Kurzroman zum Anlesen

Hi Lesegemeinde. Hier eine kleine Leseprobe einer meiner Kurzgeschichten.
Wie findet ihr sie was kommt an, was nicht.

Prolog
Neugierige Forscher sind bei Bohrungen im Pazifik auf ein zuvor unbekanntes Element gestoßen, das sie nur theoretisch kennen. Bei dem Versuch daraus Kapital zu schlagen, entgleitet ihnen das Experiment und gefährdet die internationale Luft- und Raumfahrt. Nur eine zufällig in der Nähe befindliche Gruppe junger Urlauber kann das Unglück noch verhindern. Sollten sie dabei versagen, bedeutet das das Aus für die ISS und vielleicht für die gesamte Menschheit.

  1. Die Insel Jucabarta, genannt Le Donjon du Diable
    Zwischen den Marshallinseln und Nauru liegt 50 Meilen südlich von Ebon die kleine, malerische Insel Jucabarta im malerischen Pazifik. Das Atoll hatte gerade genug Landmasse, um einen kleinen Flugplatz und einige kleine Dörfer zu beherbergen.
    Seit sechs Monaten war eine weitere Siedlung errichtet worden und hier bohrte eine chinesische Gesellschaft mit den modernsten Geräten ein Loch in die Erde.
    „Tai-Fing, wie sehen die Werte aus?“
    „Großartige Herr Ingenieur, wir erreichen die Kaverne wahrscheinlich in den nächsten Stunden.“ Sagte der Bohrleiter zu Ingenieur Dubnus Verbata.

Ingenieur Dubnus Verbata stand an seinem Zeichenbrett und verglich die Tabellen mit den Werten der Robotersonde am Bohrkopf. Tai-Fing hatte das Büro gerade wieder verlassen.
Sabrina Ziller, die Chemikerin der Expedition und seine Geliebte, stand ganz nah bei ihm. „Was erwarten wir in der Kaverne, wirklich nur eine riesige Menge Erdgas?“
„Sag es keinem weiter, aber wir erwarten dort nicht ein einfaches Erdgas, wir erwarten dort das legendäre Pyrodaktila-Gas. Vielleicht sogar in riesigen Mengen.“
Sabrinas Augen leuchteten. „121 Pyrobinilium, zwischen 120 Unbinilium und dem 122 Unbibium. Das war bisher nur ein theoretisches Elementarteilchen. Man glaubte, es im Reaktor erzeugen zu können und dass sich die Energiedichte nahezu unendlich steigern ließe. Doch alleine das ist schon unlogisch und so hat man nicht weiter danach geforscht. Und nun haben wir vielleicht die Chance dieses mehr als seltene Gas abzubauen. Ich finde das so erotisierend.“ Dabei sah Sabrina Dubnus mit einem brennenden Blick an, den dieser nur zu gut kannte. „Wenn das stimmt und wir finden dieses Elementarteilchen, das so unglaubliche Energien speichern kann, dann hätten wir endlich die Batterien gefunden, die alle Energieprobleme lösen könnte.“

Ingenieur Dubnus sah das Leuchten in Sabrinas Augen und wurde jetzt ganz unruhig.
„Komm in den Server Raum, den kann ich von innen verschließen.“ Rasch huschten die beiden in den Server Raum und während Dubnus die Tür verschloss, zog sich Sabrina den Schlüpfer aus und umarmte ihren Geliebten, der sie augenblicklich auf einen Notstrombatteriekasten legte und sich über sich hermachte.

„Ja ich mag es, wenn mein Hintern auf etwas heißem hin und herrutsch, das ist so erotisch.“ Schnurrte Sabrina in Dubnus Ohren.
Und während Ingenieur Dubnus in Sabrina herumbohrte, fraß sich einige hundert Meter vor ihnen an der Bohrstelle der Hochleistungsbohrer immer weiter an die Kaverne heran und kämpfte sich mühsam durch das äußere Kristallgewölbe.
„Ja, tiefer, fester“ schrie Sabrina im Serverraum und die Ingenieure am Leitstand beim Bohrturm riefen ebenfalls „Tiefer, fester!“, als sie das Kristallgewölbe tief unter ihnen aufbrachen.

Der Hochleistungsbohrer hatte die schützende Kristallwand der Kaverne durchbrochen. Und mit einem Mal entlud sich die Anspannung im Bohrer und zugleich in Ingenieur Dubnus. Noch während Ingenieur Dubnus in Sabrina kam, da kam durch das Bohrgestänge ein hochgeladenes, energiereiches Leuchten empor, das, einem Laserstrahl gleich, alles, was sich ihm in den Weg stellte, einfach auflöste.
Der helle Strahl fraß sich dem Bohrgestänge entlang und löste es im gleichen Moment auf. Oben auf dem Leitstand schrillten bereits die Alarmglocken und die Techniker und Tiefbohrmeister versuchten, noch mit allen Mitteln, ein Unglück zu verhindern. Schließlich erhofften sich alle unschätzbar reich zu werden, aber nur, wenn man das Gas auffangen konnte.

Mit einem Mal hatte sich der helle Strahl durch die letzte Abdeckung gefressen und dabei den halben Förderturm in einem grellen Licht aufgelöst. Von der Mannschaft am Bohrloch war keiner mehr zu sehen, einzig im abgeschlossenen Serverraum gingen die zwei Liebende ihren Neigungen nach. Noch während der Boden bebte, dachte das Liebespaar, dass nur sie dieses Beben spüren konnten. Aber einige Minuten später drang die ferne Alarmsirene auch an ihre Ohren und sie schauten sich überrascht an.
„Oh Schatz, ich dachte, du hättest mich so beben lassen.“ Hauchte Sabrina Dubnus ins Ohr.

„Ja, ging mir genauso, aber hier ist etwas passiert, schnell, wir müssen raus und sehen, was passiert ist.“ Als beide aus dem Serverraum kamen, sahen sie, dass der Bohrturm fehlte und ein Feuerball am Bohrloch loderte. Noch während der Ingenieur zum Telefon griff rasten bereits die ersten Feuerwehrfahrzeuge zur Bohrstelle und sie schienen in dem Feuerball zu verschwinden. Einen Moment später stand ein greller Lichtstrahl über der kleinen Insel, und schien sich im Himmel zu verlieren.
Ingenieur Dubnus hatte bereits den Hörer am Ohr, da meldete sich am anderen Ende eine männliche Stimme.
„Vangelis hier, haben sie endlich mein Elementarteilchen gefunden. Ich warte schon zu lange darauf?“

„Herr Vangelis, wir haben hier ein riesiges Problem …“ Im gleichen Moment bebte erneut die Erde und am Bohrloch explodierte etwas mit einem mächtigen Feuerball. Die Fensterscheiben im Büro von Dubnus zersplitterten und Sabrina und Dubnus wurden zu Boden gerissen. Alle Bildschirme lagen zersplittert auf dem Boden und das Telefon war tot.


Der gebündelte Lichtstrahl zerstreute sich nicht, sondern blieb eng gebündelt und löste alles, was sich ihm in den Weg stellte auf. Dann schoß er in den blauen Himmel. Eine Frachtmaschine von Cathay Pacific erwischte es als Erstes.
„Capitän, wir kollidieren mit diesem Licht da, wo kommt das her?“ Rief der Co-Pilot entsetzt, als er direkt vor sich diesen gleißenden Lichtstrahl sah. Der Flugkapitän trat das Steuerbordpedal voll durch und legte die schwere Maschine in die Kurve, aber 240 Tonnen Masse haben eine unglaubliche Trägheit.

Die Transportmaschine verging in einem grellen, mächtigen Feuerpilz hoch in der Atmosphäre. Das Licht war so grell und hell, dass es von vielen Stationen aus angepeilt und lokalisiert werden konnte. Die ersten Alarmmeldungen liefen auf den benachbarten Inseln ein.
Aber der Lichtstrahl schoss weiter in das All hinaus und verdampfte dort mehrere Satelliten, die in die Bahn des Strahles gerieten.
Jetzt gingen auch nach und nach in den Kontrollzentren der Länder der Alarm hoch und innerhalb einer halben Stunde wusste alle, dass es einen Bereich gab, der alles fraß, was ihm in die Nähe kam.


  1. Alarm
    Auf Hawaii befindet sich die South Point Satelliten Kontrolleinrichtung, einer Außenstelle des ESOC, des European Space Operations Centre. Hier trafen die ersten Meldungen von „Verlorenen“ ein. So nannte man die Satelliten, deren Bahn täglich mitverfolgt wurde und die plötzlich fehlten.

Capt. James Payroll leitete dieses Vierteljahr die Station und er erkannte rasch, dass gerade etwas außergewöhnliches vor sich ging. Er prüfte mit seiner Kollegin, Leutnant Vilsmer, die Messdaten. Irgendetwas ließ die Satelliten verschwinden.
Also rief James Payroll bei seinem Offiziers Kollegen auf der GPS Monitoring Station auf den Kwajalein Inseln an. Diese Station lag mit 335 Meilen deutlich näher an dem Ursprung der Störung als seine Station, die 2600 Meilen viel weiter entfernt davon lag.
„Vermittlung Kwajalein, sie wünschen?“

„Verbinden sie mich mit Capt. Jim Paradon, die Sicherheitskennung lautet Logan-203“.
Kurz danach meldete sich sein Offiziers Kollege. „Hallo James, was machst du so einen Terz, ist bei euch der Vulkan ausgebrochen. Was soll diese Alarmmeldung?“

„Grüß dich Jim, der Vulkan ist immer aktiv, aber der interessiert nicht, ich brauche deine Hilfe.“
„OK erzähl!“ Jim wusste, dass James keine solchen Scherze machte und dann auf einer überwachten Leitung anrief.
„Also gut. 335 Meilen südlich deiner Station verzeichneten unsere Sensoren einen, na sagen wir weißen Fleck. Alles was dort drüber fliegt, verschwindet. Flugzeuge, Kapseln, Satelliten. Es ist so, als würde dort ein mächtiger Radiergummi alles ausradieren, was dort drüber fliegt. Stell dir den Globus vor, über den ein Punkt definiert wurde und der alles frisst, was über diesen Punkt fliegt.!
„Ja James, Moment noch, ich sitze am OPI und gebe die Daten ein. Also hier wird nichts gelistet. Vielleicht spinnen ja deine Sensoren doch durch die Vulkanasche.“

„Das ist kein Scherz Jim, dann sag mir, was macht unser Nachrichtensatellit XB49C1993. Der kommt nämlich in genau einer Minute über diesen Punkt und XB49C1993 befindet sich auf 698 Kilometer Höhe und damit oberhalb der ISS Bahn.“
„Das ist schnell ermittelt. XB49C1993 ist exakt auf seiner Bahn und kommt … oh Moment, James … Verflixt Objekt XB49C1993 ist soeben verschwunden!“

„Das meinte ich mit weißem Fleck. Irgendetwas frißt an diesen Koordinaten alles in der Atmosphäre und im All. Ich habe keine Ahnung was das ist und wie hoch das wirkt.“ Im Hintergrund hörte James, wie der Alarm hochging.
„Hast du etwa gerade den roten Knopf gedrückt Jim?“

„Ja, hab ich. Ich habe den Punkt eingegeben und alle registrierten Objekte im Orbit darübergelegt. In 21 Tagen kommt die ISS wieder über diesen Punkt und zwar ziemlich zentral.“
„Das heißt, wir haben 21 Tage um das Problem zu lösen oder die ISS ist nicht mehr.“
„Exakt. Verflixt, was geht dort vor sich.“


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Du musst nicht zwei mal erwähnen, dass er Ingenieur ist, vorallem, weil im Folge Satz nochmal erwähnt wird, dass er Ingenieur ist. :slight_smile:

Ich weiß, dass es wichtig ist, dass er das Büro verlässt aber das wirkt etwas fehlplaziert. Lass doch Tai-Fings Handy klingeln oder so, damit er nicht ohne Grund einfach los rennt.

Ich mag die Szene würde aber hier nur “…der Ingenieur in Sabrina herumbohrte…” stehen lassen. Der Leser weiß, dass nur die beiden da sind und wir kennen seinen Namen.

Hier ist mir das mit dem fressen aufgestoßen. Vielleicht findet sich was besseres. Ich tue mich irgendwie schwer mit fressenden Lichtern. Da erst später im Text deutlich wird, dass dieses Licht wohl wirklich Materie frisst.

Ein gutes Beispiel Manchmal werden sachen im Text erklärt und dann fast Wort für Wort von Jemandem gesagt. Ich denke man könnte Sabrinas Satz einkürzen, ohne Sinn oder Inhalt zu verlieren.

Das “in den Weg stellen” würde ich durch in “seinem Weg befand” ändern, da in den Weg stellen bedeutet es wird erst im Weg platziert.

Ich kam jetzt bis zu dem Flugzeug, da meine Straßenbahnfahrt sich dem Ende neigt. Ich schaue sicher in der Mittagspause nochmal rein.
Soweit erstmal meine Kritikpunkte vom überfliegen. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen Input geben.

Ich brauche erstmal Kaffee Input. :coffee:

Hallo Angelfaces,

zu Deinem Text fällt mir einiges auf. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass an manchen Stellen noch zu feilen ist.
Ich möchte nur wenige Dinge, die mir direkt ins Auge gesprungen sind, anmerken.
Der Prolog erscheint mir eher als eine vorausgreifende Zusammenfassung der Geschichte. Ich finde, ein Prolog sollte schon Teil der Geschichte sein, der in die Geschichte hineinführt.
Auch der 1. Teil erweckt den Eindruck, dass hier eine Beschreibung vorliegt. Da ist an einer bestimmten Stelle im Meer ein Atoll, das einen Flugplatz hat. Und seit neuestem gibt es eine Ansiedlung. Aber wie sieht das alles aus? M.a.W., es entstehen keine Bilder in meinem Kopf. Die ersten Sätze sind einfach nur eine sachliche Beschreibung, da passiert nichts. Und dann kommt ganz plötzlich ein Dialog, der fällt geradezu vom Himmel.
Anmerkung zur wörtlichen Rede:

Besser wäre, “… in den nächsten Stunden”, sagte …
Das gehört in einen gemeinsamen Satz.

Hier liegt eine Doppelung vor. Das “malerisch” solltest Du “ausmalen”, lass ein Bild entstehen. Was macht die Insel zu einer malerischen? Welche Bäume sind da? Wie sehen sie aus? Wie ist das Licht auf der Insel?
Und sag bitte nicht immer “Ingenieur Dubnus”, sondern einfach nur Dubnus, wie Du ja auch Sabrina sagst. Zu Dubnus, hat der Name eine Bedeutung? Mich erinnert der Name, sei mir nicht böse, an Taubenuss in Asterix.

Statt “die beiden” einfach nur “sie”.

Hier liegt ein logischer Widerspruch vor. Es gilt ein Unglück zu vermeiden, da erscheint mir das Wort “schließlich” im Zusammenhang mit unschätzbarem Reichtum etwas fehl am Platz. Da sollte beschrieben werden, wie das Unglück vermieden werden kann. Und auf den evtl. Reichtum müsste eigens eingegangen werden mit einer längeren Ausführung, worin er konkret bestehen könnte.

Auch diese Sätze erscheinen eher wie eine Lagebeschreibung. Wie genau geschieht das alles?
In diesem beiden Sätzen sind ebenfalls zwei Doppelungen, “Dubnus” und “zersplittern”.

Und dann weiter unten:

Ich denke mal, die Energie schießt zuerst in den blauen Himmel und löst dabei alles auf. Aber nicht, was sich ihr in den Weg *stellt, *sondern was ihr im Weg steht. Da stellt sich ja nichts absichtlich in den Weg.
Du schreibst, dass es die Frachtmaschine schon erwischt hat, aber dann kommt noch die Äußerung des Co-Piloten. Das solltest Du anders darstellen. Da stimmt die Reihenfolge nicht.
Soweit erst einmal.

Herzlichen Dank dafür, das hilft mir weiter auf wichtiges zu achten.

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Eine kleine Anmerkung einer Frau. Vielleicht bin ich aber auch seltsam - nein, eigentlich weiß ich, dass ich seltsam bin.
Aus neutraler Sicht betrachtet, finde ich die Formulierung mit herumbohrte, Bohrer und Hochleistungsbohrer, der sich durch das äußere Kristallgewölbe kämpfte sehr gelungen.
Aus weiblicher Sicht sorgt die Vorstellung wie ein Mann in einer Frau herumbohrt dafür, dass ich automatisch die Schenkel zusammenkneife. Und zwar sehr fest.

Um ehrlich zu sein, mit der Formulierung habe ich als Mann auch meine Probleme. :confused:

Dito. Das klingt ein bißchen so, wie (männliche) Teenager Sex beschreiben. Und als ‘Sahnehäubchen’ noch in denselben Satz gepackt wie der Hochleistungsbohrer mit dem Kristallgewölbe, also als Lustkiller ist das kaum zu toppen. :wink:

Akzeptiert und sicherlich richtig. Danke. Das fliegt raus und wird entschärft.
Weniger ist oft mehr.

Daraus wurde:

„Wir haben eine Stunde Schatz, dann muss ich zu meiner Runde.“ Lächelte Dubnus Sabrina an und sie hatte es sich auf der Couch bequem gemacht. Während Dubnus sich die Hose auszog, wedelte Sabrina mit ihrem Höschen und lächelte ihn dabei an. „Jetzt komm endlich Schatz, ich brauche dich…“

Hallo Angelfaces,

tut mir Leid wieder auf einiges hinweisen zu müssen. Auch hier hast Du eine Doppelung: 2x lächelte … an. Und auch Schatz würde ich nicht mit der gleichen Intention zweimal hintereinander benutzen.
Und wenn Du eine wörtliche Rede schreibst und danach: *Lächelte Dubnus Sabrina an …, *schreibst, dann gehört das in einen gemeinsamen Satz in der Form: “… ich brauche dich …”, lächelte Dubnus Sabrina an. Nimm Dir verschiedene Romane zur Hand und schau Dir die Konstruktionen der Dialoge mal genau an.

Da könnte man ja vielleicht einfach mal die Stilanalyse anmachen … >-) (die würde dann natürlich auch meine vielen schönen Füllwörter in diesem Beitrag anzeigen.)

Oh ja, ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis der Kurzroman tauglich ist.
Danke einstweilen Euch allen.

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Jetzt wird erst mal wieder eine Runde nachgelegt. Mit jeder Info von Euch allen lernt man ja dazu.

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