Bitte um Meinung zum Inhalt.

Ein neues Jahr, neue Ideen. Ich überlege ob ich das hier vorgestellte Thema zu einem Buch machen soll.

„Kannst du dir Ubiquität vorstellen?“ Ich staunte über Andreas Wortwahl. Gehört hatte ich es schon mal, aber vergessen, was sich dahinter verbarg.
„Ich kann mir vieles vorstellen, aber weniger, dass du jetzt anfängst so hochgestochen daherzureden. Könntest du auch verständliche Worte benutzen?“
„Das soll Allgegenwärtigkeit bedeuten,“ erklärte er, „und kommt in meinem neuen Buch vor.“
Jetzt fiel der Groschen. Theologen machten daran ihr Gottesbild fest. Ich selbst zweifelte nicht an Gott, aber an der Fantasie und den naturwissenschaftlichen Hintergrund dieser Leute. Konkret fassbar waren weder Gott noch Allgegenwärtigkeit. Darüber konnte man nicht einmal vernünftig nachdenken, ohne sich zu verfranzen.
„Andy ich glaube das kann sich keiner vorstellen.“ Hoffentlich war das kein Selbsterfahrungsbuch, über das er mit mir reden wollte. Meine eigenen Erfahrungen mit dieser Art Lektüre waren nicht geeignet, vorurteilsfrei damit umzugehen. Vorsichtshalber fragte ich nicht danach.
„Darüber bin ich ja auch gestolpert, in dem Buch steht: 'Erst dem der sich einer allgegenwärtigen Macht bewusst ist, erschließt sich das ganze Dasein‘. Das ist auch inhaltlich verwirrend. Gemessen an den täglichen Herausforderungen reicht mir das Niveau meines Dasein vollkommen aus. Eine Erweiterung würde ich gar nicht wollen.“
„So einen esoterischen Kram liest du doch normalerweise nicht. Mit diesem Zitat wird dir der Unsinn doch schon klar.“
„Meine neue Freundin sagte, das Buch hätte ihrem Leben einen Sinn gegeben, ich solle es unbedingt lesen.“ Erwartungsvoll schaute er mich an.
Ich grinste. „Du hättest vielleicht fragen sollen was ich in diesem Fall von deiner neuen Freundin halten würde.“
„Lenk nicht vom Thema ab, von Frauen hast du sowieso keinen blassen Schimmer. Und selbst wenn, deine Meinung dazu ist mir egal.“
„Wir sind immer noch bei Ubiquität? Ich dachte mich schon dazu geäußert zu haben. War dir das noch nicht genug?“ Verflixt, das konnte ein schwieriges und unbefriedigendes Gespräch voller Fallstricke werden.
„ÜBERALL UND JEDERZEIT VORHANDEN,“ sinnierte ich laut und deutlich. „Das beträfe nicht nur jeden Ort in unserem Universum, sondern formal logisch auch alle denkbaren Konfigurationen ausserhalb, immer und zur gleichen Zeit. So etwas lässt sich mit menschlicher Vorstellungskraft nicht denken. Von welchem Ort sollte eine allgegenwärtige Macht dieselbe ausüben? Doch nur von dort wo sie ist. Also von überall. Mit allem was und wo es ist ist synchron. Begrenzungen wie Lichtgeschwindigkeit dürften bei diesen Gedanken keine Rolle spielen weil sie das gesamte Modell in Frage stellen würde. Welches Modell? Das der Wechselwirkungen. Mann nennt es Physik. Eine Sammlung von Regeln die überall alles möglich machen. Gestelzt ausgedrückt Gottes Ausführungsspezifikation von Allem.“
Andreas machte ein unglückliches Gesicht. „Vielleicht ist das so, das kann ich Uschi aber nicht verkaufen.“
„Jetzt wechselst Du das Thema,“ erwiderte ich, „Uschi ist deine Freundin, zieh dich selbst aus der Affäre.“
Er wollte noch nicht aufgeben. „Gesetzt den Fall, die Regeln wären ein Plan, wie kommen sie zustande? Und woher nimmt Gott die erfordeliche Energie?“
„Keine Ahnung, vielleicht ist er die Energie, die kann ja auch keiner erklären, nur ihre Wirkung.“
Das Gespräch begann mir Spaß zu machen. Zu welchem Zweck krähten irgendwelche Typen völlig unbrauchbare Weisheiten heraus, die nebenbei nicht einmal durchdacht waren? Wenn sie des Daseins höchste Stufe wirklich erkannt hätten, würden sie es nicht nötig haben.

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Ich könnte zunächst etwas zur Verbesserung der Sprache/Rechtschreibung bzw. der Interpunktion beitragen.

Seneca

Na klar, mach mal…

Ein neues Jahr, neue Ideen. Ich überlege, ob ich das hier vorgestellte Thema zu einem Buch machen soll.

„Kannst du dir Ubiquität vorstellen?“ Ich staunte über Andreas’ Wortwahl. Gehört hatte ich es schon mal, aber vergessen, was sich dahinter verbarg.
„Ich kann mir vieles vorstellen, aber weniger, dass du jetzt anfängst, so hochgestochen daherzureden. Könntest du auch verständliche Worte benutzen?“
„Das soll Allgegenwärtigkeit bedeuten,“ erklärte er, „und kommt in meinem neuen Buch vor.“
Jetzt fiel der Groschen. Theologen machten daran ihr Gottesbild fest. Ich selbst zweifelte nicht an Gott, aber an der Fantasie und dem naturwissenschaftlichen Hintergrund dieser Leute. Konkret fassbar waren weder Gott noch Allgegenwärtigkeit. Darüber konnte man nicht einmal vernünftig nachdenken, ohne sich zu verfranzen.
„Andy, ich glaube, das kann sich keiner vorstellen.“ Hoffentlich war das kein Selbsterfahrungsbuch, über das er mit mir reden wollte. Meine eigenen Erfahrungen mit dieser Art Lektüre waren nicht geeignet, vorurteilsfrei damit umzugehen. Vorsichtshalber fragte ich nicht danach.
„Darüber bin ich ja auch gestolpert. In dem Buch steht: 'Erst dem, der sich einer allgegenwärtigen Macht bewusst ist, erschließt sich das ganze Dasein‘. Das ist auch (in welcher Hinsicht noch verwirrend?) inhaltlich verwirrend. Gemessen an den täglichen Herausforderungen reicht mir das Niveau meines Daseins vollkommen aus. Eine Erweiterung würde ich gar nicht wollen.“
„So einen esoterischen Kram liest du doch normalerweise nicht. Mit diesem Zitat wird dir der Unsinn doch schon klar.“
„Meine neue Freundin sagte, das Buch habe ihrem Leben einen Sinn gegeben, ich solle es unbedingt lesen.“ Erwartungsvoll schaute er mich an.
Ich grinste. „Du hättest vielleicht fragen sollen, was ich in diesem Fall von deiner neuen Freundin halten würde.“
„Lenk nicht vom Thema ab, von Frauen hast du sowieso keinen blassen Schimmer. Und selbst wenn, deine Meinung dazu ist mir egal.“
„Wir sind immer noch bei Ubiquität? Ich dachte, mich schon dazu geäußert zu haben. War dir das noch nicht genug?“ Verflixt, das konnte ein schwieriges und unbefriedigendes Gespräch voller Fallstricke werden.
„ÜBERALL UND JEDERZEIT VORHANDEN,“ sinnierte ich laut und deutlich. „Das beträfe nicht nur jeden Ort in unserem Universum, sondern formal logisch auch alle denkbaren Konfigurationen außerhalb, immer und zur gleichen Zeit. So etwas lässt sich mit menschlicher Vorstellungskraft nicht denken. Von welchem Ort aus sollte eine allgegenwärtige Macht dieselbe ausüben? Doch nur von dort, wo sie ist. Also von überall. Mit allem, was und wo es ist, ist synchron ( Wie bitte?). Begrenzungen, wie Lichtgeschwindigkeit , dürften bei diesen Gedanken keine Rolle spielen, weil sie das gesamte Modell in Frage stellen würde. Welches Modell? Das der Wechselwirkungen. Man nennt es Physik. Eine Sammlung von Regeln, die überall alles möglich machen. Gestelzt ausgedrückt: Gottes Ausführungsspezifikation von Allem (Wirklich groß?).“
Andreas machte ein unglückliches Gesicht. „Vielleicht ist das so, das kann ich Uschi aber nicht verkaufen.“
„Jetzt wechselst Du das Thema,“ erwiderte ich, „Uschi ist deine Freundin, zieh dich selbst aus der Affäre.“
Er wollte noch nicht aufgeben. „Gesetzt den Fall, die Regeln wären ein Plan, wie kommen sie zustande? Und woher nimmt Gott die erfordeliche Energie?“
„Keine Ahnung, vielleicht ist er die Energie, die kann ja auch keiner erklären, nur ihre Wirkung.“
Das Gespräch begann mir Spaß zu machen. Zu welchem Zweck krähten irgendwelche Typen völlig unbrauchbare Weisheiten heraus, die nebenbei nicht einmal durchdacht waren? Wenn sie des Daseins höchste Stufe wirklich erkannt hätten, würden sie es nicht nötig haben.

Werden diese Fehler in Papyrus nicht angezeigt?

das gesamte Modell in Frage stellen würden.
… muss es natürlich heißen.

Oi, ich glaube die Korrektur war aus. Hab sie eingeschaltet. Das Ergebnis ist korrigiert, Papyrus meckert nicht.

„Kannst du dir Ubiquität vorstellen?“ Ich staunte über Andreas Wortwahl. Gehört hatte ich es schon mal, aber vergessen, was sich dahinter verbarg.
„Ich kann mir vieles vorstellen, aber weniger, dass du jetzt anfängst, so hochgestochen daherzureden. Könntest du auch verständliche Worte benutzen?“
„Das soll Allgegenwärtigkeit bedeuten,“ erklärte er, „und kommt in meinem neuen Buch vor.“
Jetzt fiel der Groschen. Theologen machten daran ihr Gottesbild fest. Ich selbst zweifelte nicht an Gott, aber an der Fantasie und den naturwissenschaftlichen Hintergrund dieser Leute. Konkret fassbar waren weder Gott noch Allgegenwärtigkeit. Drüber konnte man nicht einmal vernünftig nachdenken, ohne sich zu verfranzen.
„Andy ich glaube, das kann sich keiner vorstellen.“ Hoffentlich war das kein Selbsterfahrungsbuch, über das er mit mir reden wollte. Meine eigenen Erfahrungen mit dieser Art Lektüre waren nicht geeignet, vorurteilsfrei damit umzugehen. Vorsichtshalber fragte ich nicht danach.
„Darüber bin ich ja auch gestolpert, in dem Buch steht: Erst dem der sich einer allgegenwärtigen Macht bewusst ist, erschließt sich das ganze Dasein‘. Das ist auch inhaltlich verwirrend. Gemessen an den täglichen Herausforderungen reicht mir das Niveau meines Daseins vollkommen aus. Eine Erweiterung würde ich gar nicht wollen.“
„So einen esoterischen Kram liest du doch normalerweise nicht. Mit diesem Zitat wird dir der Unsinn doch schon klar.“
„Meine neue Freundin sagte, das Buch hätte ihrem Leben einen Sinn gegeben, ich solle es unbedingt lesen.“ Erwartungsvoll schaute er mich an.
Ich grinste. „Du hättest vielleicht fragen sollen, was ich in diesem Fall von deiner neuen Freundin halten würde.“
„Lenk nicht vom Thema ab, von Frauen hast du sowieso keinen blassen Schimmer. Und selbst wenn, deine Meinung dazu ist mir egal.“
„Wir sind immer noch bei Ubiquität? Ich dachte mich schon dazu geäußert zu haben. War dir das noch nicht genug?“ Verflixt, das konnte ein schwieriges und unbefriedigendes Gespräch voller Fallstricke werden.
„ÜBERALL UND JEDERZEIT VORHANDEN,“ sinnierte ich laut und deutlich. „Das beträfe nicht nur jeden Ort in unserem Universum, sondern formal logisch auch alle denkbaren Konfigurationen außerhalb, immer und zur gleichen Zeit. So etwas lässt sich mit menschlicher Vorstellungskraft nicht denken. Von welchem Ort sollte eine allgegenwärtige Macht dieselbe ausüben? Doch nur von dort wo sie ist. Also von überall. Mit allem was und wo es ist synchron. Begrenzungen wie Lichtgeschwindigkeit dürften bei diesen Gedanken keine Rolle spielen, weil sie das gesamte Modell in Frage stellen würde. Welches Modell? Das der Wechselwirkungen. Mann nennt es Physik. Eine Sammlung von Regeln, die überall alles möglich machen. Gestelzt ausgedrückt Gottes Ausführungsspezifikation von allem.“
Andreas machte ein unglückliches Gesicht. „Vielleicht ist das so, das kann ich Uschi aber nicht verkaufen.“
„Jetzt wechselst Du das Thema,“ erwiderte ich, „Uschi ist deine Freundin, zieh dich selbst aus der Affäre.“
Er wollte noch nicht aufgeben. „Gesetzt den Fall, die Regeln wären ein Plan, wie kommen sie zustande? Und woher nimmt Gott die erforderliche Energie?“
„Keine Ahnung, vielleicht ist er die Energie, die kann ja auch keiner erklären, nur ihre Wirkung.“
Das Gespräch begann mir Spaß zu machen. Zu welchem Zweck krähten irgendwelche Typen völlig unbrauchbare Weisheiten heraus, die nebenbei nicht einmal durchdacht waren? Wenn sie des Daseins höchste Stufe wirklich erkannt hätten, würden sie es nicht nötig haben.

kein Problem. Hab nur soweit verändert wie Papyrus es wollte, es ging mir nur darum, meine Schlampigkeit wegen nicht eingeschalteter Prüfung zu korrigieren. Das soll nicht bedeuten, dass ich Senecas Hilfestellung ignoriere. Ich weiss ja noch nicht einmal ob daran weiterschreiben werde.

Damit jetzt auch mal jemand was Inhaltliches sagt: Mich persönlich „überfordert“ der Text – was ich aber gerne auf meine eigene blöde Kappe nehme … :slight_smile: Es ist ein interessanter Einstieg, keine Frage, und macht neugierig auf mehr; ich finde eine Bewertung so isoliert jedoch schwer, weil man (noch) nicht weiß, ob und wie die weiteren Geschehnisse / Gespräche auf das Allgegenwärtigkeits-Motiv der Eröffnungs-Unterhaltung „einzahlen“. Wenn du da eine konkrete Vorstellung hast, wo es mit den beiden (und Uschi) hingehen soll, bleib ruhig dran.

Rein subjektiver Mini-Detail-Verbesserungvorschlag: „Uschi“ als (Freundin-)Namen finde ich zumindest ich im Jahr 2020 (und auch schon noch vor drei Tagen im vorherigen ;))zu altbacken und klischeebehaftet (auch wenn hier das Klischee eher umgedreht wird, wenn Uschi sich mit so was beschäftigt) – ich persönlich würde einen „moderneren“ Namen wählen.

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Da stimme ich @lars666 zu, das könnte interessant werden, wenn Du einen spannenden Plot ausbrüten kannst. Manchmal muss ein solcher Text-Samen sich auch noch entwickeln, bevor etwas Größeres daraus wird.

Ob Uschi oder anders - das kommt auch etwas darauf an, wie alt Deine Protagonisten sind, finde ich. In und um meinen Jahrgang gibt es z.B. viele, die Ursula heißen und oft Uschi genannt werden.

hmmm … ich weiß nicht so recht. Einerseits ist das Thema interessant und ließe sich garantiert auch spannend weiterentwickeln, zum anderen habe ich irgendwie Probleme mit dem sprachlichen Aufbau. Der Text ist ohne weiteres verständlich, trotzdem finde ich ihn gerade für den Anfang etwas zu wuchtig. Vielleicht liegts mit daran, dass eine ganze Wagenladung voll mehr oder weniger abstrakter Informationen auf einen einprasselt, ich würde dieses Schwergewicht mal versuchsweise ein Stück auseinanderziehen und etwas auflockern. Gib ein bisschen Ambiente dazu, zeige, wann und wo wir uns überhaupt befinden und solche Sachen. Braucht nicht viel zu sein, könnte aber schon helfen.

Vielleicht liegts aber auch einfach nur an mir, Geschmäcker sind ja verschieden. Das hier

ist allerdings keine Geschmacksfrage, hier muss der Dativ her, also ‘dem naturwissenschaftlichen Hintergrund’. :wink:

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Hy und frohes neues Jahr. Ich kann mich @Yoro da anschliessen, könnte durchaus interessant sein, aber ist eine ziemliche Wuchtbrumme.

Auf jedenfall, ich bin gespannt.

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Alex, die heißt in Wirklichkeit gar nicht Uschi. Ihr Name ist Emily, recht ordentlich von den Eltern gewählt. Den findet sie doof. Ihren Bekannten gibt sie zwei alternative Namen zur Auswahl. Elli oder Uschi.

[QUOTEAnfang etwas zu wuchtig]

[/QUOTE]

Das sind so überfliegende Typen. Ich weiß nicht genau ob die auch anders können.

Wenn du kannst, dann können die auch … :wink:

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Das wäre die erste darauf folgende Auflockerung.

Uschi passte mit ihrer Neigung zu Komplikationen überhaupt nicht in mein Weltbild. Bei mir war alles schön geordnet. Zumindest im Kopf. Sie lebte hemmungslos vor sich hin, war feingeistig, brutal egoistisch, triebhaft und wahnsinnig liebenswert. Andreas tat gut daran auf alle ihre Marotten einzugehen. Mir blieb nichts anderes als meine Sehnsucht hinter grober Sachlichkeit zu verstecken. Uschi, die in Wirklichkeit Emily Schulz hieß und mich schon längst die höheren Daseinseinsstufen ahnen ließ.

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Hallo miteinander und allen noch ein gutes neues Jahr.
Ich möchte Yoro unterstützen bei der Feststellung, dass der Inhalt sehr massiv für den Anfang wirkt. Er ist mir etwas zu dialoglastig. Ich würde, wie Yoro auch schon sagt, ein bisschen “Ambiente” dazugeben, indem ich mehr Handlung einbauen würde. Dann kommt der Dialog, der ja inhaltlich schon schwergewichtig ist, etwas leichter daher.
Vielleicht lässt Du die beiden einen Spaziergang machen, dabei die Natur betrachten, und verbindest dann einige Natureindrücke mit den Inhalten des Gesprächs. M.a.W. könntest Du in irgendeiner Form die Frage der göttlichen Macht mit dem Wunder der Schöpfung verbinden. Dann, so könnte ich mir vorstellen, würde das Ganze vielleicht etwas luftiger.

Da würde ich mich an Deiner Stelle mal etwas in die Quantenphysik einlesen, u.a. zur Frage der Verschränkung, wo Zeit und Lichtgeschwindigkeit keine Rolle mehr spielen. Da gibt es eine Reihe von Literatur, die durchaus lesbar ist für Nichtquantenphysiker. Ich selbst bin auch keiner, von daher kann ich das sagen, da ich diese Sachen auch verstanden habe.
Dazu gibt es auch gute Vorträge auf YouTube.

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Mir persönlich gefällt gerade die Dialoglastigkeit, das Ambiente hat mir nicht gefehlt. Dass es nicht ausgearbeitet wird, ist mir erst aufgefallen, als es @Theophilos erwähnte.
Vielleicht hat mich das im Text diskutierte Thema sofort eingehüllt. Ich persönlich stelle auch immer wieder fest, dass man mehr nach “Fehlern” sucht, wenn man nicht vollständig überzeugt ist. Man sucht quasi die Quelle des eigenen Unbehagens.
Der Dialog ist zwar sehr komplex, aber er zeigt sofort viel von der Persönlichkeit der zwei Charaktere. Ein bisschen wie das tanzende Maisstärke-Männchen in der ersten Folge von Big Bang Theory.

Ich finde, du lockerst das ganz gut auf.
Allerdings glaube ich auch, dass es darauf ankommt, wie du dieses Fragment weiterentwickelst.
Ein bisschen mehr Action bräuchte ich schon :wink:

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Verschränkung ist mir ein Begriff. Es ist kein kompletter Blödsinn, was der Protagonist dem Andreas erklärt. Es ist laienhaft und vereinfacht. Und natürlich aus seiner Sicht was Gott betrifft. Seine Schlussfolgerungen sind aber glasklar.

Das ist eine echte Herausforderung, ich glaube sie annehmen zu können und damit weiterzumachen.

Noch ein letztes Mal mit Über- und Unterbau.

Ohne Andreas hätte ich nie die richtige Fahrkarte aus dem Automaten gekriegt. Wir waren auf dem Weg zum Polterabend eines gemeinsamen Freundes. Weniger, um zu poltern, sondern eher wegen der Getränke. Der Bus fuhr uns vor der Nase weg, bevor wir den Fahrscheinautomaten erreichen und unsere Fahrausweise erstehen konnten. Der Nächste käme erst wieder in einer Stunde. Nahverkehr auf deutsch war ganz großer Mist. In London ging es fabelhaft, und die Oystercard war ein Segen. Hier in der niedersächsischen Provinz war total tote Hose.

„Kannst du dir Ubiquität vorstellen?“ Ich staunte über Andreas Wortwahl. Gehört hatte ich es schon mal, aber vergessen, was sich dahinter verbarg.
„Ich kann mir vieles vorstellen, aber weniger, dass du jetzt anfängst, so hochgestochen daherzureden. Könntest du auch verständliche Worte benutzen?“
„Das soll Allgegenwärtigkeit bedeuten,“ erklärte er, „und kommt in meinem neuen Buch vor.“
Jetzt fiel der Groschen. Theologen machten daran ihr Gottesbild fest. Ich selbst zweifelte nicht an Gott, aber an der Fantasie und den naturwissenschaftlichen Hintergrund dieser Leute. Konkret fassbar waren weder Gott noch Allgegenwärtigkeit. Drüber konnte man nicht einmal vernünftig nachdenken, ohne sich zu verfranzen.
„Andy ich glaube, das kann sich keiner vorstellen.“ Hoffentlich war das kein Selbsterfahrungsbuch, über das er mit mir reden wollte. Meine eigenen Erfahrungen mit dieser Art Lektüre waren nicht geeignet, vorurteilsfrei damit umzugehen. Vorsichtshalber fragte ich nicht danach.
„Darüber bin ich ja auch gestolpert, in dem Buch steht: ‚Erst dem der sich einer allgegenwärtigen Macht bewusst ist, erschließt sich das ganze Dasein‘. Das ist auch inhaltlich verwirrend. Gemessen an den täglichen Herausforderungen reicht mir das Niveau meines Daseins vollkommen aus. Eine Erweiterung würde ich gar nicht wollen.“
„So einen esoterischen Kram liest du doch normalerweise nicht. Mit diesem Zitat wird dir der Unsinn doch schon klar.“

Zaghafte Schneeflocken fielen vom Himmel. Kaum zu glauben. Schnee kurz vor Weihnachten. Der bliebe vermutlich nicht liegen. Anderas störte sich nicht daran, oder bemerkte es noch gar nicht. „Kuck mal, es schneit,“ kommentierte ich dümmlich das Ereignis.
„Meine neue Freundin sagte, das Buch hätte ihrem Leben einen Sinn gegeben, ich solle es unbedingt lesen.“ Erwartungsvoll schaute er mich an, ignorierte einfach Schnee und Hinweis.
Ich grinste. „Du hättest vielleicht fragen sollen, was ich in diesem Fall von deiner Freundin halte.“
„Lenk nicht vom Thema ab, von Frauen hast du sowieso keinen blassen Schimmer. Und selbst wenn, deine Meinung dazu ist mir egal.“
„Wir sind immer noch bei Ubiquität? Ich dachte mich schon dazu geäußert zu haben. War dir das noch nicht genug?“ Verflixt, das konnte ein schwieriges und unbefriedigendes Gespräch voller Fallstricke werden.
So schön die weiße Pracht auch anzuschauen war, ich wohnte im Erdgeschoß und die Aussicht in aller Frühe die Gehwege freizuschaufeln gefiel mir nicht.

„ÜBERALL UND JEDERZEIT VORHANDEN,“ sinnierte ich laut und deutlich. „Das beträfe nicht nur jeden Ort in unserem Universum, sondern formal logisch auch alle denkbaren Konfigurationen außerhalb, immer und zur gleichen Zeit. So etwas lässt sich mit menschlicher Vorstellungskraft nicht denken. Von welchem Ort sollte eine allgegenwärtige Macht dieselbe ausüben? Doch nur von dort wo sie ist. Also von überall. Mit allem was und wo es ist synchron. Begrenzungen wie Lichtgeschwindigkeit dürften bei diesen Gedanken keine Rolle spielen, weil sie das gesamte Modell in Frage stellen würde. Welches Modell? Das der Wechselwirkungen. Mann nennt es Physik. Eine Sammlung von Regeln, die überall alles möglich machen. Gestelzt ausgedrückt Gottes Ausführungsspezifikation von allem.“

Aus den ersten kleinen Flocken wurde ein richtiges Schneegestöber, mir wurde kalt und ich schaute auf die Uhr. Es war erst eine Viertelstunde vergangen. Immer wenn man auf etwas wartete, schien die Zeit langsamer zu vergehen. Drei Minuten bis zum Ping der Mikrowelle konnten unendlich lang werden.

Andreas machte ein unglückliches Gesicht. „Vielleicht ist das so, das kann ich Uschi aber nicht verkaufen.“
„Jetzt wechselst Du das Thema,“ erwiderte ich, „Uschi ist deine Freundin, zieh dich selbst aus der Affäre.“
Er wollte noch nicht aufgeben. „Gesetzt den Fall, die Regeln wären ein Plan, wie kommen sie zustande? Und woher nimmt Gott die erforderliche Energie?“
„Keine Ahnung, vielleicht ist er die Energie, die kann ja auch keiner erklären, nur ihre Wirkung.“
Das Gespräch begann mir Spaß zu machen. Zu welchem Zweck krähten irgendwelche Typen völlig unbrauchbare Weisheiten heraus, die nebenbei nicht einmal durchdacht waren? Wenn sie des Daseins höchste Stufe wirklich erkannt hätten, würden sie es nicht nötig haben.
Uschi passte mit ihrer Neigung zu Komplikationen überhaupt nicht in mein Weltbild. Bei mir war alles schön geordnet. Zumindest im Kopf. Sie lebte hemmungslos vor sich hin, war feingeistig, brutal egoistisch, triebhaft und wahnsinnig liebenswert. Andreas tat gut daran auf alle ihre Marotten einzugehen. Mir blieb nichts anderes als meine Sehnsucht hinter grober Sachlichkeit zu verstecken. Uschi, die in Wirklichkeit Emily Schulz hieß und mich schon längst die höheren Daseinseinsstufen ahnen ließ.

„Erde an Christian?“ Er riss mich zurück ins Gespräch. „Bist du noch online? Wie macht man denn aus reiner Energie ein Universum?“
Wenn alles so einfach wäre wie seine Frage. Mir wäre viel wichtiger, den praktischen Aspekt meines Lebens zu verstehen. Ganz besonders in Hinsicht auf den Umgang miteinander im Allgemeinen und speziell mit Frauen. Ich verstand sie nicht, trotz aller Bemühungen.

„Nimm etwas Nichts und teile es. Am einfachsten in ‚Plus Nichts‘ und ‚Minus Nichts‘. Dann ist es kein Nichts mehr, sondern zwei Ladungen. Ein schöner Nebeneffekt ist der dabei entstehende Raum. Es sollte einleuchtend sein, dafür Energie zu benötigen.
Der Vorgang selbst ist ziemlich aggressiv und ungehörig. Die beiden Ladungen wollten nicht getrennt werden, ihr bevorzugter Zustand ist Potentialausgleich. Du müsstest einer Seite einen kräftigen Stoß in entgegengesetzter Richtung geben, sonst vereinen sie sich wieder. Ab da geht alles automatisch. Sogar die Physik entsteht und beginnt die Regeln für das neue Universum zu entdecken. Aus der Notwendigkeit heraus. Und nach dem Motto was geht?“

Der Blick meines Freundes wurde leer. Selbst schuld. Er bekäme die Vollversion, denn ab jetzt wurde es richtig spannend. Außerdem dauerte es bis zur Ankunft des Busses noch fünfzehn Minuten. Ob er sich traute, um Abbruch zu bitten? Mal sehen.

„Alles was denkbar ist, will Harmonie. Die Physik entsteht erst nach dem ersten Schritt der Schöpfung.
Also erst der Götterfunke, der das Nichts in Ladungen trennt. Ich finde das genial. Damit liefert sie die Erklärung ihrer selbst. Sie ist nichts anderes als der Versuch der Ladungen die Harmonie wieder herzustellen ohne mehr Energie dafür zu verwenden als die Herbeiführung der Unordnung benötigte.“

„Davon habe ich noch nie etwas gelesen, was erzählst du mir da? Ich glaube fast, du nimmst mich auf den Arm.“ Andreas Einwand kam nicht sehr freundlich. „Verarschen kann ich mich selbst.“

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