Entstehung eines Kriminalromans

Liebe Community,
seit guten 3 Monaten plane ich bereits an einen regionalen Kriminalroman.
Bisher habe ich “nur” anderthalb Seiten zu Papier gebrachen. Ehe ich mir PA zugelegt habe bin ich davon ausgegangen, dass mein Text eigentlich ganz in Ordnung ist. Ich wurde eines besseren belehrt.
Anbei habe ich die Rohfassung und die mit PA überarbeitet Version.
Ich würde euch bitten, tobt euch aus, was denkt ihr wenn ich die Texte lest? Totale Grütze? Hat der Text Verbesserungspotenzial? Was haben die Figuren in ihrer Vergangenheit erlebt oder getan?

Vorab möchte ich mich schonmal für eure Hilfe bedanken.
Gruß Angelo


Rohfassung:
„Dein Leben neigt sich langsam dem Ende zu!“, raunt Sie mir mit Ihrer feuchtwarmen Stimme ins Ohr.
Ich habe Angst. Panische Angst. Mein Herz rast, es schlägt immer schneller, immer stärker, immer lauter.
Plötzlich spüre ich etwas Kaltes an meinem Hals. Eine Klinge? Ein Messer? Ich weiß es nicht.
Jetzt schlägt mein Herz so schnell, so stark, so laut, wie es noch nie zuvor geschlagen hat.
Ich kann meinen Kopf nicht bewegen, er ist festgebunden.
„Warum tust du mir das an?“, frage Ich verängstigt, „Womit habe Ich das verdient?“.
Sie fängt teuflisch an zu lachen, lässt etwas Metallenes – vielleicht von der Größe eines Stiftes – fallen, dann spricht Sie mit energischer Stimme, „Das fragst du noch? Nach all dem was du gemacht hast, fragst du noch warum Ich dir das ‚antue‘?“, Sie macht eine kurze Pause, wodurch Ihre Worte ein noch stärkeres Gewicht bekommen, und fährt dann fort, „Weil du es verdient hast!“.
Mir bleibt fast das Herz stehen, weiß Sie es etwa?
Kaum das ich daran gedacht habe, spricht Sie es mit wütender Stimme aus, „Glaubst du etwa, dass ich nicht wüsste, dass du mich betrogen hast?“, Sie holt tief Luft und spricht weiter, „Du bist so naiv und dumm!“.
Ich schlucke hörbar, dann atme ich aus. Als ich gerade den Mund aufmache, um etwas zu sagen, kommt sie mir zuvor, noch immer wutentbrannt.
„Willst du dich jetzt etwa rechtfertigen?“, schreit Sie mich an, „Meinst du, dass es dadurch besser wird?“.
Ich sitze noch immer mit offenem Mund regungslos da. Ich schließe meine Augen und atme einmal tief ein und wieder aus, bevor es mir endlich gelingt etwas zu sagen.
Mit zittriger Stimme bringe ich einige Wörter hervor, die ich wenig später noch bereuen werde, „Es war doch nur ein Ausrutscher.“.
Wenige Augenblicke später spüre ich einen heftigen Schmerz auf der linken Wange, Sie hat mir mit voller Kraft eine Backpfeife verpasst, mir ist etwas schwindelig.

Überarbeitete Version:
„Dein abenteuerreiches Leben liegt heute in den letzte Zügen!“, haucht Sie mir energisch ins Ohr.
Ich zittere vor Angst. Ein Gefühl der Enge macht sich in mir breit, als läge ein tonnenschwerer Stein auf mir, sodass ich keine Luft mehr bekomme. Mein Herz rast, es schlägt hörbarer und beängstigender, wie es nie zuvor geschlagen hat.
Im selben Moment spüre ich irgendetwas kaltes an meinem Hals. Ist es aus Metall? Ich zucke zusammen, ehe mir der Schweiß am ganzen Körper herunterläuft.
Der Versuch mich zu bewegen scheitert kläglich. Hände und Füße haben keinerlei Freiraum, weder nach rechts und links, noch in irgendeine andere Richtung. Mein Kopf ist ebenfalls fixiert. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin.
Mit zitternder Stimme frage ich, „Womit habe ich das verdient?“.
Sie lacht teuflisch, ehe Sie mich anschreit, „Hast du das gerade ernsthaft gefragt? Nach all deinen dreckigen Spielchen wunderst du dich, dass du derjenige bist, der leiden darf?“.
Ich schnappe nach Luft.
Ehe ich realisiert habe was passiert ist, brüllt Sie mich erneut an, „Glaubst du, dass ich nicht wüsste, mit wem du alles geschlafen hast? Bist du naiv oder dumm?“, Sie macht eine kurze Pause, ehe Sie fortfährt, „Ich habe dich längst durchschaut. Herauszufinden, dass du mich betrogen hast, war nicht sonderlich schwer.“.
Ich schlucke hörbar, ehe ich den Mund öffne, um mich zu äußern. Trotz alledem kommt Sie mir zuvor und schreit mich voller Entsetzen an, „Willst du dich rechtfertigen?“, Sie schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an, „Meinst du, dass es dadurch besser werde?“.
Derweil sitze Ich mit geöffnetem Mund regungslos da. Ehe es mir gelingt, ihr zu entgegnen, atme ich tief durch.
Zitternd bringe ich einen verhängnisvollen Satz hervor, „Ich habe nie gewollt, dass es soweit kommt.“.
Kaum dass das letzte Wort meine Lippen verlassen hat, spüre ich einen heftigen Schlag im Gesicht. Hat sie mich geschlagen?

Hallo Angelo, ich bin zwar ein Amateur, was das Schreiben angeht, dennoch möchte ich auf einige Punkte hinweisen, die du anders machen kannst.

Zur wörtlichen Rede nehme ich keine Stellung!

Ich habe die erste Version durchgelesen und kommentiert. Aber die gleichen sich in etwa. Ist meine persönliche Meinung. Ich kann auch falsch liegen.

PS Es kann nur besser werden! :wink:

Es gibt noch andere Arten von Ungereimtheiten in deinem Text, aber ich denke, wenn du für den Anfang das rote in Griff kriegst, würde der Text der Genesung etwas näher kommen.

PS du kannst gerne deine “Wut” an meinen Texten auslasen. Das würde ich gerne begrüssen! :slight_smile:

Vielen Dank für deine Verbesserungsvorschläge.

Ich würde dich bitten meine überarbeitete Version nochmal auseinanderzunehmen.
Ich hoffe das ich das mit den vielen Adjektiven etwas in den Griff bekommen habe.

Gruß Angelo

Versetze Dich in diese Situation. Du bist gefesselt, vielleicht gerade aus einer Besinnungslosigkeit erwacht, desorientiert. Dir ist kalt, Du frierst. Bis Dich die Angst überkommt, sollte es noch ein wenig dauern. Du bist gewohnt, die Situation zu kontrollieren und bist dir dem Ernst der Lage noch gar nicht bewußt. Erst allmählich verlierst Du die Kontrolle, denn sie lässt keine Auswege mehr zu. Dann kommt die Angst.

Hallo Angelo,

dann mache ich auch mal. Bitte nicht erschrecken, meine Kritiken klingen gerne mal etwas brutal, ist aber niemals böse gemeint.

Deine Szene finde ich so noch nicht optimal, sie ist aber sehr gut ausbaufähig.
Worauf du unbedingt schauen solltest: Bei Szenen mit Tempo und Action, also solchen, wo etwas Wichtiges passiert, wo es Schlag auf Schlag zur Sache geht und es auch emotional aufgeladen ist, solltest du den Schreibstil den Gegebenheiten anpassen. Also nicht in einem solchen Moment den Protagonisten alle paar Sätze lang durchschnaufen, schwer schlucken, Mund auf- und zuklappen lassen u.s.w., lass die Sätze auf den Leser kurz und knackig einprasseln, wie sie in einer solchen Situation wahrscheinlich fallen würden.

Dann stehst du mit Zeichensetzung und der Groß- u. Kleinschreibung rund um die wörtliche Rede noch etwas auf Kriegsfuß.

Was mir im Einzelnen und auf die Schnelle aufgefallen ist:

Bei ‘abenteuerreich’ denke ich mehr an jemanden wie Indiana Jones.
‘Energisch Hauchen’ passt nicht so wirklich zusammen, außerdem würde ich den Gebrauch von Adverbien wirklich nur auf das allernotwendigste Minimum beschränken. Diese Dinger machen sich nur in den allerseltensten Fällen gut.

Zur Angst-Passage hat mathies ja schon was gesagt, ich sehe es ähnlich.

solche Klischees wie hier die ‘zitternde Stimme’ sind abgenudelt ohne Ende, ich würde mir da eine orginellere - und aussagekräftigere - Alternative überlegen.

Finde ich zu umständlich. Alternativ: ‘Machst du Witze?’

Was genau ist damit gemeint, dass er von (s)einer Frau gerade ernsthaft bedroht wird? Ich dachte, soweit hätte er es inzwischen begriffen.

Auch dieser Absatz kann eigentlich weg, alle diese Dinge sind dem Leser bereits nach dem vorherigen Satz klar.

Machs kürzer! Das ist eine Szene voller Tempo und Action, wenn da immer wieder ausführlich beschrieben wird, wie jemand den Mund aufmacht, um etwas zu sagen, ist das der perfekte Bremsklotz.

wieso voller Entsetzen? Sie ist wütend, voller Hass und rachsüchtig, entsetzt ist wenn, dann er.

Würde ich streichen, ist nicht von Interesse und drückt auch hier empfindlich aufs Tempo.

auch wieder ziemlich geschraubt. Gerade wenn du in Ich-Form schreibst, überleg dir, ob jemand einen Satz tatsächlich so denken bzw. sagen würde.

Wird wohl so sein, wenn es sich so anfühlt. Diese Frage erübrigt sich.

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@mathies, @Yoro: Jetzt bin ich gerade ein wenig überrumpelt, mal davon abgesehen, dass PA meine Text zerfetzt hat, werden die letzten Schnipsel von euch pulverisiert. Das ist keineswegs negativ gemeint, ich habe nur nicht mit so einer Resonanz gerechnet. Jetzt brauche ich erstmal etwas abstand von meinem Text, ich werde mich Morgen wieder mit klarem Kopf dransetzen und eure Kritik einarbeiten.

Vielen Dank.
Gruß Angelo

Manches finde ich in der ersten Version besser. Zum Beispiel: “Es war doch nur ein Ausrutscher”.
Auch das „Warum tust du mir das an?“ würde ich stehen lassen.

Ich habe jetzt einiges umgeschrieben. Mir persönlich gefällt es jetzt besser, ich weiß nicht wie es euch geht.
@monaL würdest du hier auch noch irgendwo die beiden Stellen aus der Rohfassung wiederfinden wollen?

„Dein schlüpfriges Leben liegt heute in den letzte Zügen!“, höre ich durch den Raum hallen.
Ich erkenne die Stimme meiner Frau, zucke zusammen und entgegne, „Erklär mir warum.“.
Ohne lange nachzudenken, blafft sie mich an, „Erklär du mir erstmal, wo du donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr immer warst.“.
„Ich war arbeiten, habe Akten für den nächsten Tag sortiert.“, erwidere ich.
Sie tritt aus der dunkelen Ecke am Ende des Raumes hervor. Von ihrem scharfen Blick gemustert fange ich an zu Zittern. Ein Gefühl der Enge macht sich in mir breit. Kennt sie die Wahrheit? Mein Herz schlägt hörbarer und beängstigender.
Der Versuch mich zu bewegen scheitert kläglich. Hände und Füße haben keinerlei Freiraum, weder nach rechts und links, noch in irgendeine andere Richtung. Einzig und allein mein Kopf ist nicht fixiert. Durch die weitläufige Dunkelheit im Raum kann ich nicht erkennen, wo ich bin.
Sie lacht teuflisch, ehe Sie herablassend sagt, „Du bist so naiv und durchschaubar.“, sie macht eine Pause, doch ehe ich die Möglichkeit habe, irgendetwas zu erwidern, schreit sie mich an, „Du fragst dich, ob ich die schmutzige Wahrheit kenne, stimmts?“.
Ich schnappe nach Luft.
Ehe ich antworten kann, brüllt sie mich erneut an, „Glaubst du, dass ich nicht wüsste, mit wem du alles geschlafen hast?“.
Ich frage energisch, „Wie hast du es herausgefunden?“.
Sie steht vor mir und schaut mich böse an, wütend blafft sie mich an, „Willst du mich verarschen? Ich bin zwar blond aber nicht blöd!“.
Einen Schritt auf mich zukommend sagt sie gehässig, „Ich habe einen Ortungschip in deiner Tasche versteckt.“.
Entsetzt rufe ich, „Was?“.
„Tja, damit hast du nicht gerechnet, was?“, sagt sich lachend.
Ihr in die Augen schauend, versuche ich Entsetzen in Wort zu fassen, „Ich habe nie gewollt, dass es soweit kommt, aber …“.
Im selben Moment spüre ich einen heftigen Schlag im Gesicht.
Reflexartig Versuche ich, mit meinen Händen mein Gesicht zu schützen, ich vergaß, dass ich mich nicht bewegen kann.
Augenblicklich knallt es erneut und sie schlägt mit der anderen Hand zu.

Du schreibst gut. Ich fessle Dich jetzt an den Stuhl und wir spielen das mal durch.

Sie befindet sich im Stadium voller Eifersucht und Enttäuschung über Dich. Sie hat Dich während dem Abendessen wohl betäubt und Dich an den Stuhl gefesselt. Vielleicht hat sie dir sogar die Hosen heruntergezogen.
Sie denkt, du hast sie mehrfach betrogen und gedemütigt. Sie kann es sogar nachweisen. Nun ist sie an der Reihe. Sie kann es kaum erwarten bis Du aufwachst. Sie kocht vor Wut.

Du musst die Lage sondieren. Wie fühlt sie sich gerade? Sie wird Dich vielleicht voller Spott und Sarkasmus betrachten. “Ist der gnädige Herr nun aufgewacht aus seinen schönen Träumen?” Und dann kann sie Dir ja ein paar Vorwürfe machen, gegen das Stuhlbein treten. Noch hat sie Angst, Dich zu schlagen. So einfach kann man diese Hemmschwelle nicht überwinden. Sie weiß selbst noch nicht, wie das in dieser Situation weiter geht. Sie ist von Gefühlen geleitet. Völlig kopflos. Es ist nun alles möglich.
Beschreibe Deine Gedanken, wie sie sich fühlt, was in ihr vorgeht. Wozu ist sie fähig?
Was ist sie für ein Mensch? Wie habt ihr euch kennengelernt?
Fülle das Thema mit Einzelheiten zu eurer Beziehung.
Warum betrügst Du sie? Erfüllt sie dich nicht? Bist Du auf der Suche nach dem i-Tüpfelchen? Was ist der Grund? Wirst Du im Laufe der Situation Einsicht darüber bekommen, was mit Dir los ist?
Liebst Du sie?
Jetzt an diesem Stuhl gefesselt bist du gezwungen darüber nachzudenken.

Vor kurzem habt ihr euch noch zärtlich voneinander verabschiedet, bevor du zu deinem Date gegangen bist. Sie hat Dir absolut und bedingungslos vertraut. Irgendwann erst kam der Zweifel und die Angst in ihr auf und die Eifersucht und dieses Gefühl der Demütigung. Sie hat Dich über alles geliebt, alles gegeben. Wie konntest Du sie nur so hintergehen?

Doch wirst Du nicht kampflos aufgeben und auch in dieser Lage nichts von alledem zugeben, nicht jammern und betteln. Das Geständnis, wenn überhaupt kommt erst ganz zum Schluss, wenn die Situation völlig eskaliert.

Während Du alle Vorwürfe abstreitest können Dir alle möglichen Gedanken durch den Kopf gehen, das mit der blonden Praktikantin, der Koreanerin im Flieger. Und Du überzeugst Dich selbst, vielleicht hast Du sie nie betrogen? Vielleicht ist es ihre zwanghafte Krankheit der Eifersucht. Spiele alle Überlebensstrategien in dieser Situation durch. Versuche herauszufinden, wann dir der Fehler unterlaufen ist, das sie es herausbekommen hat. Welche Strategien hast Du bislang verfolgt um dir nichts anmerken zu lassen? Mach dir Die Welt, so wie sie dir gefällt. Spiel mit ihr, auch in der ausweglosen Lage, versuche sie zu besänftigen, alles herunter zu spielen.
Dreh den Spieß um. Mache ihr die krankhafte Eifersucht zum Vorwurf, biete ihr Deine Hilfe an, eine Therapie. Verunsichere sie. Versuche wieder die Kontrolle zu erhalten. Spiele mit ihr. Spiele mit uns.

Das Dein schlüpfriges Leben in den letzten Zügen liegt, wird ihr im Laufe der Situation erst noch bewußt werden. Dann wird sie innerhalb eines Augenblicks, durch irgendeinen Auslöser entscheiden, ob sie es durchzieht.

Lass auch ruhig mal Momente der Erschöpfung bei ihr aufkommen, so das ihr euch beinahe wieder normal unterhaltet. Über eure gemeinsame Zeit redet. Lasst euch sogar mal gemeinsam lachen. Entspannung. Momente in denen Du aufatmen kannst. In denen wir aufatmen können. Solange bis sie wieder in Rage gerät und ihr Entschluss wächst und dann bekommst Du Angst, das sie es wirklich ernst meint. Dann darfst Du um Dein Leben flehen, dann kommt das Adrenalin, das Zittern und Beben. Dann wirst Du In dich zusammensinken. Alles gestehen. Ein häufchen Elend. Dann, wenn Du ganz am Boden liegst, dann hat sie Dich endlich besiegt.

Was denkst Du, wieviele Stunden ihr das durchhaltet?

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Das könnte eine interessante Geschichte werden. Hier meine 50 Cent dazu (nur zur letzten Fassung):

Seltsames Bild. Vielleicht eher kläglich, armselig?

Sehr blass, als Antwort auf eine Morddrohung.

Blaffen kommt meistens ohne Nachdenken aus, würde ich weglassen.

Übrigens, Satzzeichen vor, am Ende von und nach wörtlicher Rede: http://www.wörtlicherede.de/

Das klingt sehr gestelzt, die Partizip-Konstruktion ist passiv, aber sie spießt ihn mit ihrem Blick auf wie ein widerliches Insekt … (übrigens gilt das auch für die anderen Partizip-Konstrukte im Text).

Das Adjektiv passt nicht. Besser weglassen.
[LEFT][FONT=-apple-system]

Energisch verbinde ich nicht mit einer solchen Szene.[/LEFT]

Da sie oben schon geblafft hat, könnte sie ihn hier wütend anstarren, dann die direkte Rede ohne anblaffen beginnen.

Einfach so, lachend, freundlich, im Plauderton? Das passt nicht zur bedrohlichen Situation.

Was ist daran entsetzt? Er versucht, sich lahm herauszureden, aber anscheinend hat er im ganzen Absatz überhaupt keine Vorstellung davon, was mit ihm passiert, ist kalt wie eine Hundeschnauze, unbeteiligt, distanziert, kapiert gar nichts. Er nimmt sie nicht ernst, obwohl sie ihn in ihrer Gewalt hat.

Knallen kann es erst, nachdem sie zugeschlagen hat. Ohne Zögern schlägt sie mit der anderen Hand zu.

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Die ausgezogenen Hose verstärkt den Aspekt der Demütigung um ein vielfaches…

Auch wenn das jetzt vielleicht etwas besserwisserisch klingt…
Angenommen er betrüge sie schon seit anderthalb Jahren. Sie habe immer an das Gute in ihm geglaubt, sei aber immer wieder aufs neue enttäuscht worden. Wäre die Hemmschwelle nicht gerade da extrem niedrig, weil man einfach nur noch angewidert von seinem Gegenüber ist?

constat: Sie will ihn umbringen.

Das folgt sobald ich mehr Zeit habe, heute Abend, oder Morgen :wink:

Achtung, keine eigene Meinung. Geschildert aus Sicht des Protagonisten:
Ich bin der Mann im Haus.
Ich kann machen Was ich will, Wann ich es will, und Wo ich es will.
Wenn ich nicht bekomme was ich will, hole ich es mir woanders.

So hält man den Spannungsbogenaufrecht, eine gute Idee.

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass das der Tropfen ist, der das Fass zum überlaufen bringt, also wäre dieses Segment passend bevor die Lage eskaliert.

Könntest du den Gedanken vielleicht noch etwas konkretisieren?
Das passt nicht in meinen Gedankengang, oder ich will es schlichtweg nicht verstehen, wie genau stellst du dir die Situation vor? In der aktuellen Fassung ist Sie von Anfang an fest davon überzeugt, dass er den heutigen Abend nicht überleben wird.

Da lasse ich mir mal was einfallen :wink:


Danke.
Das würde ich alles nach bestem Wissen und Gewissen umsetzen und mich dann mit einer aktualisierten Version erneut melden.

Vielen Dank

Lieber Angelo,
gerade habe ich am Anfang noch mal gelesen und gesehen, dass du bisher die ersten anderthalb Seiten geschrieben hast und hier zur Diskussion stellt. Meine Frage: Wäre es nicht doch besser, erst mal noch weiterzuschreiben?
Ich merke oft erst mitten im Schreibprozess, wie die Figuren sich entwickeln - und sich dadurch auch oft die Handlung ganz anders entwickelt, als ich geplant hatte. Dann wäre dieses genaue Überarbeiten der ersten Seiten “für die Katz”.
Bisher finde ich die erste beiden Fassungen eher noch besser als die dritte, eben weil noch alles offen ist. Man erfährt eigentlich noch nichts, nicht mal, ob der Mann wirklich sitzt oder steht oder liegt, ob er wirklich stirbt. Auch nichts über den Ort des Geschehens.
Das Ganze könnte ein Prolog sein. Danach meldet vielleicht eine Frau ihren Mann als vermisst. Oder es wird vielleicht eine Leiche gefunden, vielleicht sogar eine weibliche. Der Mann könnte doch die Oberhand behalten haben, odes es könnte sich um die Geliebte handeln, die ebenfalls der Ehefrau zum Opfer gefallen ist, die Zusammenhänge könnte irgendein Kommissar erst im Laufe der Ermittlung herausfinden …
Du siehst, nach deinem Anfang geht bei mir, ebenso wie bei @mathies, das Kopfkino los. Ich bin gespannt, wie deine wirkliche Version weitergeht!
Die Überarbeitung kann dann später stattfinden (wenn die 400 Seiten geschrieben sind :wink: ) und es wird nicht bei einer Überarbeitung bleiben!

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Hi Angelo, schließe mich da voll und ganz monaL an. Wenn der Stoff in deinem Kopp ist schreib ihn auf, springe vom Anfang zum Ende, einfach schwimmen, äh schreiben. Mir ging es auch so das sich viel anders entwickelte als ich es geplant habe. Letztendlich entsteht jetzt eine total andere Geschichte, weil es sich einfach so entwickelt hat. Also hau in die Tasten. Ich bin gespannt.

Ich gebe dir mal ein paar abstrakte HInweise:

  1. Wenn du Klavierspielen lernen möchtest, kannst du mir nicht deine ersten paar Töne vorspielen und fragen, was du falsch machst. Du brauchst einfach Übung und das braucht Zeit. Gib dir diese Zeit.

  2. Sei dir bewusst, dass du nicht perfekt sein kannst. Versuche deinen Text Schritt für Schritt zu optimieren.

  3. Es gibt nicht unbedingt richtig und falsch. Es gibt eher “funktioniert besser” und “funktioniert weniger gut”.

  4. Statement von mir: Ich habe meinen Text unendlich oft überarbeitet - zwischendrin sogar einen weiteren Roman geschrieben. Dabei bin ich sowas von besser geworden - ich könnte schreien vor Freude :slight_smile:

  5. Und schließlich noch ein Statement von mir: Auch ich habe mein erstes Werk im Präsenz geschrieben. Ich bekam dabei allerdings derartig viele unerwartete Zeitformprobleme, dass ich schließlich fast ein Jahr damit zugebracht habe, meine eigentlich fertige Geschichte (370 Seiten) von der Gegenwart in die Vergangenheit umzuschreiben. Überleg dir gut, ob du wirklich in der Gegenwart schreiben möchtest. Ich würde das heute nicht mehr tun.

  6. Und das Allerwichtigste: Glaub an dich! :slight_smile:

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Andreas Eschbach meinte mal zu mir, dass man mindestens in den ersten Jahren alle zehntausend Wörter (waren es glaube ich) einen Quantensprung in der Qualität macht (OK OK, wohl eher kontinuierlich, aber dann ist das Bild nicht mehr so schön).

Man fängt an besser zu werden, wenn man seine erste Million Zeichen geschrieben hat.

It´s a long way to Tipperary…

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@tomP zu 4. Deswegen wende ich mich ja mit meinem zweiten Projekt an euch, 3 Kapitel/40 Seiten zum Thema Arbeit bei der freiwilligen Feuerwehr sind derzeit in Überarbeitung.
Zu 5. Danke, da werde ich mir mal Gedanken drum machen.

@Raya Mann dann habe ich noch knapp 942.000 Zeichen vor mir. :wink:

Leerzeichen zählen nicht mit :wink:

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