Ein Klappentext, Version X – Contemporary Fantasy

Hallo,

dann will ich mich auch mal eurer Kritik stellen – ich arbeite seit 2017 an meiner Geschichte, bin in der dritten Überarbeitung und gerade dabei, alles ein wenig rund zu ziehen, zu streichen und vor allem zu verzweifeln.

Hier der aktuelle „Klappentext“ – Anmerkungen erwünscht.
Würde es zum Kauf verlocken?
Oder nur zum Haare raufen?


[FONT=Times New Roman]E. S. denkt sich nichts dabei, als er nach einer Portion fettigen Fish’n’Chips und der vierten Absage den fünften Job am Telefon sofort bekommt – die Stellenbeschreibung klingt locker, es ist eine befristete Sache, für seine Referenzen interessiert sich niemand und der Akkuladestand steht noch bei 13%.
Ebenso unerwartet wie ungewollt sitzt Effie am nächsten Morgen in einem Flugzeug mit Kurs auf die Insel Highgate und findet sich plötzlich in einer Welt wieder, in der Magie nicht nur ein bloßes Hirngespinst ist.
Noch während E. versucht, in seiner neuen Rolle als Nachtportier und Hexer zu bestehen, gewinnt einer der Hexer einen Freiflug aus dem Fenster. Das Blut auf dem Treppenabsatz ist kaum vom Regen weggespült, aber schon sieht E. sich mit dem Vorwurf konfrontiert, in die Sache verwickelt zu sein.


Falls jemand – am besten Exposé-erfahren – darüber hinaus Spaß daran hätte, mir bei meiner 3-Satz-Zusammenfassung mit besseren Worten auszuhelfen, würde ich mich über den Start einer Unterhaltung sehr freuen :slight_smile:
(Weiß nicht so recht, wo man so was posten sollte …)

Viele Grüße
Scherbengericht

genau hier:thumbsup:

Liebers Scherbengericht,
ich habe zwar keine Exposé-Erfahrung, trotzdem hier meine 50 Cent:
Das klingt nach einer lustigen Story mit Zutaten, die mir gut gefallen: ein etwas verpeilter (?) Protagonist, Magie, Krimi-Elemente:)

Genitiv: fettiger Fish’n’Chips

Wieso, Du beschreibst das so, als hätte er auch nicht wirklich intensiv nachgefragt, wo der Job sein soll.
Vielleicht - Unverhofft findet sich Effie am nächsten Morgen an Bord eines Fliegers mit Kurs …

„noch“ könnte entfallen und neu ist etwas blass: Während Effie sich in seiner ungewohnten/ausgefallenen/unorthodoxen Rolle als Nachtportier und Hexer ins Zeug legt, …

Namen lieber ausschreiben - stellt bessere Verbindung zum Protagonisten her (Du verwendest E.S., Effie, E.), finde ich

… wird Effie verdächtigt, in die Sache verwickelt zu sein.

Wie geht’s weiter? Ich bin neugierig!

Vielen Dank für deinen Kommentar, @Alex Sassland
Habe die Anmerkungen mal eingepflegt, für stärkere Wörter bin ich immer zu haben!

Danke! Der meiste Spaß ist leider schon Kürzungen zum Opfer gefallen.

Sein Name ist ausgeschrieben, missglückter Versuch der Anonymisierung – dachte, ich hätte jedes Vorkommen vor dem Posten getilgt, aber ich bin nach fast 2 Jahren langsam total betriebsblind.

… das *konnte *er gar nicht. Das „Vorstellungstelefonat“ war recht kurz und chaotisch; aber „unverhofft“ hat in meiner Gedankenwelt eine eher positive Konnotation, weshalb ich es mit dieser Konstruktion umschrieben habe :astonished:
Bei „unerwartet“ alleine fehlt eben das „ungewollte“ – kann man mir folgen?

… danach kommt die Autorenvita, die mich interessanter macht als ich es tatsächlich bin, und zig Vergleiche mit großen Autoren, um das Buch zu bewerben!

Oder meintest du in der Geschichte? :slight_smile:
Zu einer Leseprobe konnte ich mich noch nicht durchringen, ich mag es nicht, meine Werke öffentlich zu posten (so von wegen Verlagsbewerbung, die ich ja anstrebe).

Viele Grüße
Scherbengericht

Ich hänge hier.
Warum ist das wichtig?

… weil das Handy am nächsten Tag tot ist; erst Akku, dann vollkommen :sleep:

[QUOTE
Hier der aktuelle “Klappentext” – Anmerkungen erwünscht.
Würde es zum Kauf verlocken?
Oder nur zum Haare raufen?
]

[/QUOTE]

Klingt eher verlockend.

Was in deinem Klappentext nicht erwähnt wird. Ich würde den Akkustand daher im Klappentext weglassen

Danke - Hab es mal notiert :slight_smile:

… wie die Menschen doch verschieden sind … Ich fand gerade diese Stelle gut, irgendein Verhängnis wird da wohl noch folgen und man wird bitter bereuen, nicht reagiert zu haben, als der Ladestand von 13 % bemerkt wurde …

Voraussetzung ist natürlich, dass tatsächlich etwas furchtbares in diesem Zusammenhang geschehen wird.

Ich könnte mir schon vorstellen, deshalb - allerdings erst nach Ausbessern der von Alex Sassland unterbreiteten Vorschläge - weiter zu blättern. Allerdings räume ich ein, dass es sich eher nicht um mein Genre handelt.

Meine Meinung.

mfG os|<ar

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank auch für den Input @oskar21!

In etwa diese Richtung gingen die Gedanken, als ich es reingeschrieben habe, wobei ihm die Möglichkeit entgeht, zu reagieren :rofl: und „Furchtbares“ ist eine zeitbezogene Erscheinung (Charakterentwurf, soziales Umfeld, blabla …)
… daher nur in einer Alternativ-Fassung „notiert“ :slight_smile:

Für dieses steife „Ebenso unerwartet wie ungewollt“ ist mir immer noch kein *einzelnes *Wort gekommen, das beides ausdrückt (er will sicher nicht auf eine Insel und er hat nicht damit gerechnet), weshalb ich da mittlerweile an eine vollkommene Umformulierung mit mehr Details aus dem tatsächlichen Geschehen denke (aber noch nichts knackiges ohne Bandwurm herausbekommen).

So sieht es aktuell aus:


[FONT=Times New Roman]E. S. denkt sich nichts dabei, als er nach einer Portion fettiger Fish’n’Chips und der vierten Absage den fünften Job am Telefon sofort bekommt – die Stellenbeschreibung klingt locker, es ist eine befristete Sache, für seine Referenzen interessiert sich niemand und der Akku-Ladestand steht noch bei 13%.
Ebenso unerwartet wie ungewollt sitzt E. am nächsten Morgen in einem Flugzeug mit Kurs auf die Insel Highgate und findet sich plötzlich in einer Welt wieder, in der Magie nicht nur ein bloßes Hirngespinst ist.
Während E. versucht, in seiner ungewohnten Rolle als Nachtportier und Hexer zu überzeugen, gewinnt einer der Hexer einen Freiflug aus dem Fenster. Das Blut auf dem Treppenabsatz ist kaum vom Regen weggespült, doch schon wird E. verdächtigt, in die Sache verwickelt zu sein.


Ja, gefällt mir schon etwas besser, obwohl mich der (jetzt überall) abgekürzte Name irritiert …

Papyrus gibt für beide Wörter „unverhofft“ als Synonymvorschlag mit den Konnotationen „aus heiterem Himmel“ und „warum auch immer“ … klingt für mich nicht nur positiv, aber das ist Geschmackssache.

Das klingt für mich noch etwas zu gestelzt und ich stolpere etwas über „doch schon“ - das sind Füllwörter, die evtl. entfallen können, die Hexer sind dicht zusammen/doppelt (vielleicht einmal Magier?), und ich mag lieber Aktivkonstruktionen … -
E. will/möchte/strengt sich an in seiner ungewohnten Rolle als Nachtportier und Hexer (zu) überzeugen, da gewinnt einer der Magier einen Freiflug aus dem Fenster. Noch bevor der Regen das Blut auf dem Treppenabsatz weggespült hat, wird er verdächtigt, in die Sache verwickelt zu sein.

Ja, ich meinte die Geschichte. Bin halt neugierig, ist natürlich Deine Sache.

1 „Gefällt mir“

Da ich auch gerade einen Klappentext zu schreiben habe, interssiert mich sehr, wie andere an die Formulierung gehen. Die wenigen Sätze sollen aber nicht nur zum Kauf anregen, sie müssen ob der Kürze auch in jedem Detail stimmen.
Dein Text ist interessant und würde mich vielleicht zum Kauf anregen. Dennoch stolpere ich über ein paar Formulierungen.

Der erste Satz hat eine schöne Dichte, aber die Details geben mir Fragen auf.

  1. Warum fettige Fish’nChips? Das soll ja die Person in Kürze charakterisieren. Vielleicht begreife ich da nicht, aber für mich stellt sich kein Charakter dar, wenn E.S. fettige Fish’nChips isst.
  2. Ich habe selbst viele Bewerbungen über viele Jahre hinter mir. Es hört sich an, alb ob E.S. sich nicht sonderlich mit der Stelle und der Firma vor seiner Bewerbung vertraut gemacht hat. Oder ist das ein oberflächlicher Typ? Die Bemerkung mit den Referenzen soll vielleicht verdeutlichen, dass auch die Firma ebenso oberflächlich ist?
  3. Der Akku-Ladestand kann ebenfalls zur Charakterisierung der Person dienen. E.S. vergisst regelmäßig, den Akku zu laden = unplanmäßiges Handeln, wenig vorausschauend.
    Also: Da so ein Klappentext eine sehr kurze Vorstellung von Buch und Autor sind, muss einfach jedes Wort stimmen und seine Funktion haben.
    Zum Glück sind die Texte so kurz, dass man ohne viel Aufwand neue basteln kann.
1 „Gefällt mir“

@Alex Sassland
Ich gehe noch eingehender mal auf die Anmerkungen ein, den spülenden Regen habe ich aber schon mal so übernommen, bei dem “doch schon” bin ich ebenfalls bei dir.

@Max

Das interessiert mich auch sehr und in den Satz, so belang- und sinnlos er klingt, habe ich tatsächlich versucht, einiges zu packen, sowohl an Charakterisierung des HCs als auch an ersten Ereignissen:

Die Fish’n’Chips (er hat sie übrigens nicht gegessen) sind in der Zeitung verpackt, in der die Stellenanzeige steht.

Er hadert mit dem Verlust seines Traumjobs und will eigentlich nichts anderes machen, weiß aber, dass er einen Job haben muss, um wenigstens etwas Geld zu verdienen.

Chaos und Überforderung.

Es passt zu ihm, aber wie bereits erwähnt, stirbt das Handy erst den Akku-Tod, dann einen richtigen Tod – Wegnahme der ersten Kommunikationsmöglichkeit in altes Leben.

1 „Gefällt mir“

@Alex Sassland
Nach dem vierten Kaffee bin ich mal so weit, eine überarbeitete Fassung (mit gekürztem Namen ;)) nach deinem Input zu posten.

Unverhofft enthält für mich die Hoffnung, daher kommt es.

Mittleren Part etwas ausgebaut, im dritten Part den Regen als Subjekt gesetzt – die Wortwiederholung „Hexer“, tja. Das hat so ein bisschen was mit Worldbuilding (= meiner Vorstellung des Magiesystems) zu tun und (auch) der Frage, wie viel Detail im Klappentext stehen soll:* Ich wollte es offen lassen, wer stirbt.* In der allerersten Fassung stand da „geschieht ein Mord“, aber das war zu gestelzt… mit mir habe ich mich jetzt auf Hexer geeinigt (nur Geschlecht), wobei es theoretisch weitere Möglichkeiten gäbe, die aber eben viel zu der Position/Rolle des Hexers verraten.
Da E. dummerweise auch in diese Rolle schlüpfen muss … der Zwiespalt zwischen Geheimnis und Wortwiederholung :confused:


[FONT=Times New Roman]E. S. denkt sich nichts dabei, als er nach einer Portion fettiger Fish’n’Chips und der vierten Absage den fünften Job am Telefon sofort bekommt – die Stellenbeschreibung klingt locker, es ist eine befristete Sache, für seine Referenzen interessiert sich niemand und der Akku-Ladestand steht noch bei 13%.
Als er am nächsten Morgen in einem Flugzeug mit Kurs auf die Insel Highgate aufwacht, wächst seine Verwirrung über sein vermeintliches Glück weiter. Ehe E. sich versieht, findet er sich in einer Welt wieder, in der Magie nicht nur ein bloßes Hirngespinst ist.
Während E. alles daran setzt, in seiner ungewohnten Rolle als Nachtportier und Hexer zu überzeugen, gewinnt einer der Hexer einen Freiflug aus dem Fenster. Noch bevor der Regen das Blut auf dem Treppenabsatz weggespült hat, wird E. verdächtigt, in die Sache verwickelt zu sein.


Das freut mich, dass du gerne eine Blick reinwerfen würdest, aber zu allen Zweifeln am Selbst, am Erfolg für eine Verlagsbewerbung kommt leider noch dazu, dass ich mit dem ersten Kapitel noch sehr unzufrieden bin so von wegen Informationsdichte und Charakterdarstellung (wobei es da vielleicht gut wäre, einen externen Blick zu haben …)

2 „Gefällt mir“

Hallo Scherbengericht,

hm, also wenn ich auch noch meine 50 Cent dazugeben darf…

Mich reizt der Klappentext nicht. Zwar finde ich die Plotidee an sich wirklich nett und interessant (Fantasy-Krimi-Crossover), aber die Sätze sind mir viel zu lang. Es ist mir auch zu viel Infodump darin enthalten, der mich nicht interessiert. “nach der vierte Absage den fünften Job sofort bekommt” - nee, das holt mich nicht ab. auch der “Freiflug aus dem Fenster” ist zwar ultrawitzig gemeint, passt aber in meinen Augen nicht auf den Klappentext. Mir würde es besser gefallen, wenn das eine Figur dann an der entsprechenden Stelle im Roman erwähnt. Gut, die 13 % Akku sind mit einer Prise Humor, dürfen aber nur bleiben, wenn sie im Roman wichtig sind. Und mit einem Namen, der nur eine Abkürzung ist, kann ich mich auch nicht anfreunden.

Das sage ich jetzt nicht, um dir jetzt den Wind aus den Segeln zu nehmen, sondern ich sage es dir, weil es vielleicht auch andere interessierte Leser gibt, die wegen den Gründen, die ich genannt habe, das Buch zurück ins Regal stellen. Ich persönlich würde viel kürzere Sätze bevorzugen, eine klare Sprache wählen und nicht so viel Infos auf einmal hineinstecken (es reicht, dass er sich freut, endlich einen Job zu haben, auch wenn der nur befristet ist).

Als Tipp: Sieh dir mal Klappentexte von Büchern an, die dir gut gefallen. Analysiere ihren Inhalt und ihre Satzkonstruktionen. Vielleicht kommst du dabei noch auf eine andere Klappentext-Version :slight_smile:

Liebe Grüße,
Vroni

@Zauberfrau
Auch danke für deinen Input, habe es mal notiert!