Alte Rechtschreibung als korrekt ansehen

In einem meiner Vorträge verwende ich Zitate aus älteren Büchern und auch von Schriftstellern aus der Antike. In den meisten Zitaten findet zumindest die alte deutsche Rechtschreibung Verwendung, z.B. “daß”. Der Duden meckert dies dann auch an. Wenn ich nun im Kontextmenü die Option “Überall im Text als korrekt ansehen” anklicke, wird das von Papyrus ignoriert. Nur “Hier ignorieren” funktioniert.

Frage zunächst: Warum ignoriert Papyrus diese Option und wie kann ich diese Option erzwingen?

Es ist ziemlich nervig, zig angemeckerte Schreibweisen alle einzeln mit “Hier ignorieren” zu bearbeiten.

Eine weitere Frage wäre noch, ob es möglich ist, für die beiden o.g. Optionen Shortcuts bereitzustellen.

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Wenn diese Funktion (noch) nicht tut, was sie verspricht, hilft dir vielleicht im Augenblick die Möglichkeit, solche Worte wie “daß” in einem eigenen Wörterbuch einzustellen. So würde es dann nicht mehr angemeckert.

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Ich habe das so mal gemacht und es funktioniert und mal auch nicht. In einem zweiten Dokument wird das “daß” wieder angemeckerte, obwohl es in einem speziellen Wörterbuch als Ausnahme angegeben ist. Werde das mal beobachten.

Das “daß” ist natürlich ein Spezialfall, der sofort als falsch erkannt wird. Was es ja auch ist.

Das ist mir durchaus bewußt. Nur, wenn ich Text zitiere, der aus alten Büchern stammt, dann will ich den nicht auf den neuesten Stand unserer Rechtschreibung bringen müssen. Ich korrigiere ja auch nicht Texte, die aus Luther-Deutsch bestehen.
Was ich noch nicht nachvollziehen kann, ist der Umstand, dass die von Waba vorgeschlagene Vorgehensweise zunächst in dem ersten Text funktionierte und bei einem neuen Text nicht mehr. Entweder berücksichtigt die RS-Prüfung das Ausnahmewörterbuch oder nicht - beide Varianten verstehe ich nicht.

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Ist dein ergänzendes Wörterbuch bei allen verschiedenen Dokumenten gesetzt?

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Es geht hier um alte Texte, die Greifenklau mit Recht nicht verändern will.
Selbst hatte ich auch einmal den Fall bei einer Chronik einer Bauernfamilie, deren ersten Teil ein Lehrer im Jahre 1934 aufgesetzt hat, der dann 1936 verstorben war (Garbe, “Aus dem Leben einer mecklenburgischen Bauernfamilie”). Es schien mir nicht angemessen, ja als Verrat, diesen Text eines Dorfschullehrers in die Neue Deutsche Rechtschreibung zu überführen.
Berti

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Klar, und SOLLTEN Sie dann auch tunlichst nicht. Insgesamt. Sprich, die Rechtschreibkorrektur sollte für diese Passagen einfach ausgestellt werden. Bereich markieren und “Hier ignorieren” - fertig.

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@Waba

“gesetzt” - verstehe ich nicht. Wenn ich in einem neuen Dokument per Rechtsklick die Optionen aufrufe, sind alle angelegten Wörterbücher vorhanden und ich kann sie ansprechen. Meintest Du das?

@Ulli
Wenn ich “Hier ignorieren” wähle, das Dokument schließe und wieder öffne - ist das dann gespeichert oder muss ich den Befehl erneut geben?

Ich habe den Vorschlag mal ausprobiert, “Hier ignorieren” funktioniert bei mir nur, wenn ich das entsprechende Wort anklicke. Markiere ich hingegen einen Bereich, wird mir diese Option gar nicht erst angeboten. OK, hab’s. In dem markierten Bereich muss ich auf eines der farblich markierten Wörter klicken - dann wird mir im Kontextmenü auch die Option “Hier ignorieren” angeboten.

Ja klar. Sorry, habe mich undeutlich ausgedrückt.

Hallo Greifenklau,
vielleicht ist es eine Arbeitserleichterung, für die Zitate eine eigene Formatvorlage zu erstellen und in deren Eigenschaften bei Sprache/Trennung die Rechtschreibprüfung abzuwählen.
Dieser Formatvorlage könntest Du dann ein Icon “Fx - Mein Format x” zuordnen.

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@ModderWater
Danke. Im Prinzip ja; ich habe aber diese Zitate auch in den Fußnoten und müsste dann eine zweite F-Vorlage für die Fußnoten haben. Mal schauen; ich werde erst mal mit den beiden anderen Vorschlägen arbeiten und dann ggf. das mit einer weiteren F-Vorlage ausprobieren.

Das wird mit dem Dokument gespeichert.

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bleibt bei mir in V10 unter Win10 auch folgenlos schön., d.h. die rote Schlangenlinie verschwindet nicht. In diesem Fall geht es allerdings nicht um historische Zitate, sondern um Dateibezeichnungen (.htaccess, sitemap.xlm, …).

„.htaccess, sitemap.xlm“ sind ja Begriffe, die ja nicht nur einmal auftauchen und dann nie wieder. Ich hatte ein ähnliches Problem mit antiken Namen bei denen eine Interpunktion hinterlegt war, um die richtige Aussprache zu verdeutlichen. Für solche Fälle habe ich mir dann ein eigenes Wörterbuch angelegt und da alles reingeworfen. Mit der Zeit erschöpft sich das ja und die Fälle werden seltener. Wenn ich also ein solches Wort anklicke und in das neue Wörterbuch schicke, verschwindet bei mir der rote Kringel - ich spreche hier für die V10 der Mac-Version.

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Lieben Dank für den Tipp! Leider bekomme ich Dateibezeichnungen (wegen der Punkte(?)) unter Win10 nicht ins Wörterbuch. Auch manuelle Einträge in *.tlx-Dateien werden nicht berücksichtigt

Stimmt, die RS interpretiert die Punkte hier als Satzende. Andere RSK lassen den Punkt aus und Unterkringeln nur das Wort und bieten an, es zu lernen, was ja einen auch nicht weiter bringt.

Eine andere RS akzeptiert Wörter, die inmitten einen Punkt haben - sitemap.xml - und meckern ihn nach Aufnahme in ein Wörterbuch nicht mehr an; aber Wörter beginnend mit einem Punkt haben auch da keine Chance.

Es wäre schon gut, wenn die Möglichkeit bestünde, ein Ausnahmewörterbuch zu erstellen, und die RS bei dortigen Begriffen die Satzkonstruktion mit Punkt außen vor lässt. Die Frage ist nur, ob das Duden-Konsortium das auch so sieht.

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Gut zu wissen, dass ich da keine Option übersehen habe - Danke!