. Bei Crime - bzw. Sex and Crime - finde ich diese Thematik recht passend. Aber nicht zwingend nötig. In Roman Nummer zwei - unveröffentlicht - gibt es eine Sexszene, die für die Bindung zwischen Held und Dame nahezu unerläßlich ist, quasi als Besiegelung ihres Abkommens. Und ich glaube, daß ich das recht gut, etwas subtil und dezent geschafft habe. Trotzdem wird deutlich, was die Beiden da so treiben. Ich schreibe ja schließlich auch keine Fortsetzung von “Feuchtgebiete”. Eigentlich wollte ich Euch die Textpassage mal verpassen, aber ich denke jetzt, daß das keine gute Idee ist.

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In meinem - noch nicht veröffentlichten - Liebesroman gibt es einige detailliert geschriebene Sexszenen. Der Sex ist jedoch nie Selbstzweck, sondern entsteht aus der Situation heraus, aus dem, was die Protagonisten miteinander erleben. Die Szenen in meinem Roman sind sehr unterschiedlich und charakterisieren die Figuren. Auch hängt die Art des Sex davon ab, wie sehr sich die Protagonisten lieben und vertrauen.
Ansprechende Sexszenen zu schreiben ist wahrlich nicht einfach. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist.

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Sex sollte immer wohldosiert, - dann auch nur erotisch und nicht pornographisch - im Roman vorkommen. Ausnahme, Pamina hat es bereits erwähnt: Jugend- und Kinderbücher.

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Naja, wenn in einem Liebesroman keine erotischen Gefühle rüberkommen, isses ja wohl auch was anderes. Und wie Pamina schrieb, ist Sex ja nicht immer positiv. Vergewaltigung, bzw. Mißbrauch ist ja eine schwere Straftat, ergo u. U. Krimimaterial. Ich muß aber auch gestehen, daß mich im Tiwi extreme Darstellungen dieser Art sehr abstoßen. Die Tatsache, daß diese Vergewaltigung passiert ist, reicht mir im Allgemeinen. Aber es gibt auch ein andererseits.

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Ich denke, Sex ist eine völlig natürliche Sache, jeder kennt es und fast jeder tut es auch. Es braucht weder tabuisiert noch gottweißwie kunstvoll umschrieben zu werden, wenns in eine Story passt, dazu gehört oder sonstwie eine wichtige Rolle spielt, kann man es auch erwähnen. Wichtig finde ich dabei, dass die Beschreibung in Ausdruck und Vokabular dann auch zum übrigen Text passt, dass es nicht zu schwülstig oder zu pornolastig wird.
Was mich übelst nervt, sind Romane wie z.B. Steinzeit-Ayla, oder auch diese Reihe von Diana Gabaldon, wo alle Naselang gepoppt und das dann jedesmal seitanlang genauestens beschrieben wird. Mönsch, ich bin erwachsen, ich weiß, wies geht und brauche nicht ständig und im Detail erklärt zu bekommen, welche anatomischen Einzelteile dabei zum Einsatz kommen, was es für Gefühle auslöst und so weiter.

P.S: Eine wirklich gute Sexszene zu schreiben, finde ich in der Schreiberei eins der schwersten Dinge überhaupt.

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Stört mich auch stellenweise, aber nur wenn es sich wirklich ständig wiederholt. Ist aber auch bei Kampfszenen schon passiert. Königin der Flammen von Anthony Ryan zum Beispiel, ich fand den dritten Teil okay, aber das war too much und wirkte stellenweise wie Luftpolsterfolie. Tolle hochwertige, aber halt viel zu viel für meinen Geschmack. Wenn andauernd nur gepoppt wird, ist es nicht wirklich meins. Aber sowas steht ja auch meistens auf dem Klappentext. Geht mir bei Filmen aber genauso. Die beste Sexszene war hier zu sehen, es wurde nämlich weggeblendet und der Rest dem Zuschauer überlassen. Aber ich bin auch nicht so der Erotik/Sex Leser oder Schauer, wenn es da ist, ok. Aber ich freue mich über jedes Unhappy End, wenn ihr versteht was ich meine.

Oh ja, da steh ich auch noch vor einer Hürde, habe aber ein paar Bundesgenossinnen die mir bestimmt mit Rat und Tat (unzweideutig) zur Seite stehen werden. Hoffe ich zumindest.

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So sehe ich es auch, ebenso wie den Hinweis auf die Ausführung, die ist ganz entscheidend. Und schwierig.

Völlig Deiner Meinung. Danke, Yoro! Und eine echte Aufgabe, verehrter Lusmore.

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“Erotik ist das zentrale Thema der Weltliteratur. Wenn sich jemand für Erotik nicht interessiert, muss er den Beruf wechseln!”
Wer sich nicht für Erotik interessiert, muss den Beruf wechseln!"

Zitat von Marcel Reich-Ranicki im Gespräch mit Elke Heidenreich über Erotik (LitCologne 2005)

@Milar: Danke für den Link und Buchhinweis

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Bitte keine Links auf andere Seiten, die müsste ich dann immer mühselig überprüfen, bei der Haftung, die in D gilt …

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Hy @Ulli, verstanden. Gibt es eigentlich irgendetwas was man problemlos verlinken kann, Wikipedia oder so? Oder müsstest du alles prüfen? Muss man das jetzt immer machen? Früher gab es doch da einen Disclaimer für, geht das auch nicht mehr?

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So ein Disclaimer schützt nicht rechtssicher.
Ja, letztlich müssten wir alle Links überprüfen, sprich, wir können nur durchgehen lassen, was mit Sicherheit auf rechtlich einwandfreie Seiten zeigt - Wikipedia, klar, alle großen Zeitungen, die sich selbst gut überprüfen, …

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Hallo Leute,

zum Thema Sex in Büchern kann ich euch auch was erzählen. Muahaha.:rofl:
Spaß beiseite.
Wie einige von euch wissen, schreibe ich an zwei Reihen und an mehreren Einzelwerken.
Eine der Reihen ist düster und der Sex dort härter beschrieben. Eine Szene musste ich sogar entschärfen, weil meine Probeleserin die für … sagen wir mal ansatzweise pornographisch hielt.
Bei der anderen Reihe ist der Sex eher harmloser beschrieben, zumal er unter anderem ein wichtiger Bestandteil der Reihe ist.
Allerdings richtet sich der Sex immer nach den Protagonisten, denn jeder ist verschieden, wie bei Menschen auch.
Manche mögen es härter, andere wiederum zärtlicher und sanfter.
Welche Begriffe man jetzt genau für die Geschlechtsteile nimmt, hängt von der individuellen Schreibweise ab.
Es gibt sowohl für den männlichen als auch für den weiblichen Geschlechtsteil sehr schöne Umschreibungen, so dass man nicht immer gleich mit dem Hammer auf den Tisch hauen muss.

LG Tessley

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Bitte hier nicht ins Pornographische abgleiten, wir haben hier keine Sperre für Minderjährige.

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In diesem Kontext ist jedoch etwas völlig anderes gemeint. Erotik ist ein Spiel, worin der Auslöser, der Weg, der Reiz, das Gefühl dazwischen das Ziel ist.

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Hallo Ulli,

das war auch nicht meine Absicht. Sorry, wenn das falsch rübergekommen sein sollte.

Ich wollte nur damit sagen, dass jeder diese Situationen in den Büchern anders beschreibt.
Das hängt mitunter mit dem eigentlichen Schreibstil zusammen. Aber auch mit den Charakteren selber.
Wie oder ob man solch eine Szene wirklich ausschreibt, hängt immer damit zusammen, ob es in die Situation und Story passt oder nicht.
In einigen Fällen kann man ja auch nur den Anfang andeuten und das quasi ausklingen lassen, so das der Leser sich am Ende selbst ein Bild machen kann.

LG Tessley

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Richtig. Hier geht es nicht darum, Sex komplett auszuklammern sondern, entsprechend der Leserschaft die ich erreichen möchte, wohldosiert einzusetzen.

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Ich persönlich habe nix dagegen und ich hab’s auch nicht falsch verstanden, glaube ich.
Darum geht’s aber nicht, sondern um bösartige Abmahner, die wegen Verstoß gegen Jugendschutz etc. uns in die Verantwortung nehmen (oder so).
Gerade für Forenbetreiber gilt: Nur, dass man paranoid ist, bedeutet nicht, dass man nicht trotzdem wirklich verfolgt wird.

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