Irgendwann wird alles besser ...

Ja, ja, das Jahr hat kaum angefangen und schon haben wir ein mächtiges Problem. So ein kleines, gemeines Virus, dass uns nicht nur die Osterfeiertage, sondern auch das Leben versaut.

Nun hat der Mensch die Gelegenheit, sich von der besten Seite zu zeigen - wenn er denn eine hat. Aber nein, es werden massenhaft Klopapier, Brot und Konservendosen gehortet, damit man auch ja mehr hat, als der Nachbar. Ach, wie schön. Egomanie in der reinsten Form. Die Jugend nimmt das Problem nicht ernst, es sterben ja eh nur die Alten. Dabei sollte man gerade der ältesten Generation Respekt zollen. Immerhin haben manche von ihnen schon zwei Weltkriege überlebt. Das können wir von unserer Generation nicht behaupten! Ich für meinen Teil halte meine Eltern erst einmal von mir fern, um sie zu schützen und bleibe für vier Wochen in der Sicherheit meines Heims. Es fällt mir schwer, doch es dient dazu, andere zu schützen. Mein Freund muss arbeiten und ich hoffe, dass er gesund bleibt. Und ich hoffe auch, dass in diesem Foren die meisten Leute gesund bleiben. Und für alle, die erkrankt sind : eine gute Besserung!

Ich kann leider nicht mehr Hoffnung geben, als ich selber besitze. Doch wie sagen manche aus der älteren Generation so schön:

Irgendwann wird alles besser.

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Wieso eigentlich ‘versaut’? Es ist nur - momentan - anders geworden, im Wechsel.
Jetzt ist die Zeit der Kreativen, die Zeit unterzutauchen und Pläne zu schmieden, neue Werke zu verfassen, nachzudenken, zu beobachten.
Wann kriegt man schon eine “andere” Zeit geschenkt? Wann erlebt man eine ‘andere Zeit’, außer der, die man beruflich oder privat, mehr oder weniger,… erzwingt (Heirat, Kinder,Scheidung,…)?
Jetzt ist die Zeit der Journale, der Tagebücher, des Eintauchens ins Ich und in die Anderen. Die Zeit zu reflektieren, wie viel man eigentlich zum (Über)Leben braucht.

Wird es danach mehr Bücher geben als bisher? Werden viele über DIESE Zeit berichten?
Ernähre Dich gut und achte auf Dich, dann kann Dir das Virus nichts anhaben.
Stärke Dich selbst, dann kannst Du auch für die anderen stark sein.
Und wenn es nicht klappt? Das Sterben ist gar nicht so kompliziert, das haben so viele vor Dir gemeistert, das schaffst Du auch.

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Bei allem Respekt, pal, ich glaube diese deine Sicht ist ein Luxus, den sich nur sehr, sehr wenige Menschen im Moment leisten können. Ich denke vielmehr dominiert doch eher (neben der Angst vor dem Virus) die Existenzangst, weil das Geschäft zu ist/war, weil der Arbeitgeber Aufträge verliert, weil mittelfristig die Arbeitslosigkeit droht. Leute, die sich im Moment zurück lehnen und sich “Zeit zum Eintauchen ins Ich” nehmen können, sollten doch wohl eher selten zu finden sein. Im Gegenteil, ich glaube eher, dass bei vielen die Kreativität im Moment völlig abgewürgt und erstickt ist, weil man dem allgemeinen Dooms Day Bombardement der Medien überhaupt nicht entkommen kann, denn es betrifft FAST jeden direkt und ohne Verzögerung.

Mmmh… dazu fallen mir nur Vokabeln ein, die den Uli mit der Schere wieder auf den Plan rufen.

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Ich streite es nicht ab. Du mußt aber zugeben, daß Du Dir Papyrus zugelegt hast, weil Du schreiben möchtest oder mußt, also bist Du ein Kreativer. Selbst in einer Zeit wie dieser, schreibst Du.

Wenn dem so wäre, was möchtest Du dann mit der Papyrus-Software machen? Bei Dir ist nichts erstickt, bei Dir brodelt es und kocht.
Wenn ich Dir über meine wahren Probleme berichten würde, wäre dies unser letzter Meinungsaustausch, weil man normalerweise vor Problemen dieser Art nur weglaufen möchte. Angesichts meiner - realen - Probleme ist die - verzeihung - imaginäre Angst vor einer möglichen, potentiellen Arbeitslosigkeit nur ein Klaks. Ich bin selbst Angestellter und weiß nicht, wie die Zukunft aussehen wird. Ich weiß aber, daß meine Zukunft nicht so gut aussehen wird, wie Deine. Die Frage ist nun, was kannst Du angesichts einer bevorstehenden Katastrophe tun? Die letzte Zigarette rauchen, Dich besaufen, die nächsten Monate jammern? Dir selbst ein Ende setzen?
Sieh es positiv, wenn alle Stricke reißen, wird man Dich nicht hängen können.
Wir können uns natürlich zu einem gemeinsamen Gebet verabreden.
Was also möchtest Du tun, gegen Deinen Frust, mein Freund?

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Was kann ich tun gegen Deinen Frust, mein Freund?

Tut mir ehrlich Leid, dass Dir da offensichtlich ein richtig beschissener Curve Ball entgegen geschleudert wurde. Halt die Ohren steif, Mann.

Ich weiß nicht, ob ich darauf antworten soll? Aber wenn ich es nicht tue, wird man falsche Rückschlüsse ziehen.
Ich habe in diesem Forum zwei beliebige Kommentare geschrieben und Du siehst Dich gezwungen darauf zu antworten und zu meckern. Warum?

Dann bin ich einer der Seltenen.
Ich kann an der Situation nichts ändern. Die Kohle ist knapp, ich bin als Alleinverdiener in Kurzarbeit - die Miete ist auf der Insel bereits höher als das -, meine Frau ist Risikopatientin und keiner weiß, wie es weitergeht. Es ändert nur nichts, wenn ich mich fallenlasse, Ängste hochkochen lasse, um mich dann darin zu verbeißen. Meine Frau und ich leben im Hier und Jetzt und auch, wenn ein paar Temperamente hochgehen, genießen wir auch die “guten” Seiten von Corona: Die Insel ist irrsinnig leer, das Wetter ist der Hammer, die Wildtiere annektieren kurzerhand List und ich habe Zeit zum Schreiben, Planen und Plotten. Roman No 2 ist vollendet und geht in den nächsten wenigen Wochen raus, Werbemaßnahmen sind geplant und stehen in den Startlöchern, No. 3 wächst und gedeiht.
Ich habe irgendwann mal völlig diktatorisch beschlossen, daß ich nur wenigen Menschen erlaube, Einfluß auf meine Emotionen geltend zu machen. Jetzt ist es kein Mensch, sondern ein Scheißvirus, das spielt aber letztendlich keine Rolle. Und ich - Ehro Gnaden, Diktator und Regisseur meines Lebens - erlaube es nicht. Bastabum. Üben, üben, üben.

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P.S.: Von wegen gelähmt - zur Zeit arbeiten ein paar höchst kreative Kollegen hier im Forum an einem Sylt-Krimi, “Mord in Zeiten der Corona”, oder so. Literatur lebt von Krisen und Konflikten. Und das ist gerade jetzt.

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Was so vielen Angst macht, ist, dass sich so kurzfristig vieles gravierend geändert hat und niemand weiß, was sich mittel- und langfristig ändert.
Normalerweise wiegt man sich in falscher Sicherheit und vergisst, dass niemand weiß, was die Zukunft bringt.

Mein persönlicher GAU liegt bereits acht Jahre zurück, so dass mich die jetzige Krise nicht mehr aus den Latschen Kippen kann, weil ich sie noch gar nicht wieder angezogen habe.
Ich genieße im Augenblick noch die leeren S-Bahnen, weil das wirklich ein seltener akustischer Genuss ist.
Bis Mitte nächsten Jahres bleibt aller Voraussicht nach meine finanzielle Situation stabil und wäre dem nicht so, würde ich sicher mindestens genauso am Rad drehen wie manche in meinem Umfeld. Da ich aber schon mehr Übung in der Bewältigung von Krisen habe, komme ich dabei noch vergleichsweise gut zurecht.

Und ja, je beschissener es mir geht, desto mehr schreib ich wie der Teufel.

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Ich kann das gar nicht rational begründen, aber es scheint mir so, daß ein massiver cut irgendwie schon lang überfällig war. Ich will Euch damit gar nicht vollsülzen, was in der Welt alles unglaublich schief läuft; ihr seid alle kritische Menschen, die genau hinsehen. Es sind immer die gleichen Täter, es sind immer die gleichen Opfer. Es muß sich etwas verändern, moralisch, zwischenmenschlich, und zwar global. Es nimmt mir nur immer den Wind aus den Segeln, wenn ich sehe, was diese Krise für seltsame, echt eklige Blüten treibt. Wer, bitteschön, stiehlt 100000 Masken aus dem Lagerraum einer Kinderkrebsklinik? Muß man noch mehr sagen?
Ich kämpfe gerade fast täglich mit halb leer/halb voll, aber im Großen und Ganzen klappt es.

Im Moment werden ja durch die ungewöhnliche Situation absolut ungewöhnliche Emotionen freigelegt. Soetwass wir Corona gab es in dieser Form noch nie.
Ich brauchte es immer hart - ich lernte mehr durch Krisen als durch Glück. Glücklicherweise sind diese harten Zeiten vorbei. Vorerst. Wer weiß, was noch kommt.

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Es gibt organisiertes Verbrechen, das sich auf Krankenhäuser u.ä. Einrichtungen spezialisiert hat. Es werden Geräte im großen Stil entwendet, hilflose Patienten in ihren Krankenzimmern, um Hab und Gut erleichtert. Die Strafen sind nicht abschreckend genug.

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Irgendwann liegen wir uns wieder in den Armen und sagen:
“Mann, das waren vielleicht verrückte zwölf Jahre…!”:cry:

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Bis dahin wird der Körperkontakt gänzlich verboten und Angie bleibt im Amt als Avatar: „Sie bekommen eine Strafe von einem Credit, wegen Verstoßes gegen das verbale Moralitätsstatut!“

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