Grossschreibung bei Inquit nach Schlusszeichen

Hallo Zusammen,
Nervt es euch auch, dass nach einem Schlusszeichen das Programm reklamiert, wenn das Inquit klein geschrieben wird’?

Wat is eene INQUIT??

Kannst du ein Beispiel bringen, damit man erkennt, was du genau meinst?

Mutter Gugel kennt INQUIT. Klar nervt das, lässt sich aber mit einer gewissen Ignoranz ignorieren. Ganz ehrlich - für mich gibt’s Schlimmeres, das dringend verbessert werden sollte.
Da ein Text ohnehin mindestens zwei bis drei Mal überarbeitet werden muss, lassen sich Inquits (find ich toll als Begriff) durchaus korrigieren.

«Ist doch wahr. Meistens sind die ersten Auskünfte völlig unbrauchbar. Ob ein weisser Van für uns relevant ist, bleibt offen.» erwiderte Kurt.
erwiderte wäre gemäss Papyrus gross

Hmmm, falsches Beispiel, denn nach der wörtlichen Rede müsste laut deutscher Rechtschreibung ein Komma stehen. Dann hast du deine automatische Kleinschreibung.

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@BenVart hat recht. Hier darf kein Punkt stehen, wenn du das Inquit anhängen willst. Da muss wirklich ein Komma hin und zwar nach dem Anführungszeichen.
Der Punkt sagt, dass die wörtliche Rede fertig ist und so muss mit dem neuen Satzbeginn eben gross begonnen werden.

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Nachtrag: Über das Inquit, oder zu Deutsch ‘Begleitsatz’, kannst du dich hier schlau machen:
http://www.wörtlicherede.de/index.html

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ist das so???

Warum sollte ich dich anlügen?
Lies, was unter dem Link, den ich dir zuvor angegeben habe, steht. Dann dürfte alles klar sein.

“Und ja, das ist so”, sagte NinaW.

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Das geht ja in der Rechtschreibung noch weiter: NACH einer wörtlichen Rede, die mit Frage oder Ausrufezeichen beendet wird, steht laut Duden noch ein Komma. Schwachsinn, aber die Regel lautet so. Weshalb ich sie in diesen Fällen ignoriere und permanent Probleme bekomme, weil die Rechtschreibkorrektur einen Großbuchstaben als Inquit hineinknallt. Wie sieht das denn auch aus: “Ich habe fertig!”, schrie Trappatoni den versammelten Reportern entgegenund schob sich eine Pizza zwischen die Zähne, die dabei die Färbung von Carrara-Marmor offenbarten.

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Wie sieht das denn auch aus: “Ich habe fertig!”, schrie Trappatoni den versammelten Reportern entgegenund schob sich eine Pizza zwischen die Zähne, die dabei die Färbung von Carrara-Marmor offenbarten.

Worauf zielst du da ab?

auf das Ausrufezeichen innerhalb der Anführungszeichen und das nachfolgende Komma. Das Zitat mitsamt Satzzeichen wird durch das Komma vor dem folgenden Verb nochmals durch ein Komma getrennt. Du hast also laut Duden diese drei aufeinanderfolgenden Satzzeichen: !",
Für meine Begriffe nicht nur eine ästhetische Beleidigung.

Wenn Du die Regel für Schwachsinn hältst, kannst Du Dich ja an an den Rechtschreibrat (http://www.rechtschreibrat.com/) wenden und einen Änderungsantrag stellen.

Wenn Du Dich nicht an die Regel hältst – die übrigens nicht neu ist – musst Du entweder die Überprüfung auf Regelkonformität abschalten oder mit den Hinweisen leben, das Du nicht regelkonform geschrieben hast.

Das sind dann neben bspw. falschen An- und Abführungen oder Apostrophen die Dinge, die mir auffallen und mich beim Lesen stören und mir oft das Werk verleiden.

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Ist mir alles klar. Der Rechtschreibrat ignoriert in der Regel derartige Beschwerden oder beantwortet sie mit Platitüden (in diesem speziellen Fall bleibe ich bei der alten Rechtschreibung).
Ich habe mich hier auch nicht darüber beklagt, sondern lediglich festgestellt, dass es leider solchen Schwachsinn gibt (meine persönliche Meinung). Was ich tun muss, damit Papyrus nicht ständig mit irgendwelchen Hinweisen nervt, ist mir durchaus bewusst.
Dennoch vielen Dank für deinen Hinweis.

Warum alte Rechtschreibung - ich bin mir ziemlich sicher, wie auch Ralf, dass das auch in der alten Rechtschreibung nicht anders war. Vor einem Inquit kommt eben ein Komma. Wenn du es vermeiden willst, dann musst du es an den Anfang des Satzes stellen.
Ich finde diese Regel auch sehr einleuchtend.
Natürlich gibt es richtige Rechtschreibung, die nicht schön anzusehen ist:
Z.B.:

  • Gefällt dir der Roman „Quo vadis?“?
  • Lies doch den Roman „Quo vadis?“!
  • Lass doch dieses ewige „Ich will nicht!“!

Die Beispiele sind von https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/anfuehrungszeichen .
Trotzdem sind sie korrekt und nachvollziehbar.
Aber ein kleines Komma ist m.E. mitnichten eine ästhetische Beleidigung ;).

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Nein, das Komma ist tatsächlich erst mit der Rechtschreibreform gekommen.

Die neue Rechtschreibung stammt aus 1996, mit Reformen der Reform wurden die schlimmsten Auswüchse inzwischen beseitigt. Wir haben 2018, also 22 Jaher später - für mich ein Grund, mich nicht mehr aufzuregen, auch wenn ich bei Weitem nicht alles schön finde.

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Dass die Reformen der Reform gut getan haben, will ich gerne bestätigen. Aber auch die Reform von 1996 hat nicht alles neu erfunden oder schlechter gemacht.

Zur Zeichensetzung bei wörtlicher Rede siehe bspw. die Beispiele in „*Duden Satz- und Korrekturanweisungen: Richtlinien für die Texterfassung : mit ausführlicher Beispielsammlung. *Mannheim: Bibliographisches Institut, 1986.“, dort „2.2 Richtlinien für den Schriftsatz“ (der 19. Auflage des DUDEN entnommen):
*„Ja“, sagte er.
Sie rief: „Ich komme!“
*
Es gibt noch ältere Belege für die Verwendung des Kommas bie wörtlicher Rede, aber das sollte reichen.

Die von Dir zitierten Beispiele zeigen nicht den “hässlichen” Fall, der hier diskutiert wurde: “Ich komme!”, rief sie. Dieses Komma gibt es erst seit 1996, davor war* “Ich komme!” rief sie* richtig.