Der Kampf mit dem Exposé

Die letzten Tage habe ich damit verbracht, mein Manuskript auf ein Exposé „einzudampfen“. Das ist wirklich eine der anstrengendsten (Autoren-)Tätigkeiten, die ich mir vorstellen kann.
Zunächst hatte ich alles aufgeschrieben, wie ich es mir dachte. Das war natürlich viel zu lang. Dann habe ich mich quer durchs Internet gelesen und nach Tipps gesucht – und auch welche gefunden. Die Nebenfiguren weglassen zum Beispiel. Also weg mit ihnen. Alles noch mal kürzen und raffen … Heraus kam ein fast nur halb so langer Text. Der Ablauf der Handlung war klar erkennbar.
Inzwischen hatte ich im Internet gelesen: „Ein Exposé ist nicht nur eine Inhaltsangabe“.
Und meine Tochter sagte: „So geht das nicht. Das ist nicht dein Buch.“
Ich musste eine Nacht darüber schlafen, dann dämmerte es mir: Ich hatte genau die falschen Sachen weggelassen. So, als wolle man ein Destillat aus Rosenblättern herstellen, gießt dann das Rosenöl in den Ausguss und behält die schrumpligen, ausgequetschten Blätter.
Ich brauchte einen weiteren Vormittag, um den Schaden wieder gut zu machen. Wahrscheinlich ist es jetzt wieder ein bisschen zu lang … Nun, wir werden sehen …
Jedenfalls möchte ich allen hier meine Hochachtung aussprechen, denen schon ein Exposé gelungen ist!

Ein anderer Tipp aus dem Internet: „Schreiben Sie das Exposé zuerst, dann erst den Roman.“ Kommt für mich bisschen zu spät, hab‘ schon so viel fertig.
Aber ich werde mich jetzt hinsetzen und für alle fertigen Manuskripte ein Exposé schreiben. Erst mal als Übung. Oder falls man es mal braucht. :slight_smile:

5 „Gefällt mir“

ich bewundere auch jeden zutiefst, der gute Exposés zustandebringt, es gibt kaum etwas Besseres, um sich die Zähne gründlichst auszubeißen.

Dazu hab ich auch einen Tip aus dem Net: Wenn man mit der Schneeflocken-Methode plottet, entsteht als einer der Zwischenschritte das Exposé praktisch von alleine. Keine Ahnung, ob das stimmt, kommt für mich gerade auch etwas spät, auf alle Fälle werde ich es bei meiner nächsten Story ausprobieren!

Das ist bewundernswert. Ich finde Exposés auch furchtbar anstrengend, Übung würde mir gut tun.
Ich finde das Buch “Drei Seiten für ein Exposé” sehr hilfreich, alle Fragen kann man aber auf drei Seiten wohl nicht immer beantworten …

1 „Gefällt mir“

Ja, das ist nicht falsch. In der Schneeflocken-Methode beschreibt man seine Geschichte zuerst in einem Satz. Dann in fünf - Anfang, erster Plotpunkt, zweiter, dritter und Ende. Diese fünf Sätze erweitert man danach in fünf Absätze und diese etwas später auf jeweils eine Seite.

1 „Gefällt mir“

Ja, hab gerade mal in die Leseprobe reingeschaut, hört sich gut an!

1 „Gefällt mir“

Mona, ich habe das im letzten Jahr durch und hier im Forum nach Rat gefragt und auch gefunden. Nochmals Dank an alle, die mich beraten haben.
Fertig ist mein Exposé zwar nicht geworden, aber immerhin habe ich dabei eingesehen, dass ich besser noch einen zweiten Teil schreibe, um die ganze Story abzuschließen. Mit dieser, bei weitem vergnüglicheren und ergebnisreichen Arbeit, bin ich jetzt leider fast fertig. Irgendwann steht dann wieder die Aufgabe an, ein Exposé zu verfassen.
Immerhin habe ich dann schon Übung im Verfassen, auch wenn das Ergebnis noch nicht so recht gelungen war.

2 „Gefällt mir“

Der abstrakte Satz gelang mir zum Ende meines Romans gut, aber das Exposé :sleep:schrecklich. Die Länge entspricht jetzt einer Normseite, aber es ist nicht knackig. Da muss ich wieder und wieder ran.
Den Klappentext dagegen fand ich einfach.

Am besten geht es, wenn man ein Exposé so schreibt, wie man einem Freund beim Bier den Inhalt eines Films erzählen würde. Selbst wenn man weiß, man hat nur fünf Minuten, weil er danach auf seinen Bus muss, geht das auch immer irgendwie.

Zum Üben empfiehlt es sich deshalb, erst mal Exposés fremder Bücher zu erstellen. Mit den eigenen ist man emotional zu sehr verhaftet, da kommt einem jede Kleinigkeit unerlässlich wichtig vor.

6 „Gefällt mir“

Das stimmt!
Vor allem, wenn man dann erkennt, dass eine höchst emotionale Szene, die einen selbst immer noch fast zu Tränen rührt, nicht wirklich was zum Vorantreiben der Handlung beiträgt, und man sie streichen muss :cry: (Also im Exposé, natürlich nicht im Text :))

5 „Gefällt mir“

Wie wahr! Mit dem Exposé habe auch ich regelrecht gerungen. Nach mehreren Versuchen kam ich auf 5 Seiten. Viel zu lang. Ich war drauf und dran mir noch das Buch “Drei Seiten für ein Exposé” zu kaufen, habe es aber dann gelassen. Tatsächlich war mir mein Mann eine große Hilfe. “Wenn man das gelesen hat, braucht man dein Buch nicht mehr lesen”, meinte er. Ich hab mich gefreut, denn genau so soll es ja sein. Wir sind das Exposé zusammen durchgegangen und dann habe ich festgestellt, was ich zum Teil für einen Mist geschrieben habe. Das hätte mir ein Verlag zu Recht um die Ohren gehauen. Mit Hilfe meines Mannes habe ich es geschafft, das Ganze prägnanter zu formulieren und voilà, jetzt waren es nur noch drei Seiten. Auch nach mehrmaligem lesen im Abstand von ein paar Tagen, war ich ganz zufrieden damit. Wenn ich mein Exposé jetzt lese, hätte ich noch einige Sätze streichen können. Aber ich habe mein Manuskript bereits eingereicht. Jetzt harre ich der Dinge die da kommen, ober auch nicht. :slight_smile:

4 „Gefällt mir“

Das ist eine hervorragende familiäre Teamarbeit! Gut, wenn frau so einen Partner hat. Vielleicht schickst Du Deinen Mann mal zu Mona?

1 „Gefällt mir“

Ich denke, dass wird nicht nötig sein :stuck_out_tongue: (Ganz schön übermütig heute, Max :D)
Ich habe zu meinem großen Glück meine Tochter als meine Super-Testleserin :cool:

2 „Gefällt mir“

Mir ist die Tage dieser “Bericht”](‘https://metro.co.uk/2019/05/02/students-genius-19-word-essay-fight-club-earns-perfect-grade-9394356/’) untergekommen, von einem Essay allerdings.

Frauen schicken ihre Männer nicht gerne zu anderen Frauen, würde ich mal sagen :rofl:

Ich habe mein Exposé nach folgenden Tipps von Annika Bühnemann geschrieben: https://www.vomschreibenleben.de/expose/

Von Frau Bühnemann gibt es auch sehr erhellende Youtube-Videos, und wenn ich das richtig sehe, beantwortet sie auch Fragen, die ihr über die Kommentarspalte gestellt werden.

1 „Gefällt mir“

Endlich mal was zum Quertreiben. Ich bin gegen Exposé. Warum? Damit mache ich es den Suchern zu leicht. Es ist die Schublade in die ich mich selbst stecke, und mich nicht mehr wiederfinde. Eine interessante Geschichte in eine Schablone zu klopfen gefällt mir nicht. Ich kann gut reden, denn mir ist es egal ob mein Buch sich verkauft oder nicht, solange ich Rückmeldung bekomme.

Ein Exposé ist auch nicht für „Leser“ bestimmt …

Genau, lieber ‘nyls’ das sind nicht die Sucher, denen reicht eine Rezi. Die Spitze ging in die andere Richtung.

Eine Zusammenfassung deiner Geschichte ist eine Schablone?

2 „Gefällt mir“

Eben. Du machst es Dir zu einfach, Anton. Es geht hier nicht um Schablonen. Es geht darum, Deine Geschichte und Dein Anliegen in wenigen Sätzen zu erklären. Das ist, wie alle von uns, die sich daran versucht haben, bestätigen können, verdammt schwierig.
Dennoch: Wenn Du für Deine, hoffentlich einzigartige Geschichte, nur schablonenhafte Sätze findest, dann hast Du entweder den Sinn des Exposés nicht verstanden, oder bist nicht in der Lage, den Sinn deiner Geschichte in Worten begreiflich zu machen.