Jetzt auch hier

Nachdem ich jetzt nach einer ganzen Weile als Gastleser auch den Schritt ins Forum geschafft habe, möchte ich mich auch kurz vorstellen.
Ich bin schon lange begeisterter Papyrus-Nutzer, neuerdings auch von Version 9. Papyrus hat mich inzwischen durch ca. 700 Seiten meines Fantasy-Romanprojekts begleitet. Der erste Band ist fertig, die Fortsetzung begonnen. Derzeit kämpfe ich mit der Erstellung eines Exposés. Ja, ich will zunächst versuchen, einen Verlag zu finden. Amazon, BOD und andere laufen ja nicht weg. Aber über 500 Seiten Langtext auf zwei, drei Seiten zusammenzudampfen ist echt schwer. Besonders wenn es nicht so klingen soll wie ein Schulaufsatz. Aber ein Anfang ist jetzt im Weihnachtsurlaub gemacht. Und ich bin mir sicher, auch hier wird mir die Stilprüfung weiterhelfen…

Willkommen - und viel Glück bei der Verlagssuche :slight_smile:

Hallo mel,
sei herzlich begrüßt! Ich bin auch relativ neu hier im Forum, zumindest was das Aktive angeht; davor einige Jahre lang sporadischer “Schattenleser”. Wer Probleme mit der Software hat, dem wird hier relativ schnell geholfen, aber damit verrate ich dir wahrscheinlich nichts Neues. Dein Text hätte übrigens auch von mir sein können: Fantasy-Schreiber, erster Roman (800 Seiten) beendet, jetzt sitze ich an der Fortsetzung. Ein ordentlicher Verlag wäre auch meine erste Wahl. Auf jeden Fall soll es etwas Gedrucktes werden, dass man in der Hand halten kann. Ich setze mich nicht mehrere Jahre hin, um eine Geschichte zu hegen und zu pflegen, damit das Ergebnis dann in einer Computerdatei landet. E-books sind für mich definitiv keine Bücher! Und damit das Statement jetzt nicht das letzte ist, was hier steht, noch einmal ‘Herzlich willkommen’! :slight_smile:

Hallo Mel,

willkommen in der Foren-Welt der Papyrus-Schreiberlinge :slight_smile:

Bin auch Fantasy-Autorin. Und schreibe seit 20 Jahren an meinem Epos. Wenn es mal fertig ist, werden es auch so etwa 700 Seiten sein. Ich bin allerdings gerade erst etwa in der Mitte. Die Storyline existiert schon seeeehhr lange, aber ich hatte nur wenig Zeit, mich um sie zu kümmern und fest zwischen zwei Buchdeckel zu klemmen. Als meine Jungs klein waren, habe ich in der Elternzeit versucht, das Ding runter zu schreiben und bei einem Verlag zu landen. Mit dem Anfang des Werkes und einem Exposé habe ich mich 2007 bei mehreren Verlagen beworben und viele Absagen erhalten. Ein Verlag zeigte Interesse (ein bekannter Verlag). Beim Telefonat kamen dann so viele Konditionen, was ich alles umschreiben soll, damit es gelesen bzw. gekauft wird, dass ich das Interesse daran verlor. Nein, mein Konzept will ich nicht über den Haufen werfen. Dann ist es nicht mehr mein Buch. Deshalb bin ich nun lieber meine eigene Herrin. Zumal ich gerade wieder in einem Interview mit einer Selfpublisherin (in der neuen Brigitte Woman - Interview mit Catherine Shepherd) gelesen habe, dass es sich durchaus lohnen kann, sein Buch selbst zu vermarkten. Zumal E-Books für einen Autoren mehr Gewinn abwerfen als die gedruckten Bücher. Ich bin zwar auch mehr die Papier-Freundin, aber wenn es läuft, warum nicht versuchen? Man kann ja das eine tun und das andere nicht lassen :wink:

Was lange Zeit ein nebensächliches Hobby neben dem Beruf war (und auch viel in der Schublade schlummerte), ist nach meiner schlimmen Krankheit wieder präsent geworden. Manchmal müssen Dinge geschehen, die einem das Weltbild ändern. Ich gelte zwar wieder als komplett genesen, aber seit dem schwarzen Jahr 2015 sehe ich das Leben etwas anders. Die Zeit, die wir hier zur Verfügung haben, ist für mich seitdem sehr kostbar geworden. Und meine Geschichte möchte ich hierlassen, bevor ich endgültig gehe (was hoffentlich noch lange dauert). Deshalb sitze ich nun nach meinem 25-Stunden-Job noch zuhause am PC und tippe Satz für Satz meinem fertigen Buch entgegen :slight_smile:

Zum Exposé:
Bin jetzt nicht der Überflieger, kann dir aber sagen, wie ich es gemacht habe. Ich habe meine Inhaltsangabe erst mal runtergeschrieben, so wie ich mir das vorstelle. Natürlich schon irgendwie strukturiert, klar. Dann habe ich den Text in die Normseiten von Papyrus kopiert. Ja. Und dann ging das Kürzen los:

  1. Frage stellen: Welche Tatsache ist am unwichtisten, von dem was noch da ist?
  2. Die gefundene Textpassage rausschmeißen.
  3. Restlichen Text anpassen, dass er wieder flüssig wird.
  4. Text noch zu lang? Fang wieder bei 1 an.

So habe ich meine Exposé eingedampft. Und irgendwie hat’s funktioniert - meine ich zumindest. Manchmal hat es weh getan, geb ich zu. Die Stilprüfung war mir dabei echt eine Freundin. Am Ende stand wirklich nur noch die Essenz meiner Geschichte da. Und das soll ja auch so sein, denke ich. Das ganze schmückende Drumrum war weg und übrig blieb wirklich nur der Kern.

Liebe Grüße,
Vroni

1 „Gefällt mir“

Hallo Vroni,

wow, was für eine ausführliche Antwort!

ja, das mit der Zeit kenne ich auch. Ich schreibe abends nach einem Vollzeitjob. Sozusagen schreibe ich da meine eigene Gute-Nacht-Geschichte. Und auch bei mir ist es so, dass genau diese Geschichte erzählt werden möchte. Ich will es trotzdem über einen Verlag versuchen, weil ich eigentlich gerne jemanden hätte, der sich um das ganze Thema der Veröffentlichung und Vermarktung kümmert. Davor scheue ich noch ein wenig zurück. Aber du hast völlig recht, sollte das bedeuten, die ganze Geschichte noch einmal umschreiben zu müssen, dann kommt das nicht in Frage.

Ach ja, zum Exposé: Das mit dem Zusammenstreichen habe ich versucht. Das Ergebnis hat mir nicht gefallen. Ich probiere es jetzt andersherum. Ich beschreibe den Kernkonflikt und füge nach und nach die Handlungsteile hinzu, die für das Verständnis der Storyline unverzichtbar sind. Sieht bis jetzt so aus, als könnte es was werden.

Und ansonsten wird sich meine Heldin zunächst weiterhin zur Freude meiner Testleser durch die Welt kämpfen. Schreiben macht einfach am meisten Spaß!

Liebe Grüße
Mel