Ein-fache Perspektive

:roll_eyes:

Hallo Zusammen,

ich bräuchte mal euren Rat oder Sichtweise.

Ich plane eine Geschichte, die sich um Missbrauch der Daten in sozialen Netzwerken handeln soll.

Da ich die Geschichte an Hand der Erlebnisse der Protagonisten schildern möchte, plane ich, dass fast die gesamte Geschichte aus seiner Perspektive geschildert werden soll. Ich halte das für eine spannende Möglichkeit, die Geschehnisse mit den Erfahrungen und Gefühlen zu verknüpfen.

Somit würde ich mir aber auch die Möglichkeit nehmen, parallele Handlungsstränge anzuwenden und aufzubauen und somit auf einen besonderen Konflikt hinzuarbeiten.

Schwierig … wie wäre den Eure Sichtweise zu der Perspektive von einer Person, die ein-fache Perspektive ?

Danke im Voraus

Gorg

Aw: Ein-fache Perspektive

Hi Gorg.

Ich habe Deine Frage nicht richtig verstanden.

Prinzipiell ist durchaus möglich, aus lediglich der Perspektive einer Person zu schreiben, in diesem Fall des Protagonisten. Wie ALLE Entscheidungen auf dieser Welt, bringt eine solche Wahl natürlich ihre Probleme mit ein. Andere Entscheidungen führen wiederum zu anderen Problemen. Entscheiden heißt scheiden. Etwas geht, anderes nicht. Wenn ich à la Far West schreiben will, kann ich mich nicht vierzig Seiten lang über den Weltschmerz des Protagonisten aufhalten. Wenn ich für Zehn- bis Zwölfjährige schreiben will, kann ich mich nicht ohne weiteres mehrere Kapitel lang über die Krise im Klimakterium auslassen. Etc. Jede Entscheidung stellt eigene Weichen.

Was also möchtest Du mit Deinem noch etwas unklaren Fragen beantwortet haben? Versuche, bitte, den Kern Deines Fragens für Dich selber zunächst herauszudestillieren. Dann fällt es Dir entsprechend leicht, im Forum jene Frage zu stellen. :slight_smile:

Herzlich
Abifiz

Aw: Ein-fache Perspektive

Hallo Gorg,

darf ich annehmen “aus seiner Perspektive” heißt bei Dir erste Person Singular?

Randbemerkung, das muß nicht sein. Auch in der dritten Person gibt es Perspektiven,

die nah am Innenleben der Figur stattfinden.

Mir ist bei Deiner Frage nicht klar, wieso Du aus einer Erzählperspektive folgerst,

nicht mehrere Handlungsstränge aufbauen zu können. Solange Du jeden Perspektivwechsel

sauber kennzeichnest, könntest Du durchaus auch andere Stränge einflechten. Die müssen

nicht alle die gleiche Perspektive haben, im Fall des Ich-Erzählers sollten sie das

auch nicht. Sprünge zwischen verschiedenen Ich-Erzählern sind verwirrend (nur meine Meinung).

Mit einer ordentlichen Trennung der Szenen/Kapitel kannst Du aber zum Beispiel wechseln

zwischen Deinem Protagonisten (z.B. Ich) und anderen Figuren (z.B. er, sie).

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Aw: Ein-fache Perspektive

Hallo und vielen Dank für die Antworten.

Sorry für meine Undeutlichkeit.

Meine Vorstellung war, die gesamte Geschichte unter Beteiligung des Protagonisten zu schreiben. Erzähler (dritte Person) bleibt immer bei ihm, beschreibt aber auch sein Innenleben.

Ich habe die Idee, dass durch die Fixierung der Geschehnisse auf den Protagonisten die Situation deutlicher wird, dass er nur eine passive Rolle spielt, ihm etwas aus der Hand genommen wird.

So, wie ein Ereignis auf den Protagonisten überraschend wirken soll, soll es auch auf den Leser wirken; das Ereignis wird nicht in einem parallel spielenden Handlungsstrang beschrieben.

Theoretisches Beispiel :

Dem Protagonisten werden die Bilder seines sozialen Netzwerkkontos gestohlen und für kriminellen Themen missbraucht.

Ich würde jetzt gern diese Thematik an der Stelle in der Geschichte auf dem Tisch bringen, wenn der Protagonist dies erfährt.

Ich würde nicht einen Handlungsstrang beschreiben wollen, in dem dargelegt wird, wie die Bilder entwendet werden oder was mit ihnen angestellt wird.

Somit würde in jedem Kapitel der Geschichte der Protagonist vorkommen.

Abifiz - du hast Recht, ich muss einen Weg einschlagen und ihn dann auch konsequent gehen. Ich habe halt Sorge, dass dies zu einseitig/langweilig wird. Auf der anderen Seite kann dies natürlich auch eine erhebliche emotionale Bindung an den Charakter geben.

Kennt jemand eine Geschichte, in der das so umgesetzt wurde? Ich denke Robinson Crusoe, aber eher aus der Geschichte heraus :wink:

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Aw: Ein-fache Perspektive

„Die Tribute von Panem“-Trilogie ist aus der Ich-Perspektive geschrieben.

Das ist schon sehr interessant zu lesen. Ich-Perspektive und Gegenwart :slight_smile:

Gruß

Sebastian

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