Hinweis an die Duden-Redaktion?

Hallo zusammen,
bin gerade über ein “unbekanntes” Wort gestolpert: webte (mitten im Satz, also auf jeden Fall klein)
Es ist (fast) das einzige Wort, das im Kontextmenü dieser Dudenkorrektur nicht in der Vergangenheit angeboten wird, aber es gibt einige andere: Bebte, Lebte, bebte, lebte, lehnte.
Außerdem webe und webt, wobei webe/webt nicht zu den anderen passt, weil Präsens (welches Wort/welche Wörter passen nicht zu den anderen…) und Bebte/Lebte mit Großbuchstabe am Anfang auch nicht so recht.

Vielleicht ist das einen Hinweis an die Duden-Redaktion wert?

P.S. “gang und gäbe” kennt der Duden anscheinend auch nicht… will gang immer groß schreiben und nach gäbe ein Komma setzen.

Ich hab als Präteritum von weben zwar noch ‘wob’ gelernt, aber ‘webte’ gibts wohl auch schon länger und der Duden sollte das wirklich kennen.

Die Online-Version spricht immerhin von einer starken und einer schwachen Verbform…

@Yoro: Dass Du wob gelernt hast, kann eigentlich nicht sein, weil weben immer schon in der Vergangenheit webte hieß, also eine schwache Beugung hatte.
Allerdings geben einige Wörterbücher im Netz, z.B. http://konjugator.reverso.net/konjugation-deutsch-verb-weben.html auch die Form wob an.

@Theophilos: Doch, war aber so, “Sie saß am Webstuhl und wob an einem Tuch.”
Muß irgendwann in der Grundschule gewesen sein, ich weiß es deswegen noch, weil das das erste Mal gewesen ist, daß mir dieses Wort begegnet war und ich es total seltsam gefunden hatte.

Aber sicher hieß das “wob”!
Und heißt es immer noch, auch wenn beide Formen existieren – wovon für mich eher “webte” fremd, ja nachgerade falsch klingt.
Auch ist vielerlei nach wie vor ge-, ver-, durch- oder umwoben.

So hatte ich das auch gelernt. “Sie/Er wob einen Schal am Webrahmen.” Ähnlich dem Backen: “Ich buk damals ein Brot im Feuerofen.” Nicht “ich backte …” grausam

“Er/Sie wöbe ein Tuch, wenn die Seide nicht fehlen tät.” → “würde weben”.

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Ich hebe und ich hob.
Ich webe und ich wob.
Klingt allein vom Sprachgefühl her gut.

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Spannend ist (wie fast immer), das mal im Grimm’schen Wörterbuch nachzuschlagen. Das ist wohl eine sehr wechselhafte Geschichte mit den starken und schwachen Verbformen - im 18. Jhdt. wurden die starken Flektionen als “längst veraltet” (Adelung) angesehen; die klassischen Dichter haben sie wieder verwendet :wink: etc. etc.
http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GW10107#XGW10107

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Im Wiktionary https://de.wiktionary.org/wiki/weben habe ich diese Anmerkung gefunden:
“Die im Konjugationsschema jeweils zuerst genannten Formen sind die heute üblicheren. Die zweitgenannten Formen werden verwendet, wenn nicht der technische Vorgang des Webens, sondern ein Weben im übertragenen oder dichterischen Sinne (zum Beispiel sagenumwoben) gemeint ist.”
Präteritum: 1. ich webte, 2. ich wob

Da meine Protagonistin tatsächlich etwas webt, also ein Gewebe herstellt, “webte” sie also.

  • das passt dann ja auch.