Szene 1 - Manuskript Beyond Me

Bevor ich nun viel zu lange überlege, ob ich wirklich eine Szene mit euch teilen soll, mache ich das einfach.

Es handelt sich um die aller erste Szene meines aktuellen Manuskripts. Natürlich habe ich diverse Testleser, von den durchaus auch konstruktive Kritik komme, obwohl sie mir „eigentlich“ alle viel zu nahe stehen.
Dennoch interessiert es mich ziemlich, wie dieser Anfang auf Unbefangene wirkt. Vor allem auch hinsichtlich des Schreibstils.

Legt los, ich bin für jegliche Kritik bereit und vor allem aber auch dankbar.

Einer meiner großen Schwachpunkte ist, dass ich in englisch denke und auf deutsch schreibe. Das lässt Sätze manchmal etwas seltsam wirken.

So, nun aber Viel Spaß!

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Allerdings solltest Du m. E. den Text noch mit ca. anderthalb Dutzend Zeilenumbrüchen versehen, v.a. bei den wörtlichen Reden. Dann liest es sich gleich wesentlich leichter.

Schreibstil finde ich gut.
Geht flott voran und macht neugierig.

Und endlich mal wieder kein Fantasy. :wink:

Über seltsam klingende Sätze bin ich nicht gestolpert.

Etliche Kommas gehören noch raus und ein paar Groß-Klein-Schreibungen korrigiert.
(Und ein “n” fehlt auf S. 2, zweitletzte Zeile.)
((Aber das ist nun schon Erbsenzählerei.))

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Erst einmal Danke! Freut mich dass es gefällt.

Ah die Zeilenumbrüche bei wörtliche Rede. Ich muss gestehen dass ich die als Leser nicht mag. Daher bin ich noch nicht ganz sicher, ob ich das für mein Werk will oder eben nicht. Hier werde ich irgendwann entscheiden müssen. Bisher schiebe ich das noch von mir.

Auch eine meiner Schwächen. Meine Lehrerin behauptete früher meine Texte hätten immer zu wenig Kommas. Das hat sich wohl geändert.

Nochmals vielen Dank. Deine Worte nd Hinweise helfen mir auf jeden Fall.

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Hallo @Tamster,

Hier muss ich @Grudo zustimmen. Da müssen neue Absätze beginnen (übrigens nicht nur bei Dialogen). Das liest sich sonst wirklich schlecht. Bücher, in denen ich solch zusamengepressten Text sehe, stelle ich gleich wieder in das Verkaufsgestell zurück.

Was mir noch aufgefallen ist: Wenn du einen Inquit (Nachsatz) zu dem wörtlichen Text hast, muss der nach einem Komma beginnen.
Beispiel:
»Miss, geht es Ihnen gut?« fragte der Fremde, der mich besorgt musterte.
»Miss, geht es Ihnen gut?«, fragte der Fremde, der mich besorgt musterte.

Diese Startszene hat mir gut gefallen. Eine junge Frau kommt im Flughafen an und möchte möglichst ungestört und schnell da raus. Sie scheint mit etwelchen Problemen zu kämpfen und stört sich an jedermann, der sich um sie kümmert oder sie beachtet. Das ist OK so. Ich gehe davon aus, dass der Leser in der Folge erfahren wird, in welchem Schlamassel sie steckt und deshalb so reagiert und denkt.

Was mich aber stört ist, dass die junge Frau für mich noch Namenlos ist, und das immerhin nach geschätzten 4 Buchseiten.
Warum baust du da nicht etwas ein in den Dialogen, das dazu führt, dass du deinem Namen nennst?
Gruss Waba

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Auch dir vielen Dank für die Worte.

Ich sehe schon, mit meiner Abneigung gegen die Zeilenumbrüche stehe ich einsam da. Ich werde mir das wirklich nochmal gut überlegen.

Da musst du etwas überlesen haben. :wink: Auf der letzten Seite ist er genannt. Da denkt sie “Typisch Victoria!”

Du kannst natürlich deine Abneigung gegen Zeilenumbrüche behalten, aber du wirst nicht darum herumkommen, deinen Romantext zu gliedern in Absätze, Szenen und Kapitel.
Spätestens das Lektorat wird dich dazu ernsthaft auffordern. Und deine Testleser würden sich auch besser einfinden und beurteilen können.

Dass sie sich selbst anspricht, habe ich tatsächlich überlesen in den doch recht vielen Gedankengängen. Ich bin zwar nicht das Mass, aber da wäre nach meinem Geschmack eine etwas explizitere Namensnennung für das Verständnis beim Leser besser.

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Hallo Tammy, der Text hat mir gefallen, ich bin gespannt, wie es weitergeht, warum sie so unwillig auf eigentlich nette Ansprache und Hilfe reagiert, und etwas dicht am Wasser gebaut ist.

Allerdings - ich stimme meinen Vorrednern bzgl. der Absätze zu. Ich finde, (meistens) vor wörtlicher Rede und manchmal auch, wenn einfach ein neuer Gedanke beginnt, sollten Zeilenumbrüche/Absätze gesetzt werden. Wie Waba schrecken mich so lange Blocksätze eher ab.

Einige Kommas raus, andere dafür rein;), ein „englischer“ Satzbau ist mir nicht aufgefallen, könnte daran liegen, dass ich das auch manchmal mache, viel englisch lese und es mir deswegen nicht so auffällt.

Aufgefallen ist mir, dass die Augen des fremden Helfers sich gleich zweimal spiegeln, und dass sein Blick geheimnisvoll sei. Die sehr genaue Beschreibung und der Schluss des Kapitels des Mannes lässt erahnen, dass er später noch eine Rolle spielen wird(?).
Und - eigentlich sollte er sich ertappt fühlen, und sie sollte die Stirn runzeln - aber das ist meine persönliche Meinung:roll_eyes:.

… könnte doch sein, wenn seit Monaten nichts mehr „normal“ ist?:smiley:

Guter Vorsatz.
Denn Du kannst kaum davon ausgehen, dass es viele Leute sind, die Dein Werk extra deshalb lesen wollen, weil es so herrlich kompakt aussieht und quasi aus einem einzigen Absatz besteht. Bei den meisten wird die erste Reaktion eher umgekehrt sein, nämlich so wie von @Waba beschrieben.

Du kannst ja immer noch relativ wenige neue Zeilen anfangen, also weniger als andere Schreiber. Damit lässt Du Deiner Abneigung etwas Raum und kommst den Lesern eben doch entgegen, indem Du ihnen eher etwas lieferst, was sie nun mal gewöhnt sind.
Ist wie mit einem Betriebssystem: Irgendwann sind die Leute daran gewöhnt und freuen sich nicht sonderlich darüber, wenn etwas davon abweicht, selbst wenn es im Grunde so besser wäre.

Deinen Schreibstil wird so einKompromiss gewiss nicht gefährden, und das Interesse der Leser noch viel weniger.

Oha, hast recht! Wird sich ja weisen, wenn der Mann am Flughafen dann T’úlakk-Q’àwf heißt oder so.

Hallo Tamster,

Also, in diesen wenigen Seiten finde ich nichts, was für mich nach den typischen Gedankengängen von Menschen klingt, die zweisprachig sind. (Ich unterstelle jetzt mal, dass du zweisprachig bist.) Wichtig finde ich persönlich, dass wir damit wohl davon ausgehen können, dass du dich in London/Großbritannien auskennst und die Szenerie entsprechend authentisch schildern kannst.

Absätze und Kommata wurden schon erwähnt. In Bezug auf die Kommata müsste dir Papyrus aber eigentlich helfen. Die Getrenntschreibung mehrteiliger Hauptwörter („Security Check“) könnte ein Produkt deiner „englischen Denke“ sein, wobei sich diese Art Fehler inzwischen aber haufenweise auch bei fremdsprachlich völlig unbeleckten deutschen Muttersprachlern findet. Grundsätzlich, und nur, um es mal erwähnt zu haben, müssen mehrteilige deutsche Hauptwörter aber konsequent mit Bindestrichen durchgekoppelt werden.

Ansonsten: Vier Seiten und schon eine Menge Personen eingeführt oder zumindest mal namentlich erwähnt - schön, mag ich leiden. :slight_smile: Damit können wir jetzt gespannt darauf warten, wo die Roulettekugel runterfällt und mit wem es wie weitergeht.

Den Satz: „Die Dame hatte, ohne es beabsichtigt zu haben, schmerzhafte Erinnerungen in mir geweckt“ kannst du meiner Meinung nach getrost weglassen; du machst vorher eigentlich auch so schon recht schön deutlich, dass bei Victoria traurige Gefühle getriggert wurden, und erwähnst sogar ihre Gran. Oder du nimmst den Satz an dieser Stelle raus und verwendest ihn später. Ich könnte ihn mir zum Beispiel gut als Einstieg in eine spätere Szene mit Victoria vorstellen, zum Beispiel, wenn sie bei Sadie im Auto sitzt, jedenfalls aber aus dem größten Trubel raus und zur Ruhe kommt. Ist aber nur eine Idee. Chefin im Ring bist natürlich du.

Und noch rein aus Neugier: Wie lautete Grans Kosename für Victoria? :slight_smile:

Guten Morgen die Damen und Herren,
wenn Sie “Tamster” sich im Blocksatz wohl fühlt? Warum nicht? Dann kann Sie sich auf Glaubhaftigkeit der Geschichte, Handlungsstränge usw. konzentrieren.
Letztendlich geht es um “Verstanden werden” und um “Spaß”, Spaß beim fabulieren; das Programm, die Schreibregeln haben zu dienen und nicht ich als der Schreiber.
Es wird immer Regeln geben, die auch zum Brechen da sind, das kann ich wunderbar an meinen Kindern sehen.
Wenn “Tamster” zu fesseln vermag, würde ich auch Blocksatz hinnehmen …
Soweit so gut, würde ich sagen

… und das ist leichter, wenn gewisse Regeln - zum Beispiel gute Lesbarkeit - eingehalten werden. Das ist der Sinn nett gemeinter, freundlicher, aber eben auch weiterbringender, konstruktiver Kritik.
Ansonsten bräuchte man sich niemals einer Kritik zu stellen. Wenn solche Dinge gleich mehreren auffallen, mag man dann ruhig darüber nachdenken, hier nachzubessern. Schließlich stellt man sich genau deswegen einer Kritik: Wo kann ich was besser machen.
Regeln haben eben nicht zu “dienen”, sondern meist sind sie da, um zu helfen. “An diesen scharfkantigen Klippen mit starker Unterströmung nicht schwimmen” hilft, dass wenn man kein Mark Spitz ist, dass man nicht absäuft. Kann man ignorieren, sollte man aber nicht.
Und natürlich kann man wenig sinnvolle Regeln in Frage stellen, auch das sollte man. Wenn diese aber aus Erfahrungen geboren sind (“an diesen Klippen sind letztes Jahr ein Dutzend Leute ertrunken”), sollte man das nur mit Bedacht tun.

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Eigentlich ging es gar nicht um den Blocksatz, der wird ja später im fertigen Buch ohnehin so dargestellt. Es ging darum, das Geschriebene in Absätze zu bringen, was letztlich die Verständlichkeit und den Lesespaß deutlich erhöht.

Heda Tamster! Liest sich flüssig finde ich. Ich bin gespannt.
Gruß aus dem Norden.

Hallo Ulli,

hier habe ich von Josef Haslinger den Roman „Jàchimov“ 2011 S. Fischer „unverkäufliches und unkorrigiertes Leseexemplar“ liegen.
In diesem kommt der Autor ganz ohne Zeichen für Wörtliche Rede aus, keine „Gänsefüßchen“. Soll nur ein Beispiel sein, das sich ein Schreiber/in durchaus erlauben darf, von Regeln abzuweichen.

Ich selbst würde z. B. auf lange Sätze verzichten, weil ich es nicht umzusetzen vermag, aber jemand mit den entsprechenden Fähigkeiten, setzt halt seinen Duden auf 120 Wörter Satzlänge hinauf.
Fast alles was ich seit 2004 geschrieben habe landet irgendwie auf meiner Festplatte und dann im Papyrus, dafür gibt es triftige Gründe, z. B. mangelnde Grammatik-Kenntnisse, Strukturierungsprobleme usw. Trotzdem, die Software dient mir. Ich fülle nicht die Datenbank weil sie da ist, sondern damit ich hinten und in der Mitte meiner Fantastereien noch etwas über die Augenfarbe und Örtlichkeiten nachschlagen kann; und zwar fix.
Mir hat der vorgestellte Abschnitt Einblick in eine Protagonistin gegeben, die auf einem Flughafen ankommt (der ihr bekannt ist!?), ihre hilfsbereite Mentalität wird in einem Episödchen dargelegt, der Hang zum Fluchen hat etwas bodenständiges der Gegenpart zum beschriebenen Sturz, es passiert etwas und es geht mit einem aufgebauten Spannungsbogen (runzelnde Stirn, verstummendes Lachen) irgendwie, irgendwo weiter …

Persönlich würde ich die Rede in eigene Zeilen stecken, aber „Tamster“ als Autorin erklärte, das sie das nicht gerne täte …

So, ich bin angehalten die Mittagspause zu beenden.

Ich widerspreche, dass man alles relativ sehen muss. Dieser These fehlt die nützliche Kraft.

Vor allem relativiert sie Dinge, die gerade Anfängern dringend weiterhelfen. Wenn sie nicht durch eine Relativierung verunsichert wären.
Oder kurz: Diese Herangehensweise ist “nett”, aber sie bringt nichts. Sie bringt einen nicht vorwärts.

Eine übersichtliche Formatierung hilft. Kurze Sätze helfen. Sätze prägnant zu halten, hilft. Starke Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, macht ein Buch gut.

Nicht ohne Grund ist die Theorie hinter gutem Schreiben in eben diesem Sinne etwas, was Hemingway, Stephen King, Andreas Eschbach und viele weitere Erfolgsautoren intensivst umgetrieben hat und weiter umtreibt.

Es gibt Autoren, die solche Dinge tun. Ob sie es sich erlauben sollten, vor allem, wenn sie Neulinge sind, ist eine ganz andere Frage. Schreibexperimente sind … Experimente, eben. Haslinger ist Professor für Literatur und wird trotzdem eher nicht einen Bestsellerplatz im Spiegel angestrebt haben. Auch ist das Ganze bei ihm ja ein “Trick”, indem er ein unveröffentlichtes Manuskript darstellt, also nicht wirklich “brutale Absicht”. Auch grenzt er die wörtliche Rede in eigenen Zeilen ab.

Vorrangiges Ziel ist bei Experimenten nicht, einen guten Roman zu schreiben. Oder gar einen erfolgreichen.

Ich halte gar nichts davon, pauschal alle Regeln mit “das ist Kunst” zu verdammen. Dann benötigten wir keine Rechtschreibung, keine kritische Betrachtung von Format und Stil, ja letztlich nichts, was irgendwie analytisch konstruktiv weiterhilft.

Fakt ist: Eine analytische Betrachtung von Texten hilft.

Das ist nicht weiterführend. Entweder ist ein 120-Wort-Satz langweilig aneinandergereiht, oder sollte er gar verschachtelt sein, wäre er einfach nur eines: Eine Zumutung an den Leser.
Experimentell: Vielleicht ganz nett. In einem Roman ein Killer für alles Streben nach Erfolg. Ich rate ab.

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Entschuldigung, aber was passiert hier gerade? Das mit den Absätzen ist verschiedentlich angesprochen und begründet worden und von der Autorin auch als ein Kritikpunkt angenommen. Und damit ist es doch auch mal gut. Wir sind längst (lobend) an inhaltlichen Punkten. Das muss man doch jetzt nicht noch mal aufschnüren und uns mit Haslinger kommen. Oder müssen wir uns ernsthaft darüber unterhalten, dass niemand hier, Tamster nicht und auch sonst vermutlich keiner, das Standing von Haslinger hat und sich solche Freiheiten erlauben kann?

Jedenfalls führt das doch arg von Tamsters Geschichte weg, um die es hier meiner Meinung nach gehen sollte. Vielleicht wäre es, sollte tatsächlich noch weiterer Diskussionsbedarf um Haslinger, Absätze, die nützliche Kraft von Thesen oder was auch immer eigentlich das (euer) Thema ist - ich blicke ehrlich gesagt nicht durch - eine Idee, es in einen eigenen Thread auszulagern? Nur so als Vorschlag zur Güte?

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Wenn das überhaupt nötig ist.

Unnötig ist es jedenfalls, konstruktive Kritik als sinnvoll in Frage zu stellen. Das führt, ganz richtig, zu weit vom eigentlichen Thema weg, dass ein Autor oder eine Autorin konkret einen Text einstellt, um konkrete, weiterführende Kritik zu ernten.

Der Einstieg gefällt mir soweit schon recht gut, es liest sich flott und interessant und man möchte wissen, wie es weitergeht. Und das, obwohl es kein Fantasy ist :wink: :smiley:

Ein paar Absätze bzw. Erstzeileneinzug würden die Sache augen- und lesefreundlicher formatieren, das sehe ich auch so. Einige Punkte könnte man etwas straffen - und irgendwie kommt das Wort ‘Koffer’ sehr oft vor.

Von wegen Regeln und sie brechen:
Tolle Idee, aber bevor man sie bricht, sollte man sie kennen und auch gute Gründe dafür haben.

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Ui ui ui hier war ja etwas los.
Also nochmals vielen Dank, jedem der gelesen, kritisiert, gelobt und geantwortet hat.

Wie bereits erwähnt, empfinde ich Kritik wertvoll, da es mich weiterbringt.
Daher werde ich die angesprochenen Dinge auf jeden Fall durcharbeiten und gut drüber nachdenken.

Im Nachhinein gesehen, war diese Szene evtl. nicht das beste Beispiel. Natürlich gibt es im Text Absätze. Szeneneinteilung, Kapiteleinteilung und und und. Es wird nicht nur Blocksatz sein. :wink: Ich schaue mal, wie ich noch mehr Absätze oder Zeileneinzüge einbauen kann.
Was ich definitiv ausschließe, sind neue Zeilen für jede wörtliche Rede. Das ist ein Punkt, der mich persönlich als Leser immer stört.
Oft habe ich das Gefühl damit werden die Seiten gefüllt und im Buch ist kein richtiger Inhalt. Nach zwei Stunden hat man die Seiten durch und ist enttäuscht.
Ich verstehe, dass man dass natürlich auch anders sehen kann und dass dies nicht auf jedes Buch zutrifft.

Als Anfang des Manuskripts, ist es natürlich auch die Szene, die ich wohl bisher am meisten überarbeitet habe. Im Verlauf der Geschichte dürfte deutlicher rauskommen, wie ich das mit dem deutsch/englisch meinte. Trotzdem nochmal Danke!

Ich bin das tatsächlich auch. Gehöre zu den Menschen, bei denen die Story theoretisch geplant ist, die aber dann gerne auf die Charaktere hört und eben wieder mal alles beim Schreiben umschmeißt.

Dem ist tatsächlich so. Da ich längere Zeit in London und Südengland gelebt habe, sollte es hier zu keinen Problemen kommen. :wink:

Tatsächlich werden im Verlauf verschiedene Kosenamen genannt. Der wichtigste und am häufigsten genannte ist “kleine Kämpferin”. Auf den ersten Blick kein typischer Kosename, die Bedeutung wird jedoch schnell klar.

Diese Idee gefällt mir gut. Es gibt zwar keine Szene im Auto (;)) aber es als Einstieg in etwas späteres zu bringen, das hat etwas.
Danke für den Hinweis.

Hm, ich möchte mich wirklich nicht bei den Formalisten einreihen, aber deine Argumentation erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Also, ja, was du damit schaffst, ist, den Lesefluss (künstlich) zu verlangsamen, weil man sonst leicht durcheinander kommt. Und es hat sich ja schon gezeigt, dass ein so wichtiger Aspekt wie der Name deiner Protagonistin (Ist der eigentlich bewusst gewählt - Victoria, die “Siegerin”?) bei dieser “En-Bloc”-Formatierung leicht überlesen werden kann. (“Blocksatz” ist, nebenbei, was anderes, nämlich der bündige Abschluss des Textes sowohl links als auch rechts.)

Das Argument, mit Absätzen Seiten füllen und also den Text verlängern zu wollen, erinnert mich irgendwie an Schulzeiten, als man vielleicht noch mit möglichst weit auseinandergezogener Schrift und ähnlichen überhaupt nicht durchschaubaren Tricks versucht hat, einen Text auf Länge zu bringen. Aber diese implizierte Faulheit greift doch in Bezug auf dich und deinen Text nicht. Deine Geschichte wird am Ende die Wortzahl x haben, und an der ändert sich durch ein paar Absätze mehr nichts.

Zudem lässt sich dein Argument kinderleicht umdrehen. Ich weiß ja nicht, was du mit deinem Text langfristig vorhast, aber falls du ihn veröffentlichen willst, sei dir bitte bewusst, dass Arroganz zwingende Voraussetzung ist, um Verlagslektor zu werden. Die sitzen alle auf einem hohen Ross, auch wenn es de facto nur ein Shetlandpony ist. Sprich, der Lektor, der deinen Text bekommt, stürzt sich aller Voraussicht nach auf deine En-Bloc-Formatierung und dreht dir daraus den Strick, dass du zu faul bist, genügend Absätze einzufügen.

Das muss einem nicht gefallen, und ich denke, es wird deutlich, dass es auch mir so nicht gefällt. Aber so sieht’s halt aus.

Zurück zum Inhaltlichen: Du hast den Ort, du hast die Figuren, du hast grob erste Charakterisierungen, du hast erste Bezüge auf Victorias Vergangenheit. Was du meiner Meinung nach noch machen könntest, ohne dass deine Story dadurch gleich überbordend würde, ist, die Szene ein bisschen mehr zu colorieren. Am Flughafen prasseln alle möglichen Eindrucke auf einen ein. Also: Was sieht Victoria? Was hört sie? Hat sie vielleicht Kopfhörer auf? Welches Lied hört sie? Einfach so ein paar Federstriche hier, ein paar Federstriche da. Geh mal kurz weg von deinen Protagonisten und hole ein paar Erinnerungen, ein paar Bilder, Gerüche und Töne von deinem letzten Aufenthalt am Flughafen hoch.

Dass sich die Figuren verselbständigen, kenne ich übrigens auch.

Und last but not least: Kann es sein, dass du beim “Securitybeamten” (bei dessen Schreibweise mir nicht wohl ist … Wenn, dann “Security-Beamter”, finde ich) ursprünglich “security officer” gedacht hast? Denn de facto dürfte das ja kaum ein Beamter im Sinne von “Staatsbediensteter” sein, sondern eher der Mitarbeiter eines privatwirtschaftlichen Unternehmens, oder? Falls ja, würde ich mich gar nicht mit irgendeinem Kompositum aufhalten, sondern “Mitarbeiter der Security” schreiben.