Das oder dass, das(s) ist hier die Frage?

Moin.
Mal wieder, für manche vielleicht schon wieder :wink: ,ein kleines Quiz zur Rechtschreibung.

https://www.bento.de/haha/quiz-weisst-du-wann-es-das-oder-dass-heissen-muss-a-00000000-0003-0001-0000-000002771588

Gruß vom linken Niederrhein

Klaus

Danke für den Link.
Hat gut geklappt. Ich will mich jetzt nicht selbst beweiräuchern, aber dass ich diesen Test fehlerlos bestanden habe, das hat mir doch gefallen.

Gruss aus der Schweiz
Walter

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Hallo Walter, ich reich dir die Hand :wink: Hab den Test auch 12/12 bestanden :smiley:

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Hab’s auch geschafft :cool:
Zum Glück war’s kein Komma-Test :slight_smile:

den Test habe ich zum Glück auch bestanden. Schließe mich ganz monaL an, was die Kommata betrifft. Da hat doch die “neue” Rechtschreibregel diverse Möglichkeiten gebracht - die Antwort, ob richtig, falsch oder alternativ akzeptabel scheint manchmal beim ersten Schreibimpuls nebulös im Nirvana unterzutauchen und ermüßigt zur wiederholten Kontrolle eigener Fabulierungen.

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Der Test war meines Erachtens auch nicht schwer. Und was den Umgang mit Kommata betrifft: Vielleicht hilft die Faustregel, dass man immer dort, wo man beim flüssigen Sprechen eine Sprechpause macht, über das Setzen eines Kommas nachdenken sollte.

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Hm - das ist glaube ich eine arge Bauch-Regel. Da finde ich die Faustregel viel besser, dass überall, wo mutmaßliche Satzteile ein Verb enthalten, es auch ein Satzteil ist und dieser mit Komma oder Konjunktion getrennt gehört. Dazu noch Aufzählungen und Einschübe, und dann hat man’s recht sicher.

2 Links für diejenigen unter uns, die das Regelwerk der deutschen Sprache achten möchten:
https://magazin.sofatutor.com/schueler/2015/11/02/kommaregeln-einfach-erklaert-so-setzt-du-jedes-komma-richtig/
https://schreibszene.ch/blog/endlich-durchblick-bei-den-kommaregeln-alle-13-regeln-an-beispielen-erklaert

In dem anderen Thread Grammatikfrage indirekte Rede in der Vergangenheit habe ich mich schon für die regelrechte Anwendung des Konjunktivs stark gemacht. Hier möchte mich nun auch für die regelrechte Kommasetzung stark machen: Wer Erzählungen schreibt, muss wissen, warum wo ein Komma kommt und wo nicht.

Kommaregeln bringen mich nur draus. Die einzige, die ich kenne (“vor und, wenn ein Satz folgt, der auch allein stehen könnte, und vor dass”), stimmt seit der Reform schon zur Hälfte nicht mehr, glaube ich. Also mache ich es weiterhin nach Gefühl.

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Nur nach Gefühl? Ohne Papyrus Duden Korrektor?

Ich möchte einfach einen Roman schreiben, der den Leser unterhält. Dabei sollten sich nicht die Nägel biegen, das ist ganz klar. Die Geschichte muss jedoch in erster Linie interessant sein und darf nicht voller Fehler stecken. Ich bezweifele aber stark, dass der durchschnittliche Leser jeden Satz auf links krempelt und nach Fehlern sucht. Ein Beispiel aus der Musik ist Max Giesingers “Einer unter 80 Millionen”. Ein Megahit und dennoch keine korrekte Sprache.

So weit gekommen und so viel gesehen
So viel passiert dass wir nicht verstehen
Ich weiß es nicht doch ich frag es mich schon
Wie hast du mich gefunden?
Einer von 80 Millionen

**
Es müsste heißen: Wie hast du mich gefunden? Eine**n **von 80 Millionen.

Du hast mich, den einen von 80 Millionen gefunden.
oder
Du hast mich gefunden. Ich bin einer von 80 Millionen.

Das ist künstlerische Freiheit, in einem Liedtext umso mehr, da oft die Hälfte des eigentlichen Satzes fehlt, wie das Beispiel gut zeigt.

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Künstlerische Freiheit kann auch nach hinten losgehen (tat es aber nicht :p): Im Bayerischen Rundfunk sei in den 60-er Jahren das Lied „Marmor, Stein und Eisen bricht“ (Drafi Deutscher) verboten worden, weil es einen grammatikalischen Fehler enthalte; es hätte „Marmor, Stein und Eisen brechen“ heißen müssen … (Konjunktiv korrekt? – lasse mich da gern korrigieren :unamused:).
Quelle: srf.ch

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Natürlich soll das Normative, Geregelte, Kleinkarierte, Zwanghafte von der künstlerischen Freiheit in Frage gestellt werden. Literatur darf das, soll das, kann das.

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Ja, wenn der grammatikalische Fehler beabsichtig ist und ein stilistisches Mittel darstellt. Das steht außer Frage.

Auch bei der Mundart wäre ich entspannt. Es gibt eben Landstriche, in denen andere Grammatiken in der Umgangssprache gelten. Z.B. sagt der Pfälzer “Ich hab kalt.”, der Rest von Deutschland sagt “Mir ist kalt.” Der Lipper sagt “Ich bin mit der Diät angefangen.”, der Rest von Deutschland sagt “Ich habe mit der Diät angefangen.” Das tut vielleicht im ersten Moment weh, ist aber eben in wörtlicher Rede durchaus legitim.

Aber unbeabsichtigte Fehler, nach dem Motto “Mir doch wurscht, wie man das schreibt”, das stört mich schon. Vielleicht bin ich pingelig - ich hoffe nicht. Ich finde einfach, dass es eine Achtung vor dem Leser ist. Ich schäme mich immer unter’s Parkett, wenn mir ein Fehler durchwischt. Meines Erachtens ist ein gutes Korrektorat genauso wichtig wie ein gutes Lektorat.

Ach so: Songtexte / Gedichte sind wieder ein anderes Kapitel. Da wird ja oft geschoben für den Reim / das Metrum oder anderes. Auch vielleicht, um zum Denken anzuregen oder eine Zweideutigkeit anzudeuten. Kann man mit Prosa nicht vergleichen, denke ich.

Ich bin ein bisschen empfindlich geworden. Ich habe schon Bücher aus dem SP gelesen, da wechselte ungewollt die Figur in einem Dialog. Der Prota begann mit dem Bauern ein Gespräch unter zwei Augen und am Ende des Gesprächs redete er mit dem Fischer. Okay, da versagte das Lektorat, sofern es eins gab. … Naja, hatte mich halt geärgert, dass ich für so einen Text auch noch Geld bezahlt hatte. Und genauso geht es mir auch, wenn dauernd meine rote Rechtschreib-Lampe im Kopf angeht.

Liebe Grüße von der Zauberfrau

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Natürlich nicht. Es ist so wie mit allem, was den Lesefluss stört - wird der Leser wegen Ungewöhnlichem aus der Geschichte gerissen, leidet die Geschichte.
Ist kaum anders, als wenn mitten in einer Verfolgungsjagd das völlig sinnleere, nicht zur Geschichte passende Bild einer niedlichen Katze eingebettet wäre - die spannende Szene ist durch das Bild im Eimer.
Schriftstellerische Patzer, die nicht zur Geschichte beitragen, wirken genauso.

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Ich habe ein paar Posts weiter oben geschrieben: “Wer Erzählungen schreibt, muss wissen, warum wo ein Komma kommt und wo nicht.”
Apropos schämen: Kürzlich habe ich in einem Fachartikel Antinomie geschrieben. Es hätte jedoch Antonymie heißen müssen. Es war mir so peinlich.

Da wir hier bei “das oder dass” sind - über diese Zeile stolpere ich irgendwie.
Ich habe sie zwar so (und mit einem Komma) in den ganzen Lyrics-Websites gefunden, aber für mich sinnvoll finde ich eigentlich eher
“So viel passiert, das wir nicht verstehen” - im Sinne von vielen Dingen, die wir nicht verstehen.
Mit “dass” ist es ein etwas anderer Sinn - es passiert so viel, dass wir es nicht (mehr) verstehen.
Da man beim Sprechen, oder Singen, nur ein s hören kann - kam die erste Variante bei mir an :confused:

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Au ja, das verstehe ich. Und da fühle ich ganz arg mit dir (Blumenstrauß-überreich).
Ich habe immer Probleme mit “einem” und “einen”. Weniger, weil ich es nicht wüsste, mehr, weil das “n” und das “m” so doof nebeneinanderliegen und ich mich gerne vertippe, aber als Blindfisch dann immer drüberlese und nicht darauf achte, wie viele Bögen der Buchstabe hat :confused:

Und bei den Kommata habe ich mit Papyrus auch Probleme, wenn ich ehrlich bin. PA will immer ein Komma bei “zu” mit Verb. Also: “Ich habe vergessen, zu tanken.” Obwohl ich noch gelernt habe, dass nur bei längeren Teilsätzen mit “zu” ein Komma kommt. Also “Ich habe vergessen zu tanken.” und “Ich habe vergessen, mein Auto voll zu tanken.”
Ich weiß es jetzt zwar nicht, aber ich glaube, dass nun beides richtig sein kann. Bei kurzem “Nebensatz” eben Komma oder nicht. Wenn PA das grün unterringelt, dass ich ein Komma vergessen habe, stört mich das. Oft mache ich dann ein Komma um des lieben Friedens Willen. Aber manchmal habe ich dann in einem Satz einen kleinen Wald aus Kommata, den ich auch nicht sehr hilfreich finde. Meist schreibe ich den Satz dann um und gehe dem ganzen Dilemma aus dem Weg :smiley:

Liebe Grüße von der Zauberfrau

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Geht mir auch so - grüne Kringeleien versuche ich durch Umformulierungen zu vermeiden:smirk: - oder wenn es nicht geht, den Text als „perfekt“ zu markieren:p

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Sagen wir so: Wenn der Duden-Korrektor und ich bei einem Komma nicht einer Meinung sind, dann geht’s nach meinem Gefühl … :wink:

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